Der Chinesische Garten "Qingyin" lag nicht immer in der Halbhöhenlage. Er wurde 1993 für die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) als einer der Nationengärten im Rosensteinpark errichtet. Nach dem Ende der Ausstellung mussten alle Gärten abgebaut werden. Weil der Chinesische Garten aber ein Besuchermagnet war, machte man sich auf die Suche nach einem geeigneten Grundstück und wurde in die Halbhöhenlage zwischen Innenstadt und dem Killesberg fündig, wo das Kleinod wieder aufgebaut wurde.
Der Chinesische Garten ist mehr als eine Grünanlage mit schönem Ausblick auf den Stuttgarter Talkessel. Er bildet ganz in der fernöstlichen Tradition die Welt im Miniformat ab. Seine aufgetürmten Steine, der Teich und die Gartenpflanzen stehen für Gebirge, Meere und wilde Vegetation. Der zyklische Ablauf im Kosmos wird durch den Wechsel der Jahreszeiten sichtbar. Und der Pavillon in der Mitte der Anlage, dessen Dachfirste in alle Himmelsrichtungen weisen, bringt alles und jeden zusammen.
"Garten der Melodie" mit philosophischem Überbau
Der Name "Qingyin" – auf Deutsch "Garten der Melodie" - basiert auf einem chinesischen Gedicht. Darin heißt es: Nicht nur Musikinstrumente erzeugen schöne Melodien, sondern auch Berge und Wasser. Der kleine Wasserfall im "Garten der schönen Melodie" bestätigt diese Annahme plätschernd.
Wer möchte kann im Chinesischen Garten Stuttgart stundenlang auf die Suche nach versteckten und offen daliegenden Symbolen gehen. Oder man genießt diese Oase der Ruhe ganz ohne philosophischen Überbau und lässt ihn einfach nur so auf sich wirken. Der Garten wird vom Verschönerungsverein Stuttgart e.V. betrieben.