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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Shift-Stipendium Stuttgart für freischaffende Künstlerinnen und Künstler

Freischaffende, professionelle Künstlerinnen und Künstler beziehungsweise Teams aus Stuttgart können sich bis 28. Februar 2023 für das neue „Shift Stipendium Stuttgart“ bewerben.

Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats hat das Stipendium in seiner Sitzung am Mittwoch, 30. November beschlossen. Die Künstler sind eingeladen, zu einem der drei Transformationsfelder Nachhaltigkeit, Ästhetik des Zugangs oder Gesellschaftliche Beteiligung zu forschen. Eine Kombination der drei Felder ist ebenfalls möglich.

Mit diesem Förderinstrument wird die gesellschaftliche Dimension künstlerischer Schaffensprozesse in den Fokus genommen: Gegenstand des Stipendiums sind die eigenen Arbeitsmethoden der Künstlerinnen und Künstler sowie die Frage, wie diese nachhaltiger, sozial gerechter und/oder gesellschaftlich wirksamer gestaltet werden können.

Für ergebnisoffene künstlerische Auseinandersetzungen mit den Transformationsfeldern Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit oder gesellschaftlicher Beteiligung stehen für die Stipendiatinnen und Stipendiaten ab 2023 monatlich jeweils 1200 Euro zur Verfügung. „Mit der Förderung wollen wir Anreize schaffen, damit international verabschiedete Konventionen auf lokaler Ebene sukzessive umgesetzt werden“, kündigte Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer bei der Vorstellung des Stipendiums im Ausschuss für Kultur und Medien am Dienstag, 29. Dezember, an. Freie Kunstakteure bildeten dabei aufgrund der Agilität in ihrer Arbeitsweise nur den Anfang, so der Bürgermeister weiter und verwies hier unter anderem auf die UN-Behindertenrechtskonvention aus dem Jahr 2006.

Das Kulturamt regt mit der Stipendienausschreibung einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbegriff im kulturellen Schaffensprozess an, der soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Nachhaltige Produktions- und Präsentationsansätze sollen reflektiert und erprobt werden und zukünftiges künstlerisches Handeln produktiv beeinflussen. Außerdem sollen inklusionsorientierte Fragestellungen gemeinsam zwischen den Stipendiaten und Menschen mit gelebter Erfahrung entwickelt werden. Denn die sogenannte „‚Ästhetik des Zugangs“ beschreibt vor allem, dass Barrierefreiheit eigenes kreatives Potenzial hat und gleichberechtigte Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung schafft.

Schließlich werden Künstlerinnen und Künstler im Rahmen des Stipendiums dazu eingeladen, Konzepte und Methoden gesellschaftlicher Beteiligung zu erarbeiten. Denn noch immer haben nicht alle Gruppen der Bevölkerung gleichermaßen Zugang zu beziehungsweise Anteil an Kunst und Kultur. Deshalb geht das Stipendienprogramm davon aus, dass Beteiligung erst dann möglich wird, wenn kulturelle Schaffensprozesse als gleichberechtigte Koproduktion unterschiedlicher kultureller und sozialer Perspektiven verstanden werden.

Das im Rahmen der städtischen Corona-Nothilfen 2020 entwickelte Förderinstrument der Stipendien für Stuttgarter freischaffende Künstlerinnen und Künstler wurde in den letzten Haushaltsberatungen zunächst für vier Jahre mit 60.000 Euro pro Jahr verstetigt.

Der erwünschte Perspektivwechsel spiegle sich auch im Namen des Stipendiums, so Magdalen Pirzer, Leiterin der Abteilung Kulturförderung: „‘Shift‘ steht für die Verschiebung im eigenen künstlerischen Tun. So wie die ‚Shift‘-Taste zum Umschalten zwischen Groß- und Kleinbuchstaben führt, erhält zuvor vermeintlich Nebensächliches, Kleingedrucktes mit diesem Förderprogramm eine völlig neue Gewichtung.“

Bewerbungen können bis zum 28. Februar 2023 als gesammeltes PDF‐Dokument in deutscher oder englischer Sprache per E-Mail an  kulturfoerderungstuttgartde gesendet werden. Anträge in anderer Form, zum Beispiel als Video‐ oder Ton‐Datei, sind nach Absprache ebenfalls möglich.

Weitere Informationen stehen unter  www.stuttgart.de/kultur/kulturfoerderung/foerdermoeglichkeiten.php (Öffnet in einem neuen Tab) zur Verfügung.

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