Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

„Host Town Program“ – ein Erlebnis für Stuttgarter Schulen und Einrichtungen der Behindertenhilfe

Die Landeshauptstadt freut sich auf das „Special Olympics World Games“-Team aus Großbritannien. Höhepunkt des „Host Town“- Besuchsprogramms wird am Dienstag, 13. Juni, der „Special Sports Event“ im Herzen Stuttgarts sein.

24 Stuttgarter Schulen und Einrichtungen der Behindertenhilfe mit über 500 Teilnehmenden sind hier dabei – als Besucherinnen und Besucher oder Unterstützer mit eigenen Aktionen vor Ort.

„Dieses besondere Ereignis in direkter Nachbarschaft unserer Schule lässt unsere Schülerinnen und Schüler eine Erfahrung machen, die so nicht jederzeit möglich ist. Sie werden Teil eines großen Events und erleben dieses gleichzeitig gemeinsam mit Menschen, die eine Behinderung haben. Wir haben mit den Schülern im Unterricht über die Besonderheiten dieser Veranstaltung gesprochen und freuen uns auf das gemeinsame Spielen und Sport treiben“, so Kathrin von Vacano-Grohmann, Schulleiterin des Königin-Katharina-Stift Gymnasiums, das mit 66 Zehntklässlern und drei Sport-Lehrkräften teilnehmen wird. Die Begegnungen mit der britischen Special Olympics-Delegation fließen in den Schulalltag ein. „Vor allem im Rahmen der im Bildungsplan verankerten Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt. Denn: Gemeinsam Sport zu treiben ist gelebter Respekt und fördert die gegenseitige Achtung und Wertschätzung von Verschiedenheit.“

Mit 20 bis 30 Personen wird der TREFFPUNKT des Caritasverbands für Stuttgart e.V. auf dem Schlossplatz sein. „Wir sind eine Begegnungs- und Bildungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung, die volkshochschulähnlich arbeitet, und zum Beispiel mit vielen Stuttgarter Sportvereinen kooperiert. Wir wollen unsere Best-Practice-Beispiele und inklusiven Sportangebote vorstellen – und anderen Sportvereinen, aber auch Menschen mit Behinderung Mut machen, dabei zu sein“, so Doris Kretzschmar von der Caritas. Die Einrichtung wird ein Mitmach-Programm unter anderem mit einer Mohrenkopfschleuder und einem Glücksrad anbieten und auch den sportlichen Inhalt eines aufgestellten Soccer-Courts mitgestalten.

„Eingebracht wird dabei auch die Expertise von Sportlern, die schon Special Olympics 2015 in Los Angeles/USA und 2019 in Abu Dhabi erlebt haben. Darüber hinaus sind 29 Sportlerinnen und Sportler sowie Trainer aus unserer Einrichtung für die aktuellen Special World Games in drei Sportarten delegiert. Darauf sind wir stolz“, sagt Kretzschmar.

Doris Kretzschmar verweist darauf, dass „unsere ausgebildeten Gästeführer die Delegation aus Großbritannien durch die Stadt begleiten wird. Alle Beteiligten finden es sehr spannend, mit Dolmetschern zu arbeiten und neue Möglichkeiten ihrer Tätigkeit zu erfahren.“ Einmal mehr wird deutlich, eine gleichberechtigte Teilhabe, Begegnung und gemeinsame Aktivität von Menschen mit und ohne Einschränkung ist wichtig und eine Aufgabe aller.

Für Natja Stockhause vom Verein 46PLUS Down-Syndrom Stuttgart e.V. ist das „Special Sports Event“ ein besonderer Höhepunkt: „Wir bieten einen Hindernis-Parcours mit Übungen zum Laufen, Werfen und Springen, bei dem der Spaß und die sportliche Begegnung mit allen Teilnehmern im Vordergrund steht. Jeweils zwei Teilnehmende treten gegeneinander an, für alle Teilnehmer gibt’s dann einen kleinen Preis.“ Für sie ist klar: „Der Sport verbindet. Hier gibt es keine Grenzen, beim Sport sprechen alle dieselbe Sprache. Durch unser Sportprojekt FIT sind inzwischen viele Freundschaften entstanden.“ FIT steht für Förderung, Inklusion und Training – hier trainieren junge Menschen mit und ohne geistige Behinderung gemeinsam und treten zusammen als Team im Wettbewerb an. Seit 2015 besteht diese inklusive Sportgruppe, ein Kooperationsprojekt des SV Salamander Kornwestheim und 46PLUS Down-Syndrom Stuttgart. Inzwischen trainieren über 30 junge Sportlerinnen und Sportler mit Down-Syndrom regelmäßig dort.

„Die bisherige Erfahrung mit dem Sportprojekt FIT zeigt deutlich, dass sich die Leistung der Sportlerinnen und Sportler durch regelmäßiges Training stetig steigert. Neben der Verbesserung der koordinativen, konditionellen und kognitiven Fähigkeiten steht auch die Vermittlung von sozialen Kompetenzen im Vordergrund, wie das Lernen voneinander durch gegenseitige Rücksichtnahme, die Stärkung des Selbstbewusstseins und die Förderung des Teamgeists. Wir möchten mit unserem Sportangebot erreichen, dass unsere Teilnehmer nachhaltig verstehen, wie wichtig regelmäßiges Sporttreiben für die Gesundheit ist“, so Natja Stockhause.

Mitglieder des Vereins treten sehr erfolgreich bei den Wettbewerben von Special Olympics an und konnten zahlreiche Medaillen auf Landes- und nationaler Ebene sowohl bei den Sommer- als auch bei den Winterspielen gewinnen. Unified Sport, das heißt gemeinsame Wettbewerbe von Sportlern mit und ohne geistige Beeinträchtigung, ist dabei die Paradedisziplin. „Zwei unserer Sportler wurden für die Weltspiele in Berlin nominiert und gehen in der Sportart Leichtathletik an den Start.“

Über das „Host Town Program“

Vom 17. bis 25. Juni 2023 finden in Berlin die Weltspiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, die Special Olympics World Games, statt. Rund 7.000 Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt treten in 26 Sportarten an. Um die Inklusion in die Städte des Gastgebers Deutschland zu bringen, sind die Delegationen zuvor im Rahmen des „Host Town Program“ vier Tage in 200 Kommunen zu Besuch. Stuttgart freut sich auf das Special Olympics-Team aus Großbritannien. Begegnungen mit Sportvereinen, Schulen und Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie als Höhepunkt ein „Special Sports Event“ im Zentrum der Stadt stehen auf dem Besuchsprogramm.

Weitere Informationen unter  www.hosttown-stuttgart.de (Öffnet in einem neuen Tab)

Erläuterungen und Hinweise