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Landeshauptstadt Stuttgart

Gesundheit

Internationaler Hebammentag am 5. Mai

Am Donnerstag, 5. Mai, ist Internationaler Hebammentag. Er wurde 1991 von den Mitgliedsorganisationen der „International Confederation of Midwives“ ins Leben gerufen und wird seither in etwa 40 Ländern begangen. Mit etwa 26.000 Hebammen bildet diese Berufsgruppe einen eher kleineren Berufsstand in Deutschland.

Schon seit vielen Jahren gibt es immer weniger Hebammen.

„Rund 1000 Frauen pro Jahr finden in Stuttgart keine Hebamme für die Schwangerschafts- und Wochenbettbegleitung“, bedauert Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration. Besonders in den Ferienzeiten ist die Nachfrage größer als das Angebot. Gravierend auf die Versorgung der Frauen wird sich in diesem Jahr die altersbedingte Berufsbeendigung einiger Stuttgarter Hebammen auswirken.

Hebammenhilfe umfasst alle Leistungen rund um die Schwangerschaft, Geburt, das Wochenbett und die Stillzeit bis zum vollendeten ersten Lebensjahr des Kindes beziehungsweise dem Ende der Stillzeit. In der Versorgung der Frauen mit Hebammenhilfe bestehen bundesweit, und so auch in der Stadt Stuttgart, seit vielen Jahren zunehmend Engpässe. Dies betrifft insbesondere die freiberuflichen Hebammen in der häuslichen Begleitung der Frauen. Ruth Hofmeister, Kreisvorsitzende Hebammenverband Stuttgart, hebt hervor, dass der Anspruch auf diese Gesundheitsleistungen für alle Frauen im Sozialgesetzbuch V verankert ist.

Verhandlung von Vergütung für Hebammen

Herausfordernde Arbeitsbedingungen mit unregelmäßigen Arbeitszeiten, große psychische und physische Belastung, hohe Verantwortung und die dazu vergleichsweise niedrige Bezahlung veranlassen viele Hebammen nach fünf bis sieben Jahren zum Berufswechsel. Aktuell verhandelt der deutsche Hebammenverband auf Bundesebene über die Vergütung mit dem Krankenkassenspitzenverband. Weil ein Wochenbettbesuch in der sensiblen Anfangsphase länger dauern kann, ist die pauschale Vergütung nicht bedarfsgerecht und sollte dringend anhand der tatsächlichen benötigten Zeit abrechenbar sein, ähnlich wie in der Schwangerschaft.

Die Hebammenkoordinierungsstelle im Gesundheitsamt Stuttgart ist seit Oktober 2020 damit beauftragt, Lösungen auf kommunaler Ebene zu konzipieren. Ganzjährig können sich Frauen, die noch keine Hebamme gefunden haben, ab der 13. Schwangerschaftswoche unter  hebammenversorgung-stuttgartstuttgartde wenden, um Hilfe bei der Suche zu bekommen. „Etwa 15 Prozent der suchenden Frauen können über die Hebammenkoordinierungsstelle vermittelt werden. Auch einige geflüchtete schwangere Frauen aus der Ukraine konnten so mit Hebammenhilfe in russischer Sprache versorgt werden“, berichtet Dr. Alexandra Sußmann.

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