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Landeshauptstadt Stuttgart

Wissenschaft

Pilotprojekt: Mensch und Maschine im Gespräch

Ab dem 26. Mai können Stuttgarterinnen und Stuttgarter in drei städtischen Einrichtungen eine technische Innovation erleben: Bis Mitte Juni besteht dort die Möglichkeit, mit humanoiden Robotern zu interagieren. Das Pilotprojekt wird von der Hochschule der Medien gemeinsam mit der Landeshauptstadt Stuttgart realisiert.

Der humanoide Roboterkopf „Kim“ gibt Touristen in verschiedenen Sprachen Tipps zu Sehenswürdigkeiten in Stuttgart, empfiehlt beim Bürgerservice Bauen die richtigen Online‐Ressourcen und beantwortet Fragen zur Stadtbibliothek.

Die Roboter stehen vom 26. bis 30. Mai in der Tourist Information i‐Punkt in der Königstraße 1a, vom 2. bis 6. Juni beim Bürgerservice Bauen in der Eberhardstraße 33 und zwischen dem 10. und 14. Juni in der Stadtbibliothek am Mailänder Platz.

Die Roboterköpfe mit dem Namen „Kim“ sind Teil eines Forschungsprojekts der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM). Im wissenschaftlichen Experiment sollen sie den Besucherinnen und Besuchern bei ihren Fragestellungen helfen. Touristen kann „Kim“ in verschiedenen Sprachen Vorschläge zu Sehenswürdigkeiten im Raum Stuttgart anbieten. Den Bürgerservice Bauen unterstützt der Roboter, indem Besuchende auf die richtigen Online‐Ressourcen zu den gefragten Themen gelenkt werden. In der Stadtbibliothek hilft Kim mit Informationen rund um die Architektur des Bibliotheksgebäudes und beantwortet sonstige Fragen, die die Gäste mitbringen. Kim kann in verschiedenen Sprachen antworten und als Übersetzer dienen.

Innovationen in die Gesellschaft bringen

„Unsere Aufgabe sehen wir darin, die wissenschaftlichen Einrichtungen am Standort zu unterstützen. Dazu gehört es auch, dazu beizutragen, Innovationen aus den Einrichtungen in die Anwendung zu bringen. Wir bieten der HdM einen geeigneten Erprobungsraum“, erklärt Ines Aufrecht, die Leiterin der Abteilung Koordination Stuttgart 21/Rosenstein und Zukunftsprojekte.

Ihre Abteilung koordiniert zusammen mit dem Amt für Digitalisierung, Organisation und IT (DO.IT) das gemeinsame Projekt der Landeshauptstadt Stuttgart und der HdM. Die Abteilung unterstützt Universitäten, Hochschulen und weitere wissenschaftliche Einrichtungen Stuttgarts und deren Forschungsvorhaben. Sie setzt sich für die Verwirklichung von innovativen Projekten auch in der praktischen Umsetzung ein. Am Beispiel der Roboterköpfe bringt sie dadurch wissenschaftliche Innovation direkt mit der Stadtgesellschaft zusammen.

Das Projekt stellten vor (v.l.n.r.): Prof. Dr. Christian Becker‐Asano, Leiter des Instituts für Angewandte Forschung und Direktor des Humanoid Lab der HdM, mit Ines Aufrecht, Leiterin der Abteilung Koordination Stuttgart 21/Rosenstein und Zukunftsprojekte, und Armin Dellnitz, Geschäftsführer der Stuttgart‐Marketing GmbH.

Die Idee zum Projekt wurde auf dem vom Team Wissenschaft und Hochschulen der Abteilung Koordination Stuttgart 21/Rosenstein und Zukunftsprojekte organisierten Stuttgarter Wissenschaftsfestival 2024 geboren, als der Roboter „Andrea“ im Rathaus präsentiert wurde. Prof. Dr. Christian Becker‐Asano, Leiter des Instituts für Angewandte Forschung und Direktor des Humanoid Lab der HdM, suchte nach Praxisanwendungen für humanoide Roboter: „Wir möchten Wissen aus der Forschung in die Anwendung bringen. Ich freue mich, dass die Stadt ihre Türen öffnet und uns die Möglichkeit gibt ‚Kim‘ mit Menschen interagieren zu lassen.“

Armin Dellnitz, Geschäftsführer der Stuttgart‐Marketing GmbH, erläutert aus der Sicht eines Praxispartners des Projekts: „Wir sind gespannt auf die Reaktionen unserer Gäste im i‐Punkt. Vor allem die Übersetzungsleistung der KI kann als Erweiterung unseres Angebots für die Besucherinnen und Besucher sicher nützlich sein.“

Neue Anwendungen in der Mensch‐Roboter‐Interaktion

Das vorrangige Ziel des Forschungsprojekts der HdM ist es, neue Anwendungen in der Mensch‐Roboter‐Interaktion in den drei ausgewählten Einrichtungen zu erproben, auch im Hinblick auf technologische Hürden. Zudem werden die praktische Relevanz sowie die Akzeptanz der Technik beobachtet und ausgewertet. Welche Fragen stellt die Stadtbevölkerung? Wie viele Fragen werden gestellt? Wie reagieren die Menschen auf die Mimik und die Antworten von „Kim“? Ein weiterer Baustein des Projekts ist die Einbindung von Studierenden, die untersuchen, wie sich aus dem Einsatz der humanoiden Roboter Start‐ups entwickeln lassen. Die gesammelten Informationen werden im Rahmen des Gesamtforschungsprojekts ausgewertet und zu gegebener Zeit veröffentlicht.

Das Projekt wird unterstützt durch DATIpilot, eine Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Entwicklung.

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Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
  • Leif Piechowski/Stadt Stuttgart
  • Getty Images/BlackJack3D
  • LHS/ Emenes GmbH
  • Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer (l.) und der stellvertretende Leiter der Abteilung Informations‐ und Kommunikationstechnik, Björn Janser, im Rechenzentrum der Landeshauptstadt Stuttgart. Die IT‐Infrastruktur ist im April 2020 in das neue Rechenzentrum gezogen, das entsprechend den Empfehlungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) konzipiert wurde. Foto: Thomas Niedermüller