Mit dieser Notunterkunft reagiert die Stadt auf die anhaltend hohen Zuweisungszahlen durch das Regierungspräsidium.
Die Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration, Dr. Alexandra Sußmann, hat sich am Donnerstag, 30. November, vor Ort einen Eindruck von der Container‐Siedlung verschafft: „Die Container sind eine Übergangslösung, sie sind ein wichtiger Schritt, der für etwas Entspannung bei der Unterbringung von Geflüchteten sorgt. Wir setzen alles daran, die Hallenbelegung zu vermeiden. Für dieses Jahr ist es uns gelungen.“ Und weiter: „Die Liegenschaftsverwaltung und das Stadtplanungsamt scannen weiter das Stadtgebiet, um Möglichkeiten zur Unterbringung zu finden. Die Herausforderung, vor der wir stehen, ist immens.“
Der Geschäftsführer von in.stuttgart, Andreas Kroll sagte: „Es war ein Kraftakt, die Unterkunft binnen Wochen bereitzustellen. Ich zolle meinen Mitarbeitenden und dem Dienstleister großen Respekt für das Engagement und die Flexibilität, die alle hier an den Tag gelegt haben.“
Bezirksvorsteher Bernd‐Marcel Löffler: „Bad Cannstatt ist ein Bezirk, der multikulturell geprägt ist. Von 71.000 Bewohnern haben die Hälfte einen Migrationshintergrund. Daher ist verkraftbar, wenn nur auf diesem Grundstück 500 Geflüchtete untergebracht werden. Der Bezirksbeirat hat diese Form der Unterbringung begrüßt, weil sie eben die Stadtgesellschaft zunächst vor der Belegung von Hallen bewahrt.“
Die Notunterkunft im Reitstadion ist vom 1. Dezember 2023 bis voraussichtlich 31. März 2024 in Betrieb und bietet bis zu 550 Sollplätze. Der Standort umfasst 138 eingeschossige Container, darunter Wohncontainer für die Bewohnerinnen und Bewohner, Lern‐ und Aufenthaltsbereiche, Kinderräume, Sanitärcontainer sowie Container für die Hausleitung und die soziale Betreuung und Vorbereitungscontainer für das Catering.
Die Unterkunft beherbergt hauptsächlich neuzugewiesene Menschen aus Landeserstaufnahmestellen, Geflüchtete aus der Ukraine (nach §24 AufenthG) und Verlegungen aus der Schleyerhalle. Ziel ist eine Mischbelegung von zwei Dritteln Familien und einem Drittel Alleinstehenden sowie unterschiedlicher Nationalitäten.
Die Betreuung im Reitstadion wird vom Caritasverband für Stuttgart e. V. übernommen, die pädagogische Hausleitung von der Johanniter‐Unfall‐Hilfe e. V., Regionalverband Stuttgart. Neun Mitarbeitende der beiden Träger betreuen die Geflüchteten unter der Woche, unterstützen in allen Aspekten des Ankommens und begleiten bei der Erstversorgung. Ein Wachdienst ist rund um die Uhr vor Ort, um die Sicherheit zu gewährleisten und als Ansprechpartner in Notfällen zu dienen.
In der Nähe der Unterkunft befindet sich der Willkommensraum Bad Cannstatt auf der Kulturinsel, der niederschwellige Begegnungen und Integration im Quartier fördert. Bürgerschaftliches Engagement für Geflüchtete wird aktiv unterstützt, und Interessierte können sich beim Sozialamt – Soziale Beratung und Engagement für Geflüchtete melden (Kontakt: info.be‐fluechtlingestuttgartde).
Hintergrund Unterbringung:
In Stuttgart sind aktuell 9.230 Menschen in 198 Unterkünften der Landeshauptstadt Stuttgart untergebracht. Weitere Zuweisungen werden in den kommenden Wochen folgen. Daher plant die Stadt auch die Errichtung weiterer Standorte in Container‐ und Modulbauweise. Am Abend wird der Gemeinderat über eine Unterkunft mit 168 Plätzen in Stammheim entscheiden. Diese Plätze sollen in Modulbauweise entstehen.
Zwei Drittel der Geflüchteten sind Erwachsene, ein Drittel Kinder. Vergleichbar ist das Verhältnis zwischen Familien (63 %) und Alleinstehenden (37 %). In den Unterkünften leben 53 % Männer und 47 % Frauen.
Die Menschen stammen aus 59 Nationen, der Großteil davon aus der Ukraine (37 %). Es folgen Syrien (13 %), Afghanistan (9 %), die Türkei (8 %), der Irak (6 %), Nigeria (4 %) und der Iran (3 %).
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