Testzentrum am Cannstatter Wasen hat geschlossen

Wir können ein durchweg positives Fazit ziehen. Die Teststation hat ganz wesentlich dazu beigetragen, das Infektionsgeschehen in Stuttgart kontrolliert zu halten. Ein ungemein engagiertes Team hat hier tausende Abstriche vorgenommen und dadurch vielen Menschen Klarheit gegeben, ob sie sich mit Corona infiziert haben oder nicht. Der Schwerpunkt des Zentrums lag auf der Durchführung von PCR-Testungen. Mittels dieses sehr genauen und zuverlässigen Verfahrens konnten viele Infektionen erkannt werden, immerhin fielen 42 Prozent aller Testungen positiv aus. 

In jüngster Vergangenheit waren die Testzahlen auf dem Wasen trotz hoher Inzidenzen stark rückläufig. D.h., die meisten Corona-Infektionen in Stuttgart werden aktuell auf anderem Wege identifiziert. Deswegen ist der Zeitpunkt, die Teststation auf dem Wasen zu schließen, richtig gewählt. Es gibt in ganz Stuttgart derzeit ein ausreichendes Angebot an Testungen.

Wichtig ist, dass sich die bevölkerungsmedizinischen Angebote am jeweiligen Bedarf ausrichten. Das ist uns in den vergangenen zwei Jahre gut gelungen. Und an dieser Strategie halten wir fest. Wenn wir Ressourcen für Impfungen und Testungen schaffen, werden wir das gemeinsam planen. Beim Testen sollten wir im Herbst strategisch anders vorgehen. Was wir aus meiner Sicht brauchen, sind auf Landes- und Bundesebene initiierte repräsentative Untersuchungen, die uns Aufschluss zum Infektionsgeschehen in der Bevölkerung geben. Daran können sich dann die politischen Maßnahmen orientieren. Einzeltestungen wären beispielsweise immer dann notwendig, wenn es um den Schutz vulnerabler Personengruppen geht oder wenn es bei schweren Verlaufsformen darauf ankommt zu wissen, ob der Patient mit SARS-CoV-2 infiziert ist oder nicht.