Hinweis der Redaktion: Diese Seite informiert über die Veranstaltung Faktencheck zur Gäubahnanbindung im Jahr 2022. Die gezeigten Inhalte und Grafiken zeigen den damaligen Planungsstand, der die Grundlage für die Veranstaltung war.
Bis Mitte 2025 entsteht an der Mittnachtstraße eine neue S-Bahnhaltestelle. Um diese in Betrieb zu nehmen, werden Schienen auf dem Gleisbogen zurückgebaut, auf denen die Züge der Gäubahn zum Hauptbahnhof gelangen.
Um die Verbindungen der Gäubahn weiter aufrecht zu erhalten, will die Deutsche Bahn den dafür ausgebauten Bahnhof Stuttgart-Vaihingen nutzen. Dort sollen die Gäubahnzüge dann enden. Die Fahrgäste gelangen von dort mit der S-Bahn zum Stuttgarter Hauptbahnhof. Die langfristig geplante Führung der Gäubahnzüge über den Pfaffensteigtunnel und den Flughafen-Stuttgart wird voraussichtlich 2032 in Betrieb genommen.
Um diesen Übergangszeitraum von ungefähr sieben Jahren geht es im Faktencheck. Im Fokus steht die Frage, ob eine bessere Anbindung der Gäubahn an die Innenstadt erreicht werden kann und die aktuellen Planungen der DB deshalb geändert werden sollen.
Verschiedene Möglichkeiten der Anbindung denkbar
Im Faktencheck werden mehrere Möglichkeiten untersucht, wie die Gäubahn an die Stuttgarter Innenstadt angebunden werden kann. Zunächst wird die Beibehaltung der Ausgangslage geprüft. Dies beinhaltet das Beibehalten von Gleisen des Kopfbahnhofs und die Auswirkungen auf den geplanten Städtebau des Stadtteils Stuttgart Rosenstein. Ebenso dargestellt wird die Nutzung des Regionalbahnhofs Stuttgart-Vaihingen als Umstiegsort auf die S-Bahn.
Weitere Möglichkeiten untersuchen Linienführungen über Renningen oder Tübingen. Auch eine direkte Anbindung des Hauptbahnhofs über die S-Bahn-Stammstrecke ist denkbar. Dabei wird untersucht, ob die Fernzüge ohne Umstieg über die S-Bahngleise in den Hauptbahnhof geführt werden können oder ob die S-Bahnfahrten in Richtung Süden erweitert werden können.
So läuft der Faktencheck ab
Die DB-Netz AG untersucht die sechs Möglichkeiten auf ihre Leistungsfähigkeit und Auswirkungen auf den sonstigen Zugverkehr. Vereinfacht gesagt, geht es darum, mit welcher Lösung die Fahrgäste effizient ins Stuttgarter Zentrum und zum Hauptbahnhof gelangen ohne andere Verbindungen zu schwächen.
Weiterhin ist wichtig, wie alle Stationen auf der Strecke eingebunden werden können und keine Ortschaften „abgehängt“ werden. Der Komfort der Reisenden spielt ebenfalls eine Rolle. So werden auch die Auslastung, die Fahrtdauer und die Zahl der Umstiege bei der Untersuchung berücksichtigt.
Veranstaltung als Livestream
Die verschiedenen Möglichkeiten werden am 25. November 2022 vorgestellt und diskutiert. Der Interessenverband Gäu-Necker-Bodensee-Bahn (GNBB) lädt hierzu ein. Neben den Mitgliedern des GNBB werden Fachverbände zum Faktencheck eingeladen.
Die Fachvorträge werden vom Verkehrsministerium des Landes Baden-Württemberg, der Deutschen Bahn, dem Verband Region Stuttgart und der Landeshauptstadt Stuttgart gehalten. Durch den Faktencheck soll eine sachliche Grundlage und Transparenz für die weiteren Diskussionen erreicht werden. Ziel ist es, gegenseitiges Verständnis zu erzeugen.
Für die Stadt Stuttgart sind sowohl die gute Anbindung und ein leistungsfähiger Schienenknoten als auch die städtebauliche Entwicklung mit dem geplanten Stuttgart Rosenstein wichtige Aspekte.