Lärm der Exot*innen

Die interdisziplinäre Performance Lärm der Exot*innen widmet sich einem "Geheimnis" von Bad Cannstatt: die Gelbkopfamazonen. Diese exotischen Vögel fanden Ende der 1980er Jahre in Bad Cannstatt/Stuttgart einen neuen Lebensraum. Die Künstler*innen von La Fuchsia Kollektiva stellen diese Begebenheit als Metapher einer Migrationsgeschichte mit starker Resilienz dar. Sie entlarven dadurch das, was die Präsenz dieser exotischen Vögel, aus Zentral- und Südamerika, im zentraleuropäischen Raum, über die Begierde für "das Andere" und die Lust, das Exotische bei sich zu haben, aufzeigt.

Eine Papageiengruppe (verkörpert von Künstler*innen mit unterschiedlichen Ausdrucksformen: Schauspiel, Tanz, Musik, Performance, Installation) macht sich auf Fahrräder samt Publikum auf Entdeckungsreise entlang des Neckars. Auf dem Weg stoßen sie immer wieder auf Spuren, die zu ihrer eigenen Geschichte führen. Sie finden auch Reste oder Indizien von Waren und Rohstoffen, die wie sie selbst von woanders kommen oder vor langer Zeit von weit weg hierherkamen. Sie graben tief in der Geschichte. Manchmal schaffen sie es, ihre Funde zu entziffern, manchmal lassen sie offene Fragen im Raum stehen.

Die Papageien zeigen aus ihrer Perspektive und mit ihren Narrativen historische Facetten von ihrer neuen Heimat. Ihr Charakter orientiert sich an den Herausforderungen, denen sich Migranten stellen müssen. Die Kostüme dienen dazu, sie zu vermenschlichen und sie als eine Anspielung von Migranten darzustellen.

Veranstalter: La Fuchsia Kollektiva e.V.

Kooperationspartner: Freundeskreis Stuttgarter Amazonen e.V.

Termine: Voraussichtlich am 14., 15., 20., 21. und 22. September 2024, Uhrzeit wird noch angegeben.