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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Integrationsbeauftragter Gari Pavkovic in den Ruhestand verabschiedet – „Er hat Brücken gebaut“

Die Bürgermeisterin für Soziales, Gesundheit und Integration, Dr. Alexandra Sußmann, hat den Integrationsbeauftragten der Stadt, Gari Pavkovic, in den Ruhestand verabschiedet. Pavkovic war in dieser Funktion seit 2001 tätig. Ihm folgt Ayse Özbabacan, seine bisherige Stellvertreterin.

Bürgermeisterin Sußmann betonte bei einer Feier im Rathaus: „Gari Pavkovic hat mit seinem unermüdlichen Einsatz und seiner visionären Arbeit die Integrationspolitik Stuttgarts entscheidend geprägt. Er hat Brücken gebaut – zwischen Menschen, Kulturen und Institutionen – und damit eine nachhaltige Grundlage für eine offene und vielfältige Stadtgesellschaft geschaffen.“

Pavkovic unterstrich bei seiner Abschiedsrede: „Dank der Unterstützung durch den Gemeinderat konnten wir viele innovative Projekte umsetzen. Besonders wichtig war mir dabei, dass Eingewanderte und Geflüchtete ihre Fähigkeiten und Erfahrungen aktiv einbringen, um das Zusammenleben in unserer Stadt zu verbessern. Wenn heute meine Verdienste gewürdigt werden, gilt diese Anerkennung zugleich den vielen Haupt- und Ehrenamtlichen in unserer Stadt, die das Stuttgarter Bündnis für Integration engagiert mitgestalten.“

Zu seinem Abschied kamen zahlreiche Ehrengäste, unter anderem der ehemalige Oberbürgermeister Prof. Dr. Wolfgang Schuster, der ehemalige Bürgermeister Werner Wölfle, Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderats und sachkundige Mitglieder des Internationalen Ausschusses sowie hochrangige Gäste aus Landespolitik, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und der Robert-Bosch-Stiftung.

Ein Leben für die Integration

Gari Pavkovic kam 1969 als zehnjähriger Junge mit seiner Familie nach Deutschland. Früh zeichnete sich sein Interesse an Sprache und interkulturellem Austausch ab: 1979 schloss er als Jahrgangsbester im Fach Deutsch sein Abitur ab. Nach einem Studium der Psychologie widmete er sich der interkulturellen Beratung und baute unter anderem Selbsthilfegruppen für suchtkranke Migrantinnen und Migranten auf. 1990 trat er schließlich in den Dienst der Landeshauptstadt beim Jugendamt ein.

2001 übernahm er die Leitung der Stabsabteilung für Integrationspolitik. Sein größter Verdienst war die Entwicklung des gesamtstädtischen Konzepts „Ein Bündnis für Integration“, das weit über die Stadtgrenzen hinaus als Vorbild gilt. Zahlreiche Projekte, darunter „Mama lernt Deutsch“, „Startklar“ oder die „Stuttgarter Einbürgerungskampagne“, sind unter seiner Leitung entstanden und wurden vielfach ausgezeichnet.

Pavkovic erzielte mit seinem Team zahlreiche Erfolge: Stuttgart gewann den ersten Preis im Wettbewerb „Erfolgreiche Integration ist kein Zufall“ und initiierte den bundesweiten Arbeitskreis „Kommunaler Qualitätszirkel zur Integrationspolitik“, den er bis 2024 moderierte.

2007 startete die Kampagne „Migranten machen Schule“ für mehr Vielfalt im Lehrerzimmer, gefolgt von Projekten wie „Dialog macht Schule“ und „Hallo Demokratie“ zur Förderung der Demokratiebildung. 2008 wurde unter seiner Leitung die Schulung muslimischer Nachwuchskräfte für die Integrationsarbeit ins Leben gerufen, woraus der Arbeitskreis der Stuttgarter Muslime entstand.

Die Kampagne „Deine Stadt – Deine Zukunft“ trug dazu bei, den Anteil von Azubis mit Migrationshintergrund bei der Stadt auf 40 Prozent zu verdoppeln – innerhalb von zwei Jahren (2010 bis 2012). 2014 wurde das Welcome Center Stuttgart eröffnet – ein zentraler Anlaufpunkt für Neubürgerinnen und Neubürger aus dem In- und Ausland.

Seit 2015 ergänzt Stuttgart die Flüchtlingsaufnahme mit Sprachförderung, Supportgruppen und Empowerment-Programmen. 2019 erhielt die Abteilung Integrationspolitik den Auftrag, das Haus der Kulturen als Begegnungsstätte zu realisieren.

Im 2016 neu geschaffenen Referat für Soziales und gesellschaftliche Integration (heute Soziales, Gesundheit und Integration) erfuhr die integrationspolitische Arbeit eine breitere Verankerung innerhalb der Stadtverwaltung. 

2020 starteten Respektlotsen die Förderung eines friedlichen Miteinanders in öffentlichen Räumen. Aktuell organisiert die Integrationsabteilung mit städtischen Partnern den Workspace „Let’s talk about Vielfalt im Amt!“ im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus.

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