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Stuttgart 21: Stadt drängt auf zügige Fertigstellung

Die Partner des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben sich am Freitag, 4. Mai, zu einer Sitzung des Lenkungskreises getroffen. Themen waren der Projektfortschritt, die Kosten und die Finanzierung einer "Großen Wendlinger Kurve". Sie verbindet die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm mit der Bestandsstrecke Plochingen-Tübingen. Züge aus und in Richtung Tübingen können so über den Flughafenbereich zum neuen Stuttgarter Hauptbahnhof geführt werden. Bei einer "Großen Kurve" erfolgte dies über zwei Gleise.

Laut dem Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn AG, Ronald Pofalla, kann der Stuttgarter Bahnhof Ende 2025 seinen Betrieb aufnehmen und die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm ab Ende 2022 befahren werden. Die Kostenprognose hat sich auf 7,7 Milliarden Euro erhöht. Einschließlich eines Kostenpuffers von 485 Millionen Euro ergeben sich so 8,2 Milliarden Euro Gesamtkosten, rechnete Pofalla vor. Oberbürgermeister Fritz Kuhn betonte: "Die Bahn schiebt einen gewaltigen Kostenblock vor sich her. Bislang ist unklar, wer für die 3,7 Milliarden Euro Mehrkosten aufkommt. Das tut dem Projekt insgesamt nicht gut." Er unterstrich, dass die Stadt sich mit 290 Millionen Euro beteilige, weil sie einen städtebaulichen Nutzen habe. "Wir werden keine weiteren Kosten übernehmen. Damit nicht Gerichte die Finanzierung klären müssen, muss der Bund seiner Verantwortung für die Bahn und das Projekt gerecht werden." Die Stadt dränge auf eine zügige Fertigstellung. "Die Stadt braucht eine verlässliche Planungsgrundlage für die freiwerdenden Gleisflächen. Wir wollen dort die Wohnungen bauen, die der Stadt fehlen, und 2027 die Internationale Bauausstellung dort stattfinden lassen."

Im Lenkungskreis besprachen die Partner im Wesentlichen wie eine "Große Wendlinger Kurve" zu finanzieren ist. Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: "Ich bin froh, sagen zu können: 'Wir machen sie.' Ich rechne mit einer adäquaten Aufteilung der Kosten, wonach der Bund 60 Prozent, das Land und die Kommunalverbände je 20 Prozent übernehmen." Die zweigleisige Lösung koste rund 80 bis 100 Millionen, so der Minister. Ihr Bau soll ohne Verzögerung für die Neubaustrecke erfolgen. Bahnvorstand Pofalla ergänzte, dass die Pläne bereits im Herbst vom Eisenbahnbundesamt genehmigt werden könnten. Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling begrüßte die Pläne für die "Große Wendlinger Kurve".

Es war das 20. Zusammentreffen der Partner in dieser Runde. Der OB lobte die "konstruktive Atmosphäre, auch wenn es manchmal Streit gibt. Die Stadt drängelt, dass die Bahn fertig wird und sie will das Projekt zum Gelingen bringen". Verkehrsminister Hermann nannte den Lenkungskreis ein "Begleitgremium, das den Ablauf des Projekts beschleunigen soll." Das nächste Treffen soll im Herbst stattfinden.

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