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Landeshauptstadt Stuttgart

Gesundheit

Maßnahmen zu Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen

Adipositas und Übergewicht stellen bei Kindern und Jugendlichen ein zentrales Gesundheitsproblem dar. So kann Übergewicht bereits in jungem Alter das Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen erhöhen.

Neben Essen, Trinken und Bewegung können auch andere Faktoren wie das Schlafverhalten oder Stress die Gewichtsentwicklung beeinflussen.

Die Landeshauptstadt Stuttgart hat am Mittwoch, 19. Oktober, gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg, der Deutschen Adipositas Gesellschaft, der AOK Baden-Württemberg und dem Universitätsklinikum Tübingen Maßnahmen und Lösungsansätze vorgestellt. Gemeinsam haben die Akteure bereits im Jahr 2019 das Programm STARKIDS auf den Weg gebracht. Dieses soll Familien für eine gesunde Gewichtsentwicklung von übergewichtigen Kindern und Jugendlichen stärken.

Manfred Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, betonte: „Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen stellt eine wachsende Herausforderung für die Gesundheit der Bevölkerung dar. Um dieser Entwicklung wirkungsvoll zu begegnen, ist ein langfristiger strategischer Ansatz erforderlich. Mit dem Gesundheitsleitbild und der „Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg – Gesundheit in allen Lebensbereichen“ setzen wir seit Jahren verstärkt auf Gesundheitsförderung und Prävention. Die Gestaltung gesundheitsförderlicher Lebenswelten gemeinsam mit den Kommunen ist dabei eine Querschnittsaufgabe, an der alle Politikbereiche zu beteiligen sind. Mein Schwerpunkt liegt klar auf dem Thema gesundheitliche Chancengleichheit insbesondere von sozial benachteiligten Menschen.“

Vielfältige Maßnahmen bei der Stadt

Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration der Stadt Stuttgart, sagte: „Der Landeshauptstadt Stuttgart liegt das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sehr am Herzen.“ So habe die Stadt in den vergangenen Jahren bereits vielfältige Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel verhältnispräventive Ansätze in Bezug auf Ernährung und Bewegung sowie die Einrichtung einer Übergewichtsberatungsstelle am Gesundheitsamt.

PD Dr. Susann Weihrauch-Blüher, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) der Deutschen Adipositas Gesellschaft, stellte fest: „Die Corona-Pandemie hat zu einer weiteren massiven Zunahme von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter geführt. Wirksame Gegenstrategien auf den Weg zu bringen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft fordert im Einklang mit den WHO-Empfehlungen eine Beschränkung der an Kinder gerichteten Werbung für Ungesundes, eine Besteuerung von zuckergesüßten Getränken und eine Verbesserung im Zugang zu Adipositastherapien. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie aufzufangen, muss die Primärprävention ab dem frühen Kindesalter gestärkt und die desolate Versorgungssituation für Betroffene flächendeckend verbessert werden.“

2019 wurde das Programm STARKIDS ins Leben gerufen

Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Johannes Bauernfeind, betonte: „Bei der Gesundheitsversorgung ist uns wichtig, dass diese leitliniengerecht und strukturiert erfolgt. Daher haben wir uns beim Programm STARKIDS gerne als Partner eingebracht.“

Um übergewichtige Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu einer gesunden Gewichtsentwicklung zu unterstützen, haben die Landeshauptstadt Stuttgart und das Universitätsklinikum Tübingen gemeinsam mit dem Land Baden-Württemberg, mit der AOK Baden-Württemberg sowie weiteren Partnern im Jahr 2019 das „Stufenmodell Adipositas-Therapie im Kindes- und Jugendalter (STARKIDS)“ ins Leben gerufen. Mithilfe des Projekts werden Betroffene in den Kinderarztpraxen identifiziert und zu einem Behandlungsprogramm eingeladen, das spielerisch hilft, sich gesundheitsfördernd zu ernähren und mehr zu bewegen. Das Programm sieht Online-Bausteine und Präsenz-Schulungen in der Kinder- und Jugendpraxis vor.

Therapieprogramm bei Adipositas

Prof. Stephan Zipfel, ärztlicher Direktor der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Studiendekan am Universitätsklinikum Tübingen, hob hervor: „Mit STARKIDS steht den Kinder- und Jugendarztpraxen in Baden-Württemberg ein leitlinienbasiertes Therapieprogramm zur Verfügung. Damit sind wir dem Wunsch von Familien mit übergewichtigen Kindern nachgekommen, denn Kinder- und Jugendarztpraxen genießen ein großes Vertrauen und sind für Familien oft die erste Anlaufstelle bei medizinischen Fragestellungen.“

Weitere Infos unter:  https://starkids.medizin.uni-tuebingen.de (Öffnet in einem neuen Tab)

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