2018, 2019 und 2021 wurde die Landeshauptstadt Stuttgart für die Verbreitung des europäischen Gedankens und den besonderen Einsatz zur Stärkung eines vereinten Europas mit dem Eurodiplom, der Ehrenfahne des Europarats sowie der Ehrenplakette des Europarats ausgezeichnet. Die Überreichung der Ehrenfahne fand im Jahr 2019 anlässlich des 30-jährigen Jubiläums mit der tschechischen Partnerstadt Brünn statt. Schauen Sie sich das Video (Öffnet in einem neuen Tab) dazu an.
Stuttgart europäisch vernetzt
Die Stadt Stuttgart pflegt ein starkes Netzwerk mit Europa-Akteuren auf lokaler, regionaler, Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Von unschätzbarem Wert ist dieser fachliche Vernetzung über Ländergrenzen hinweg. Durch gemeinsame Projekte und gezielte Fördermaßnahmen wird der europäische Austausch gestärkt und können Menschen voneinander lernen – in Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Verwaltung. Zudem ermöglicht gemeinsames Handeln, das kommunale Interessen in der europäischen Politikgestaltung gut vertreten werden.
Mitgliedschaft in europäischen Städtenetzwerken
Stuttgart engagiert sich nachhaltig in fachspezifischen Netzwerken. Dazu zählen:
EFUS (Öffnet in einem neuen Tab) (Europäisches Forum Urbane Sicherheit)
POLIS (Öffnet in einem neuen Tab) (Europäische Vernetzung für nachhaltige Verkehrslösungen)
Energy Cities (Öffnet in einem neuen Tab) (Europäischer Verband zur Beförderung der Energiewende in Kommunen)
Konvent der Bürgermeister (Öffnet in einem neuen Tab) (Klimaschutz) oder Mayors Adapt (Öffnet in einem neuen Tab) (Klimawandelanpassung)
Verbände wie der RGRE (Öffnet in einem neuen Tab) (Rat der Gemeinden und Kommunen Europas) oder EUROCITIES (Öffnet in einem neuen Tab) als Lobby-Organ kommunaler Interessen gegenüber der Europäischen Kommission.
EUROCITIES
Die Landeshauptstadt Stuttgart ist seit 2016 Mitglied des renommierten Städtenetzwerks EUROCITIES und beteiligt sich aktiv an Arbeitsgruppen, Foren und inhaltlichen Initiativen:
- Mobilität: Alle Großstädte entwickeln neue Verkehrskonzepte. Für Stuttgart ist dieses Thema von besonderer Bedeutung und der europäische Austausch sehr wichtig. Stuttgarts Inspiration für das Netzwerk ist beispielsweise die Förderung der elektrischen Lastenräder für den Logistikverkehr in der Innenstadt. Mit dem autofreien Sonntag „Theo–autofrei“ beteiligt Stuttgart zudem an der Europäischen Mobilitätswoche.
- Europäische Säule Sozialer Rechte: 2018 richtete Stuttgart das EUROCITIES Sozialforum aus. Als zweite europäische Stadt gab die Landeshauptstadt ein Gelöbnis zur Umsetzung der Europäischen Säule Sozialer Rechte (Öffnet in einem neuen Tab) ab. Stuttgart bekennt sich ausdrücklich zur Inklusion behinderter Menschen. Während des Sozialforums wurde festgelegt, dass sich die rund 44.000 Menschen mit Schwerbehinderung, die in Stuttgart leben, in den nächsten Jahren die Infrastruktur und die finanzielle Unterstützung verbessern soll. So werden beispielsweise mit einer Million Euro behinderten- und altengerechte Wohnungen gefördert und mehr als eine Million Euro in die barrierefreie Mobilität investiert.
- Europäischer Klimaschutz: Im Rahmen der EUROCITIES-Initiative „City leadership for climate“ wurde ein Gelöbnis über Aktionen gegen den Klimawandel unterzeichnet, ebenso wie der offene Brief von europäischen Bürgermeistern, Landräten und lokalen Regierungschefs über die Forderung für eine nachhaltigere und gerechtere europäische Zukunft (Gemeinschaftsinitiative von EUROCITIES, CEMR, Energy Cities, ICLEI, C40 Cities).
Kontakt: Claudia Schulcz
Förderung der europäischen Idee
Seit 2018 setzt sich die Stadtverwaltung dafür ein, den Austausch und den Dialog mit Süd‐ und Südosteuropa zu stärken. Im Sinne der Agenda 2030, internationale Partnerschaften und Kooperationen auszubauen, werden Projekte von Stuttgarter Organisationen gefördert, die die Stärkung vom Menschen in und aus Südosteuropa zum Ziel haben.
Projekte 2018
- Grenzüberschreitende Sport‐ und Inklusionsprojekte des Europa Zentrum Baden-Württemberg (Öffnet in einem neuen Tab) im Donauraum mit der Zielgruppe Jugendliche und junge Erwachsene aus Kroatien, Serbien, Ungarn
- Stärkung eines Mütterzentrums für Roma Frauen in Belgrad (Mütterzentren Internationales Netzwerk für Empowerment e. V. – mine e. V.) mit der Zielgruppe Roma Frauen in Belgrad (Serbien)
- Unterstützung von Gastauftritten zum Internationales Theaterfestival „The Future of Europe“ des Schauspiels Stuttgart
- Unterstützung Stuttgarter Migrantenvereine über das Forum der Kulturen Stuttgart e. V. (Öffnet in einem neuen Tab)
Projekte 2019
- Einwöchiges Jugendseminar „InterKultural“ (Öffnet in einem neuen Tab) (Institut für Auslandsbeziehungen e.V. ifa) für den interkulturellen Dialog für Jugendliche aus Deutschland und Rumänien in Schäßburg/Rumänien im Rahmen des Festivals Pro-Etnica. Video zum Projekt. (Öffnet in einem neuen Tab)
- Theateraufführung beim von der Stadt Bukarest ausgerichteten internationalen Theaterfestival Fest(in) on the Boulevard in Bukarest/Rumänien: GIRLS BOYS LOVE CASH, eine Koproduktion des Citizen.Kane.Kollektivs mit dem JES (Junges Ensemble Stuttgart), unter anderem zum Thema Prostitution in Stuttgart. Video zum Projekt. (Öffnet in einem neuen Tab)
- Stärkung von Vereinsstrukturen und zielgerichteter Flüchtlingshilfe in Südosteuropa (STELP e. V., Sitz in Stuttgart), mit dem Ziel, die Lebenssituation von Geflüchteten vor Ort zu verbessern, zum Beispiel in Bosnien-Herzegowina
- Internationales Amateur und Freies Theater Festival – AMAFEST (Theater am Olgaeck Stuttgart) mit non- und semi-professionelle Theaterensembles unter anderem aus Albanien, Armenien, Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Serbien, Slowakei, Ungarn
- Dreimonatige Austausch-Stipendien für junge Kunstschaffende aus Deutschland, Serbien und Ungarn (Akademie Schloss Solitude)
Projekte 2020
- AMAFEST 2020 – Internationales Amateur Theaterfestival: Wegen der Coron-Pandemie musste das Festival AMAFEST im Mai 2020 abgesagt werden. Die Theatergruppen sind hinter geschlossenen Grenzen in der Quarantäne geblieben. Besonders in dieser Zeit der Isolierung war es Intendantin Nelly Eichhorn wichtig, den Zusammenhalt weiter zu festigen, Austausch, Kooperation und die kulturellen Beziehungen zu internationalen Theatergruppen zu fördern, einander zu unterstützen, gemeinsam nach neuen Wegen zu schauen. Deshalb: AMAFEST goes online! (Öffnet in einem neuen Tab)
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Das Europazentrum Baden-Württemberg hat in Kooperation mit Buki e.V. die Einführung einer Eltern-Kind-Gruppe in einer Betreuungsstätte für Roma Kinder in Cidreag, einer kleinen Gemeinde im Nord Westen Rumäniens beantragt. Das „Buki Haus“ ist für benachteiligte Roma-Familien und ihre Kinder eine tägliche Anlaufstätte, wo etwa 30 Kinder ein Frühstück erhalten, anschließend zur Schule gehen, danach einen Mittagstisch bekommen und am Nachmittag pädagogisch betreut werden.
Mit dem von der Stadt Stuttgart geförderten Programm „Einführung einer Eltern-Kind-Gruppe“ für Kinder zwischen drei und fünf Jahren wurde die wichtigste pädagogische Erweiterung seit Gründung des Hauses unterstützt.
Das Programm zur frühkindlichen und vorschulischen Betreuung erhöht die Chancen auf einen erfolgreichen Schulabschluss und einer Teilhabe am gesellschaftlichen Leben außerhalb des Roma Viertels.
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Just human e.V.: „Babyboxes und Stillberatung“ und „Safe Hands“: Ziel der Projekte ist es, Zuflucht suchende Menschen selbst Aufgaben übernehmen zu lassen, wodurch sie weitere Befähigungen erlangen. Die Unterstützung seitens der Stadt Stuttgart geht somit über die reine Not- und Ersthilfe hinaus und sorgt für nachhaltige strukturelle Zusammenarbeit und Ertüchtigung.
Mit dem Projekt "BabyBoxes und Stillberatung" wurde die besonders vulnerable Gruppe von Schwangeren und Müttern mit Neugeborenen und Kleinkindern unterstützt. Sie erhielten Kleidung, Decken und andere notwendige Utensilien für den Start ins Leben. Zudem wurde ein Stillraum eingerichtet sowie Stillberatung angeboten: Hintergrund ist, dass Stillen durch Fehlinformationen oftmals gar nicht erst probiert wird, obwohl dadurch eine gesunde Ernährung für Babys möglich wäre und Folgekrankheiten vermieden werden könnten.
Im "SafeHands-Projekt" wurden aufgrund der Corona Pandemie Handwasch-Stationen im Flüchtlingslager Kara Tepe aufgebaut, die geflüchtete Frauen und Männer selbst betreuen und dafür in Hygienefragen geschult werden und somit ihr Wissen weitergeben können.
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„Romarückkehrerprojekt Aurora Mine, Serbien – Familien in der Krise stärken“ Mine e.V.:
Aufgrund der aktuellen weltweiten Situation durch die Pandemie war im Mütterzentrum Aurora Mine in Belgrad niedrigschwellige und ganz pragmatische Unterstützung vor allem mit Hygienemitteln gefordert. Da es sich um eine Anschlussförderung handelte, war das Ziel, die Kontinuität des Entwicklungsprozesses und des Vertrauens in die überregionale Gemeinschaft zu sichern und die Menschen mit dem Nötigsten auszustatten.
Europa in Stuttgart
In Stuttgart engagieren sich viele Menschen privat oder in Institutionen dafür, die europäische Idee zu verbreiten und die Würde des Menschen, Freiheit und Demokratie zu stärken.
EU-Bürgerdialog Stuttgart und Straßburg
„Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen: unsere Rolle, unsere Erwartungen und unsere Vorschläge als europäische Verbraucherinnen und Verbraucher“
- Mittwoch, 10. November, 17:00 bis 20:00 Uhr
- Videokonferenz über ZOOM mit Simultanübersetzung
Als Partnerstädte Straßburg und Stuttgart wollen wir dabei sein, bei der Konferenz zur Zukunft Europas die Stimmen unterschiedlichster Menschen in beiden Städten zu Gehör zu bringen. Die Ergebnisse des Austauschs werden anschließend Politiker und Politikerinnen vorgestellt und in den Reformprozess der EU eingebracht.
Dabei sein werden unter anderem
- Evelyne Gebhardt, Mitglied des Europäischen Parlaments und Landesvorsitzende der Europa-Union in Baden-Württemberg sowie
- Josef Frey, Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss der Regionen in Brüssel.
Wer ist angesprochen?
- Alle, die Lust am grenzüberschreitenden Austausch haben und sich dafür interessieren, wie sie das Leben in der Europäischen Union mitgestalten können.
- Es sind keine spezifischen Kenntnisse und Erfahrungen erforderlich, außer Deutsch- oder Französischkenntnisse und ein Wohnsitz in Stuttgart (oder Straßburg).
- Besonders spannend ist es, wenn Sie die Debatte aus migrantischer Perspektive bereichern!
Wie kann ich mitmachen?
- Die Auswahl der Teilnehmenden findet bis 27. Oktober 2021 statt (der Rechtsweg ist ausgeschlossen).
- Dabei wird auf Ausgewogenheit (z. B. Geschlecht, Alter, Herkunft, …) geachtet.
- Danach werden Sie benachrichtigt, ob Sie ausgewählt wurden.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist völlig kostenfrei. Ein kleines Dankeschön für Ihren Einsatz erwartet Sie nach der Veranstaltung. - Bitte melden Sie sich bis zum 26. Oktober 2021 für den deutsch-französischen EU-Bürgerdialog (Öffnet in einem neuen Tab) zwischen Stuttgart und Straßburg unter Angabe statistischer Daten an.
Welche Technik benötige ich?
- Gute Internetverbindung
- PC bzw. Laptop mit Kamera und Mikrofon (Smartphones oder Tablets sind weniger geeignet, da sie möglicherweise während der Videokonferenz nicht alle Funktionen erlauben).
Wer bietet den EU-Bürgerdialog an?
- Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung der Landeshauptstadt Stuttgart und der Stadt Straßburg in Kooperation mit dem Ausschuss der Regionen und der Bertelsmann Stiftung.
- Durchgeführt wird die Veranstaltung vom Euro-Institut in Kehl.
- In beiden Städten sind weitere Partner-Organisationen beteiligt.
Europawoche stuttgart4europe
Jährlich finden um den Europatag am 9. Mai europaweit vielfältige Veranstaltungen statt. Der Tag erinnert an den Gründungstag der heutigen Europäischen Union. Auch Stuttgart präsentiert sich 2021 wieder mit einer Online‐Europawoche zu relevanten Projekten und friedensstiftenden Kooperationen mit seinen Partnerstädten.
Ansprechpartner zu Europafragen
Damit Bürgerinnen und Bürger auf lokaler wie europäischer Ebene Europa mitwirken können, hat die Stadt in Kooperation mit dem Europa-Zentrum einen Überblick über die europäischen Akteure und Einrichtungen in Stuttgart erstellt. In der Broschüre „Stuttgart in Europa – Europa in Stuttgart“ wird kompakt dargestellt, welche Angebote und Einrichtungen es in Stuttgart gibt.
Zentrale Anlaufstelle in Stuttgart: Europahaus Baden‐Württemberg
Seit 1999 vereint es in Stuttgart europäische Bildungs‐ und Informationsangebote unter einem Dach und ist die zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger bei Fragen zur Europäischen Union. Als eine vom Land Baden‐Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart getragene Einrichtung, bündelt das Europahaus Baden‐Württemberg die europabezogenen Aktivitäten in Stadt, Region und Land an einem zentralen Ort. Die Geschäftsführung des Europahauses obliegt dem Direktor des Europa Zentrums Baden‐Württemberg (Öffnet in einem neuen Tab), einer von Stadt und Land getragenen Einrichtung, die zudem als Träger des EUROPE DIRECT Informationszentrums Stuttgart fungiert.
Die Stadtverwaltung unterstützt das Europahaus finanziell mit einem Mietzuschuss und fördert direkt das EUROPE DIRECT Informationszentrum Stuttgart zusammen mit der Europäischen Kommission (Öffnet in einem neuen Tab).
Wie wäre es mit einem spontanen, virtuellen Rundgang durch das Europahaus (Öffnet in einem neuen Tab)?
Das Europa Zentrum Baden‐Württemberg
Das Europa Zentrum (Öffnet in einem neuen Tab) ist als Institut und Akademie für Europafragen eine überparteiliche, unabhängige, gemeinnützige Einrichtung der europabezogenen Politikvermittlung. Es versteht sich als Partner von baden‐württembergischen Bürgerinnen und Bürgern, Ministerien, kommunalen Stellen, EU‐Institutionen sowie anderen unabhängigen Einrichtungen der europabezogenen Arbeit. Außerdem finden Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Bildung, Politik, Wirtschaft und Kultur hier einen Ansprechpartner. Das Ziel des Zentrums ist die Förderung der europäischen Einigung und die Stärkung der Völkerverständigung.
Das Europe Direct Informationszentrum Stuttgart
Das Informationszentrum (Öffnet in einem neuen Tab) steht Bürgerinnen und Bürgern offen und bietet Informationen und Antworten zu Fragen über die verschiedenen EU‐Organe, EU‐Programme, europapolitische Maßnahmen und aktuelle Themen. Interessierte Bürger können die Geschäftsstelle aufsuchen, an Veranstaltungen teilnehmen oder sich über einen Newsletter informieren lassen. Die Angebote reichen von Fachvorträgen über interaktive und spielerische Wissensvermittlung über Bürgerbegegnungen mit der Stuttgarter Partnerstadt Straßburg.
Kontakt: Dr. Stephanie Woite-Wehle (Öffnet in einem neuen Tab)