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Landeshauptstadt Stuttgart

Fairtrade

Stadt Stuttgart weiterhin „Fairtrade-Stadt“

Die Landeshauptstadt darf auch für die nächsten zwei Jahre den Titel „Fairtrade-Stadt“ für sich beanspruchen. Dank erfolgreicher Re-Zertifizierungen vieler Stadtbezirke sind die Kriterien für den Titel für die Gesamtstadt auch im Jahr 2021 weiterhin erfüllt.

Seit 2013 ist die Landeshauptstadt Stuttgart als Fairtrade-Stadt zertifiziert.

In den vergangenen zwei Jahren fanden zwar Corona-bedingt etwas weniger zentral und dezentral organisierte Fairtrade-Veranstaltungen im Rathaus und in den Stadtbezirken statt. Trotzdem arbeiteten die Steuerungsgruppen in den zertifizierten Stadtbezirken sowie das Stuttgarter Welthaus mit Weltladen, Weltcafé und Globalem Klassenzimmer unter den jeweils möglichen Bedingungen erfolgreich weiter und haben mit ihren Aktivitäten zur erneuten Re-Zertifizierung beigetragen.

Die Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, Dr. Alexandra Sußmann, sagt: „Die Titelerneuerung als ‚Fairtrade Stadt‘ haben wir auch dem Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, Initiativen und Vereinen zu verdanken. Hierfür gebührt ihnen mein herzlicher Dank. Der faire Handel sorgt für etwas mehr Gerechtigkeit zwischen den Konsument*innen im reichen Norden und den Produzent*innen im Globalen Süden. Er bekämpft ausbeuterische Kinderarbeit und moderne Sklaverei und sorgt für eine faire Bezahlung der Kleinbauern und Kooperativen. Der Gemeinderat hat daher schon vor vielen Jahren die entsprechenden Beschlüsse zum Ausschluss dieser schlimmsten Formen der Ausbeutung bei der eigenen Beschaffung gefasst. Die Landeshauptstadt Stuttgart wird als ‚Fairtrade Stadt‘ den Fairen Handel auch weiterhin aktiv unterstützen.“

Die Bezirksämter beteiligten sich an Fairtrade-Aktionstagen wie Banana Fairday, Coffee Fairday oder Faire Rosen. Es gab Flyer, Ausstellungen und Verkostungen anlässlich der „Fairen Wochen“. Vertreterinnen des Sozialreferats und des Zentralen Einkaufs wirkten mit Vortragsveranstaltungen bei „Fair macht Schule“ mit. Mit der Kampagne „Faire Grabsteine“ weist die Stadt seit Jahren auf die Möglichkeit hin, Grabsteine aus fairem Handel oder regionale Produkte zu beziehen.

Kommunale Beschaffung: ökologisch und fair

Auch bei der eigenen kommunalen Beschaffung handelt die Stadt ökologisch und fair. Bezogen werden nur Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit sowie Produkte, die nachhaltig, biologisch und klimafreundlich hergestellt werden. Die Neufassung der städtischen Beschaffungs- und Vergabeordnung verpflichtet die Verwaltung seit dem 1. Januar 2015, bei Beschaffungen und Vergaben ökologische und soziale Kriterien zu berücksichtigen. Neben nachhaltigen Produkten geht die Stadt auch das Thema grüne Logistik an. So sollen künftig häufig gelieferte Produkte wie Büromaterial und Reinigungsmittel über ein zentrales Depot mit E-Fahrzeugen und Lastenrädern an die Stuttgarter Bedarfsstellen ausgeliefert werden. Mit strategischen Projekten wie diesen leistet die Stadt Stuttgart einen Beitrag zur Reduzierung des Verkehrs in der Innenstadt und spart gleichzeitig Emissionen ein.

Die Landeshauptstadt hat 2017 das breit aufgestellte Agenda-2030-Bündnis „mEin Stuttgart − mEine Welt“ initiiert, das vom Welthaus koordiniert wird, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) stärker in der Stadtgesellschaft zu verankern und für eigenes Handeln zu mobilisieren. Dazu zählt die Durchführung von regelmäßigen Veranstaltungen mit Vertreterinnen und Vertretern von Fairtrade aus dem Globalen Süden. Für dieses Engagement erhielt die Stadt zusammen mit den Kooperationspartnern 2017 zum zweiten Mal hintereinander in der Kategorie „Große Kommune“ den ersten Preis der landesweiten Initiative „Meine.Deine.Eine Welt“ der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit und von Engagement Global. Zusammen mit dem Bündnis mEin Stuttgart – mEine Welt wurde für 2020 die Veranstaltungsreihe „Agenda 2030 in Aktion“ mit über 30 Veranstaltungen der Kooperationspartner konzipiert und, soweit unter Covid-19-Bedingungen und Schutzmaßnahmen möglich, in angepasster Form durchgeführt.

Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030

Die Landeshauptstadt übernimmt seit langem nicht nur lokal, sondern auch überregional Verantwortung. In dieser Tradition hat der Gemeinderat 2018 auch die Resolution des Deutschen Städtetags unterzeichnet, um die globalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 aktiv in Stuttgart umzusetzen. Vor diesem Hintergrund wirkt die Stadt mit ihren Erfahrungen und Empfehlungen auf allen Ebenen an der Agenda 2030-Verankerung mit, unter anderem im Rat für Entwicklungszusammenarbeit des Landes Baden-Württemberg, im Arbeitskreis Kommunale Entwicklungszusammenarbeit des Städtetags Baden-Württemberg und der EUROCITIES SDG-Task-Force.

Im Bereich der Forschung ist Stuttgart unter anderem Partnerkommune in verschiedenen Vorhaben des Bundesministeriums des Innern zur Umsetzung globaler Agenden auf lokaler Ebene. Einen hervorzuhebenden Erfolg stellte die besondere Erwähnung Stuttgarts beim EU-Preis für fairen und ethischen Handel im Bereich SDG-Monitoring dar. Die Aufnahme der Stadt ins EU-Netzwerk der Städte für fairen und ethischen Handel bietet zusätzliche Austauschmöglichkeiten, um diesen Bereich weiter zu stärken.

SDG-Indikatoren für Kommunen

Stuttgart hat 2019 als erste Kommune in Deutschland die Aufgabe übernommen, pilothaft auf methodischer Ebene die vom Deutschen Städtetag vorgeschlagenen „SDG-Indikatoren für Kommunen“ zu erproben. Dabei handelte es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Landeshauptstadt mit dem Deutschen Institut für Urbanistik und der Bertelsmann Stiftung. Zu dieser SDG-Bestandsaufnahme „Lebenswertes Stuttgart – die globale Agenda 2030 auf lokaler Ebene“ tragen alle Bereiche der Stadtverwaltung Stuttgart intensiv und mit großem Engagement bei. Mit Beschluss des Gemeinderats im Doppelhaushalt 2020/21 wurde diese Bestandsaufnahme 2021 fortgeschrieben und wird als Grundlage für politische Entscheidungsprozesse veröffentlicht unter  www.stuttgart.de/global-und-nachhaltig (Öffnet in einem neuen Tab).

Die SDG-Bestandsaufnahme leistet einen methodischen und praktischen Beitrag zur Weiterentwicklung und Nutzung von SDG-Indikatoren als Monitoring-Instrument in anderen Städten und Gemeinden sowie für das bundesweite Projekt „SDG-Indikatoren für Kommunen“. Die SDG-Bestandsaufnahme wurde als Beitrag der Landeshauptstadt auch in den Freiwilligen Staatenbericht Deutschlands zum High Level Political Forum der Vereinten Nationen aufgenommen:  https://www.bmz.de/de/agenda-2030 (Öffnet in einem neuen Tab)

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