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Landeshauptstadt Stuttgart

Kulturbericht 2024

Koordinierungsstelle Erinnerungskultur 2022/2023

Die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur wurde im Juni 2021 ins Leben gerufen, um die Beschäftigung mit erinnerungskulturellen Themen in Stuttgart zu beleben. Als Dreh‐ und Angelpunkt ist sie seitdem Ansprechpartnerin aller Einrichtungen, Initiativen, Verbände und Expert*innen zum Thema.

Ziel der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur ist es, bestehende Institutionen, Initiativen und Vereine zu vernetzen und gemeinsam neue Potentiale zum Thema Erinnerungskultur zu entwickeln.

Daten und Fakten

Zum Netzwerk Erinnerung gehören inzwischen ca. 300 Akteur*innen aus Politik, Verwaltung, Kunst, Kultur, Bildung und Zivilgesellschaft.
Im Berichtszeitraum wurden 20 Projekte von der Koordinierungsstelle gefördert, darunter das Projekt "Neben dem Kakaofeld" mit der Künstlerin Lídia Chaves.
Im Berichtszeitraum wurden 20 Projekte von der Koordinierungsstelle gefördert, darunter das Projekt "Neben dem Kakaofeld" mit der Künstlerin Lídia Chaves.

Austausch/Vernetzung 2022/2023

Projekte 2022/2023

Wie geht es weiter mit dem Birkenkopf? Diese Frage stellte sich die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur erstmals im Herbst 2023 bei einem offenen Gesprächsformat im Württembergischen Kunstverein. Damit wurde der Dialog darüber eröffnet, wie die Stuttgarter*innen in Zukunft auf ihrem Monte Scherbelino erinnern möchten.
Die Koordinierungsstelle arbeitet eng mit Institutionen, Initiativen, Communities und Einzelpersonen aus der Stadtgesellschaft zusammen. Im Frühjahr 2023 wurde das Pop-Up-Büro in der Rathauspassage eröffnet, als zentral gelegener Treffpunkt für Gespräche mit Interessierten und Engagierten.
Ein wichtiger und viel diskutierter Teil der Stuttgarter Erinnerungskultur sind die zahlreichen nach historischen Persönlichkeiten benannten Orte und Straßen. 2023 wurden gleich zwei Plätze im Stadtteil West neu benannt: Der May-Ayim-Platz und der Anton-Wilhelm-Amo-Platz.
Die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur fördert immer wieder Projekte von Initiativen und Künstler*innen. Eines davon war 2023 „Neben dem Kakaofeld“ von Lídia Chavez. Die zweiteilige Arbeit thematisierte in einer temporären Außeninstallation und einem wachsenden Archiv die Geschichte der Stuttgarter Völkerschauen.
Die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur ermöglicht in Kooperation mit der Universität Freiburg ein Dissertationsprojekt zu Kolonialismus in Stuttgart. Im Sommer 2023 stellte die Doktorandin Melanie Lyon einen Zwischenstand ihrer Forschung öffentlich vor.

Förderung

Die Koordinierungsstelle förderte in den Jahre 2022 und 2023 insgesamt 20 Projekte in den Themenfeldern Erinnerungsarbeit, Kunst und kulturelle Bildung. Neben den Einzelförderungen setzte die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur gemeinsam mit dem Fachbereich Kunst im öffentlichen Raum die kontextbezogene Projektförderung „Hidden Places – Stuttgart neu erzählt! Kunst‐ und Kulturprojekte an Orten der Erinnerungskultur im öffentlichen Raum“ um. Pro Projekt konnten hier 15.000 Euro beantragt werden, insgesamt standen 100.000 Euro an Fördermitteln zur Verfügung.

Die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur fördert immer wieder Projekte von Initiativen und Künstler*innen. Eines davon war 2023 „Neben dem Kakaofeld“ von Lídia Chavez. Die zweiteilige Arbeit thematisierte in einer temporären Außeninstallation und einem wachsenden Archiv die Geschichte der Stuttgarter Völkerschauen.
In einem durch die Koordinierungsstelle geförderten Projekt dokumentierten Kai Loges und Andreas Langen, die gemeinsam die arge lola bilden, Orte der NS-Zwangsarbeit in Stuttgart und Umgebung. Zu diesen Orten gehören die Fellbacher Silcherschule, welche ab 1939 als Rohbau-Quartier für Zwangsarbeiter gebaut wurde...
... und die Jahneiche in Zuffenhausen, Ort der Erhängung eines Häftlings aus dem nahe gelegenen Zwangsarbeiterlager auf der Schlotwiese.
Ebenfalls mit dem Thema Zwangsarbeit in Stuttgart befassten sich die 2023 angebotenen Projekttage, veranstaltet vom Lernort Geschichte. Unter anderen wurde ein Graffiti Workshop mit Vladimir Zolota und Christoph Staiber von den Sprayheads Stuttgart angeboten.

Ausblick

2024 werden bereits begonnene Projekte wie die Weiterentwicklung des Erinnerns auf dem Birkenkopf, die Arbeit am Erinnerungskonzept für Stuttgart weitergeführt.Geplant sind zudem mehrere klassische Zeichen des Erinnerns im öffentlichen Raum, wie Gedenkstelen und Informationstafeln, und auch das Thema NS-Gedenken im Stuttgarter Rathaus wird die Koordinierungsstelle 2024 beschäftigen. Von April bis Oktober 2024 werden die im Förderprogramm „Hidden Places“ ausgewählten Projekte umgesetzt und präsentiert. 

Und: Die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur wächst! Das Team wird durch eine Vollzeit-Assistenz ergänzt und ein*e neue*r Fachreferent*in wird wissenschaftliche und konzeptionelle Aufgaben im Kontext historischer Stadtmarkierungen übernehmen. 

Die Koordinierungsstelle tritt hier zukünftig noch stärker in einen Dialog mit der Stadtgesellschaft: Wie gehen wir mit den erinnerungskulturellen Spuren von Personen um, deren Rolle in der Geschichte wir heute als ambivalent oder problematisch einschätzen? 

 

Die Koordinierungsstelle Erinnerungskultur im Internet

Standort der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur

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  • Thommy West / Stadt Stuttgart