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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

OB Nopper ruft zur Unterstützung der Kriegsgräberfürsorge auf – Auftaktsammlung am 26. Oktober auf dem Schillerplatz

Oberbürgermeister Frank Nopper ruft alle Stuttgarterinnen und Stuttgarter auf, sich an der diesjährigen Haus- und Straßensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu beteiligen und die Arbeit des Volksbundes mit Spenden zu unterstützen. Die Sammlung dauert bis zum 20. November an.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

die Kriegsgräberfürsorge, die uns zum Frieden mahnt und an die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert, bleibt ein Dauerauftrag an uns alle. Wie wichtig das fortwährende Engagement für Frieden und Völkerverständigung ist, führt uns seit Februar der Krieg in der Ukraine eindrücklich vor Augen. Dieser Krieg bedroht die Grundwerte unserer freiheitlichen Gesellschaft. Tausende sind in ihm bereits zu Tode gekommen. Durch die Menschen, die aus der Ukraine vor den kriegerischen Auseinandersetzungen in unsere Stadt geflüchtet sind, ist der Krieg sehr nahe an uns herangerückt. Wir stehen in der Pflicht zu handeln. Wir stehen in der Pflicht, den Menschen zu helfen, die zu uns geflohen sind. Wir stehen aber auch in der Pflicht, immer wieder für den Frieden in der Welt einzustehen. Das ist das Vermächtnis aller Toten von Krieg und Gewaltherrschaft, in Vergangenheit und Gegenwart.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge leistet seit Jahrzehnten einen ganz wichtigen Beitrag zur Friedensarbeit. Er will möglichst vielen Kriegstoten eine würdige Gedenkstätte auf einem Friedhof geben und ihre Schicksale klären. Der Volksbund engagiert sich aber auch für die internationale Zusammenarbeit in unserer Zeit, indem er Brücken zwischen jungen Menschen unterschiedlicher Länder baut. Er unterhält eigene Jugendbegegnungsstätten im In- und Ausland, in denen sich Jugendliche sowie pädagogische Fachkräfte zu Seminaren und Workcamps treffen. Dort setzen sie sich mit den Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft auseinander und lernen, Position für Gerechtigkeit, Friedfertigkeit und Menschenwürde zu beziehen. Diese Form der Friedensarbeit ist vorbildlich und wichtiger denn je.

Ich bitte Sie sehr herzlich, die Arbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu unterstützen.

Ihr Dr. Frank Nopper
Oberbürgermeister

Auftaktsammlung auf dem Schillerplatz – Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist Schirmherr

Zum Auftakt der landesweiten Sammlung werden am Mittwoch, 26. Oktober, ab 12.15 Uhr unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL zahlreiche Unterstützer der Arbeit des Volksbundes auf dem Stuttgarter Schillerplatz und in der Fußgängerzone mit der Sammelbüchse in der Hand um Spenden bitten. Sie wollen so zum Erhalt und zur Pflege der Kriegsgräberstätten durch den Volksbund beitragen. Dieser finanziert seine Arbeit zu zwei Dritteln aus Spenden der Bürgerinnen und Bürger.

Die Ministerin für Justiz und Migration, Marion Gentges, und der Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, Dr. Clemens Maier, haben ihr Kommen ebenso zugesagt, wie der Landesvorsitzender des Volksbunds, Minister a.D. Guido Wolf MdL, und der Bezirksvorsitzende des Volksbunds, Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth aus Winnenden. An der Auftaktsammlung werden sich weiterhin Vertreter der Bundeswehr, der Reservisten, des Landtags, des Gemeinderats und freiwillige Sammler beteiligen.

Das Heeresmusikkorps Ulm gibt ab 12.15 Uhr auf dem Schillerplatz ein Standkonzert zur Unterstützung der Sammlerinnen und Sammler. Für den guten Zweck gibt die Bundeswehr auf dem Marktplatz von 11 bis 15 Uhr wieder einen Erbseneintopf aus der Feldküche aus.

Über den Volksbund

Der gemeinnützige Verein handelt seit 1954 im Auftrag der Bundesregierung und betreut derzeit die Gräber von zirka 2,8 Millionen Kriegstoten auf 832 Soldatenfriedhöfen in 46 Ländern. Insgesamt sind es 4,8 Millionen erfasste Kriegstote und Vermisste, die sich als Einzelschicksale hinter den Zahlen der Gräbersuche verbergen. Mehrere tausend Namen werden Schritt für Schritt ergänzt. Parallel dazu gehen die Umbettungsarbeiten weiter. Es sollen auch künftig möglichst viele Kriegstote eine würdige Grabstätte erhalten und ihre Schicksale aufgeklärt werden.

Im Jahr 2021 konnten 47 von 88 geplanten Arbeitseinsätzen der Kriegsgräberpflege im Ausland durchgeführt werden. Für das laufende Jahr sind insgesamt 82 Einsätze in 16 europäischen Ländern geplant. Ebenso wurden über 13.000 Umbettungen in 14 Ländern vorgenommen – erstmals auch im Kosovo und Transnistrien. Ziel der laufenden Aktivitäten mit Schwerpunkten in Polen und im ehemaligen Jugoslawien ist die Bergung von so vielen Kriegstoten wie noch möglich, ihre Identifizierung, ihre Bestattung auf endgültigen Friedhöfen, und – wenn dies zweifelsfrei gelungen ist – die Benachrichtigung der Angehörigen.

Der Vorsitzende des Bezirksverbandes Nordwürttemberg, Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, sagt: „Jedes dieser Gräber ist ein Mahnmal gegen den Krieg. Alle diese Gräber rufen uns einzeln dazu auf, aktiv für den Frieden zu arbeiten und gegen das Vergessen anzugehen. Kriegsgräber sind Mahnung und Auftrag zugleich, sich für Völkerverständigung, Versöhnung und Frieden einzusetzen.“

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