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Landeshauptstadt Stuttgart

Soziales

20 Jahre Generationenhäuser West und Heslach

Das Vermächtnis der Stuttgarter Geschäftsleute Rudolf Schmid und Hermann Schmid ermöglichte es, fünf soziale Projekte in Stuttgart zu realisieren, von denen viele Bürgerinnen und Bürger profitieren. Die Generationenhäuser West, Ludwigstraße 41, und Heslach, Gebrüder-Schmid-Weg 13, gibt es nun seit 20 Jahren.

Egal ob jung, alt oder aus welcher Kultur: Begegnung ist das Wichtigste im Generationenhaus Heslach am Erwin-Schoettle-Platz.

Der Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung ist es zu danken, dass 2002 das Generationenhaus West und das Generationenhaus Heslach eröffnet werden konnten. Die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung, die den Bau der beiden multifunktionalen Generationenhäuser ermöglichte, war Idee und Erbe von Rudolf Schmid (1897-1994) und Hermann Schmid (1904-1992). Die Spende ihres gesamten Nachlasses von etwa 100 Millionen D-Mark an die Stadt zum Bau sozialer Einrichtungen sollte Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen. Das war der ausdrückliche Wunsch und Wille der Brüder. Auch der Stiftungsname stand von Anfang an fest: Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung. So hatte es Rudolf Schmid noch vor seinem Tod festgelegt.

Geschäftig sein und bescheiden leben

Bereits als Kinder unterstützten die Brüder ihren Vater Josef Schmid und dessen Buchund Zeitschriftenvertrieb, den dieser 1899 in der Silberburgstraße 123 gegründet hatte. So verteilten sie etwa Prospekte und Werbematerialien für das Unternehmen in Gaststätten. Hermann Schmid, der eine Feinmechanikerlehre bei der Robert Bosch AG abgeschlossen hatte, übernahm später die Firma von dem 1924 verstorbenen Vater. Um die kaufmännischen Aufgaben kümmerte sich sein Bruder und Firmenteilhaber, der gelernte Bank und Versicherungskaufmann Rudolf Schmid. Mittels der Erweiterung durch eine Generalagentur für namhafte Versicherungen expandierte der Buch- und Zeitschriftenvertrieb. Ihr außerordentliches Verkaufstalent sowie ihre ausgeprägte „Schaffer-Mentalität“ mündete nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Aufbau eines florierenden Unternehmens, das 1974 über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigte.

Das Zusammenkommen von Menschen jeden Alters steht auch im Generationenhaus West im Mittelpunkt.

Die Rudolf & Hermann Schmid KG ist noch heute eine der führenden Familienschutz- Agenturen mit landesweiten Unternehmensstandorten. Ausschlaggebend für die hohe Summe des gespendeten Vermögens war auch der äußerst bescheidene Lebensstil von Rudolf Schmid und Hermann Schmid. So verzichtete Rudolf Schmid auf ein eigenes Auto und benutzte die öffentlichen Verkehrsmittel. Sein Bruder Hermann war stets mit dem „kleinsten Daimler“ unterwegs, weiß sein Neffe Edgar Kurz, der Testamentsvollstrecker der Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung, zu berichten. Beim Bäcker griff sein Onkel gar auf das günstigere Gebäck vom Vortag zurück und schenkte ihm zu Weihnachten auch einmal nur eine halbe Tafel Schokolade.

Fünf soziale Einrichtungen in Stuttgart ermöglicht

Das Motiv der sparsamen Lebensführung der Gebrüder Schmid war jedoch nicht eigennützig. Mit der Schenkung der Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung an die Stadt Stuttgart konnten zusammen mit den Generationenhäusern West und Heslach insgesamt fünf soziale Einrichtungen errichtet werden. So wurde 1998 das Seniorenzentrum Rohrer Höhe erbaut, es folgten die Kindertagesstätte Pfennigäcker sowie eine Begegnungsstätte in der sanierten und erneuerten Schlossscheuer in Stuttgart-Stammheim. Mit dem Generationenhaus Heslach wurde das Konzept, dass alle Generationen zusammenleben und sich unterstützen, umgesetzt. Auch das Generationenhaus West steht für Gemeinschaft: Auf fünf Etagen sind verschiedene Generationen aus unterschiedlichen Kulturen unter einem Dach vereint. Das offen gestaltete Gebäude bietet viel Raum für Begegnungen jeglicher Art, aber auch Rückzugsmöglichkeiten für Jung und Alt.

Skulpturen-Gruppen sorgen für Wiedererkennungswert

Vor jedem der fünf Häuser steht eine Skulpturen-Gruppe. Die lebensgroßen Skulpturen bilden einen Zyklus, den der Künstler Karl Ulrich Nuss im Auftrag des Stiftungsrats angefertigt hat.

Einen hohen Wiedererkennungswert sollten die Skulpturen für die Häuser haben. Alle fünf Skulpturen- Gruppen sind in Bronze gegossen. Sowohl die Fläche als auch die Figuren sind jedoch nicht massiv, sondern hohl, um das Gewicht zu begrenzen. Dennoch wiegen die einzelnen Gruppen zwischen 800 und 1000 Kilogramm.

Veranstaltungen

Die Generationenhäuser Heslach und West der Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung feiern dieses Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Im Namen der Gebrüder Schmid findet eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Orte des Miteinanders“ statt. Das Gebrüder Schmid Zentrum will mit dem Programm das gesellschaftliche Miteinander in lokalen Räumen gestalten.

Einen ausführlichen Überblick über sämtliche Veranstaltungen finden Interessierte unter  www.gebrueder-schmid-zentrum.de (Öffnet in einem neuen Tab).

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Bildnachweise

  • Mehmet Werner/Stadt Stuttgart
  • Mehmet Werner/Stadt Stuttgart
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