Die großen Themen seines Berufslebens waren die Organisation von Wahlen und deren Analyse, die Durchführung der Volkszählungen 1987 und 2011, die Konzipierung von Umfragen und die kompetente Beratung von Gremien und politischer Führung sowie der überregionale Einsatz für die Verbesserung der informationellen Infrastruktur.
Dr. Maier bedankte sich bei Thomas Schwarz für seine erfolgreiche langjährige Arbeit: „Parlaments- und Kommunalwahlen sind ein fundamentaler Baustein unseres demokratischen Gemeinwesens. Die reibungslose und routinierte Durchführung in Stuttgart ist Ihrem großen Erfahrungswissen und starken Engagement zu verdanken.“ Daneben hob er die regelmäßige und zuverlässige Bereitstellung von Informationen und fundierten Analysen durch das Statistische Amt hervor. Thomas Schwarz habe mit seiner Arbeit und seinen Veröffentlichungen einen wichtigen und bleibenden Beitrag zur Stadtentwicklung geleistet. „Mit der Organisation von Wahlen haben Sie die Basis unserer Demokratie und unserer Gesellschaft zu Ihrem Aufgabenfeld gemacht.“ Schwarz sei in Fachkreisen anerkannt und als Amtsleiter ein Vorbild: verbindlich, souverän und kompetent.
Wehmut nach fast vier Jahrzehnten
Thomas Schwarz freut sich natürlich einerseits auf den Ruhestand, andererseits schwinge auch bisschen Wehmut mit, nach fast vier Jahrzehnten in der Stadtverwaltung und im Statistischen Amt. „Das liegt sicher zunächst einmal daran, dass ich in einem sehr vertrauensvollen Betriebsklima sowohl innerhalb des Amts als auch mit allen zuständigen Referaten und Bürgermeistern arbeiten durfte. Zum anderen hatte ich eine ausgesprochen spannende, interessante, abwechslungsreiche und sinnstiftende Tätigkeit.“ Stolz ist der Spezialist für Wahlen darauf, dass es gelungen ist, die vielen Wahlen während seiner Zeit reibungslos und rechtssicher durchzuführen. „Das ging natürlich nur mit hochengagierten Kollegen.“
Thomas Schwarz wurde 1955 in Coburg (Bayern) geboren und wuchs in Ellwangen/Jagst auf. Er studierte Geografie in München und Stuttgart, dazu in Nebenfächern Soziologie sowie Raumordnung und Entwicklungsplanung.
Leiter des Amtes seit 2005
Kurz nach dem Einstieg von Thomas Schwarz beim Statistischen Amt der Stadt Stuttgart 1983 wurde die mitten in der Vorbereitung befindliche Volkszählung ausgesetzt. Nach einem kurzen Intermezzo beim Amt für Zivilschutz kehrte er 1986 zur Vorbereitung der Volkszählung 1987 wieder ins Statistische Amt zurück. Dort wurde er zunächst stellvertretender Zählungsleiter, 1988 dann Leiter der „Dienststelle Wahlen“ und damit zugleich stellvertretender Leiter der damaligen Abteilung „Zentrale Aufgaben und Wahlen“. Neben der Konzeption der Aufbau- und Ablauforganisation von Parlaments- und Kommunalwahlen oblag ihm deren Durchführung einschließlich der Klärung wahlrechtlicher Problemfälle. Nach der Umorganisation des Statistischen Amtes wurde Thomas Schwarz im September 1998 die Leitung der Abteilung „Bevölkerung und Wahlen“ übertragen. Neben seiner langjährigen Verantwortung für die Wahlen gehörten zu seinen Schwerpunkten die Finanzstatistik, das Geographische Informationssystem, die Bevölkerungsstatistik, der Mietspiegel sowie Bürgerbefragungen und die Öffentlichkeitsarbeit.
Am 17. März 2005 wurde Thomas Schwarz vom Gemeinderat zum Leiter des Statistischen Amts gewählt. Von Beginn seiner Tätigkeit an war es ihm ein besonderes Anliegen, die Statistischen Veröffentlichungen zu optimieren und Berichte und Analysen an aktuellen stadtpolitischen Fragestellungen auszurichten.
Publikationen in Fachzeitschriften
Bereits seit 1998 war er Schriftleiter der Monatsschrift Statistik und Informationsmanagement sowie der Themenhefte dieser Veröffentlichungsreihe. Unzählige Veröffentlichungen aus einem breiten Themenfeld sind mit dem Namen Thomas Schwarz verknüpft. Vor allem mit Arbeiten zur Wahlforschung hat er sich durch zahlreiche Vorträge und Publikationen auch in renommierten Fachzeitschriften einen Namen gemacht und gilt auch überregional als ausgewiesener Experte. Aber auch viele Beiträge in den Bereichen Bevölkerungsstatistik, lokale Erhebungen bei den Bürgern und der Organisation von Volkszählungen stammen von ihm.
Besonders am Herzen lag Thomas Schwarz die stetige Verbesserung der Aufbereitung, Bereitstellung und Kommunikation von entscheidungsrelevanten Ergebnissen der Statistik gegenüber dem Gemeinderat, der Verwaltungsspitze und der Öffentlichkeit. Der Aufbau eines „Data Warehouse“ auf Einzeldatenbasis führte dazu, die Datenhaltung zu konsolidieren und Informationen flexibel, fachübergreifend und ad hoc zu gewinnen und auszuwerten.
Als Dozent der Badischen und der Württembergischen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie (VWA) führt Thomas Schwarz landesweit die Aus- und Fortbildungen der Mitarbeiter der Kommunalen Wahlämter durch und hat sein Know-how an eine ganze Generation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wahlämter in Baden-Württemberg weitergegeben.
Anhörung im Innenausschuss des Deutschen Bundestags
Thomas Schwarz engagierte sich auch überregional als Leiter der Arbeitsgruppe „Wahlen und Statistik“ des Städtetags Baden-Württemberg. Auf Bundesebene wurde er im Arbeitskreis des Deutschen Städtetags „Stadtforschung, Statistik und Wahlen“ zum Sprecher gewählt. Eines der Highlights seiner überregionalen Aktivitäten war die Berichterstattung als Experte bei der Anhörung zum Zensusgesetz 2011 im Innenausschuss des Deutschen Bundestags. Auch in Gremien des Bundesinnenministeriums und des Statistischen Bundesamts hat er als Experte für die kommunalen Belange hohes Ansehen erlangt.
Thomas Schwarz ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und zwei Enkelkinder. In seiner Freizeit engagiert er sich ehrenamtlich als Vorsitzender des Fußballvereins seiner Heimatstadt Neuhausen.