Anton Wilhelm Amo (geboren um ca. 1700, verstorben nach 1756) gilt als erster Philosoph afrikanischer Herkunft in Deutschland.
Er wurde im heutigen Ghana geboren und wohl schon als Kind versklavt. Über die westindische Kompanie kam er an den Hof des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel, wo er 1708 auf den Namen Anton Wilhelm getauft wurde.
Nach gründlicher Ausbildung ließ ihn der Braunschweiger Hof ab 1727 an der Philosophischen und der Juristischen Fakultät der Universität Halle studieren.
Nach dem Studium in Halle und Wittenberg, wo er 1734 promovierte, war Amo dort und in Jena als Hochschullehrer tätig. Er war ein Pionier der modernen deutschen Philosophie afrikanischer Abstammung, der Beiträge zu den intellektuellen Debatten der frühen Neuzeit leistete.
In seiner verschollenen Schrift „De iure Maurorum in Europa“ kämpfte Amo gegen Vorurteile und für die Ausweitung sowie Anwendung des Menschenrechtsbegriffs auf Schwarze Menschen, die zu dieser Zeit auch als Sklaven an den verschiedenen europäischen Höfen dienten.
Rassistische Anfeindungen gegen Anton Wilhelm Amo in einem Spottgedicht um 1747 warfen Schatten auf seine Situation. In dieser Zeit soll er Deutschland in Richtung Westafrika verlassen haben, wo er zunächst in Axim und später in Shama lebte.
Dort steht auch sein Grabstein. Der Anton-Wilhelm-Amo-Platz in Stuttgart-West wurde im Mai 2023 eingeweiht. Die Stele zur Erinnerung an ihn wird im Frühjahr 2024 aufgestellt.
Denkmäler und Gedenkstätten