Bis Ende April sollte das Containerdorf im Reitstadion auf dem Cannstatter Wasen bis zu 550 geflüchtete Menschen beherbergen. Dann sollte es wieder schließen. So der Plan, als die Notunterkunft Anfang Dezember vergangenen Jahres in Betrieb genommen wurde. Denn: Für den 31. Mai und den 1. Juni 2024 war auf dieser Fläche das traditionelle Kesselfestival geplant. Die Plätze in der Notunterkunft werden nun allerdings länger benötigt, weshalb für das Festival Optionen zu finden waren. Das ist gelungen, dank einer engen und guten Zusammenarbeit der Stadtverwaltung, der in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft und der Kessel Festival GmbH & Co. KG. Das Festival zieht auf den Wasen um, was am Ende sogar einen Vorteil mit sich bringt: Das Festivalgelände ist in diesem Jahr noch größer als bisher, die Hauptbühne ebenfalls. „Unser Dank gilt den Teams der in.stuttgart und des Veranstalters für ihre Flexibilität und allen Beteiligten für ihr Engagement bei der Verlegung auf den alternativen Standort“, betont Thomas Fuhrmann, Bürgermeister für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen. Christian Doll, Geschäftsführer der Kessel Festival GmbH & Co. KG, ergänzt: „Wir vom Kessel Festival haben vollstes Verständnis für die aktuelle Situation und als Stuttgarter Unternehmen ist es für selbstverständlich, gemeinsam mit der Stadt Stuttgart an Alternativen zu arbeiten. Für die Unterstützung der in.Stuttgart, der Behörden und der Verwaltung sind wir sehr dankbar.“
Für die Stadtverwaltung ist die Container‐Siedlung im Reitstadion wichtig, weil die bestehenden Unterkünfte fast komplett belegt sind. Und jeden Monat muss die Landeshauptstadt Stuttgart rund 100 Geflüchtete zusätzlich unterbringen. Diese Zahl ergibt sich aus der Differenz von monatlich etwa 350 Zugängen und 250 Auszügen. Gleichzeitig gilt: „Diese Container sind für uns eine Übergangslösung. Unser Ziel ist und bleibt es, alle Geflüchteten mit einer guten Bleibeperspektive – und das ist der Großteil – auch gut zu versorgen“, so Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration. „Denn Zuwanderung bietet für unsere Gesellschaft auch viel Potenzial. Und dieses sollten wir nutzen.“ Deshalb hat der Stuttgarter Gemeinderat erst in der vergangenen Woche zusätzliche Modulbaustandorte und die Erweiterung bestehender Systembauten beschlossen. Der erste Modulbaustandort aus einem Beschluss des vergangenen Jahres wird in wenigen Wochen bereits in Betrieb genommen und für etwas Entspannung sorgen. Dazu mehr in der nächsten Ausgabe dieses Newsletters.