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Landeshauptstadt Stuttgart

Manfred‐Rommel‐Stipendium

Stipendium für Forschung zu Integration und Toleranz

Die Soziologin Janina Leonie Selzer, Promotionsstudentin an der City University of New York, erhält das mit 35.000 Euro dotierte Manfred-Rommel-Stipendium, das die Landeshauptstadt Stuttgart in diesem Jahr zum Thema „Integration und Toleranz“ ausgeschrieben hat.

Das diesjährige Manfred-Rommel-Stipendium der Stadt Stuttgart geht an Janina Leonie Selzer.

Mit ihrem Forschungsprojekt „Wurzeln schlagen – Wie nichtmuslimische irakische Geflüchtete Zugehörigkeitsgefühle in strukturschwachen Städten in Deutschland und den USA entwickeln“ überzeugte Janina ­Leonie Selzer die Fachjury. Die Entscheidung fiel am 16. Dezember unter dem Vorsitz von Torben Giese, Direktor des Stadtpalais – Museum für Stuttgart.

Seit 2018 vergibt die Stadt Stuttgart alle zwei Jahre das Manfred-Rommel-Stipendium – in Würdigung und Anerkennung der kommunalpolitischen Verdienste und des gesellschaftlichen Engagements ihres Alt-Oberbürgermeisters. Die Ausschreibung richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in der Promotions-Phase, deren Arbeiten von gesellschaftspolitischer Relevanz im Sinne Manfred Rommels sind.

Innovative Strategien für erfolgreiche Integration

Das diesjährige Thema „Integration und Toleranz“ beschäftigte auch den 2013 verstorbenen Politiker. Rommel gilt als Wegbereiter einer liberalen Integrationspolitik, zu der auch der „Stuttgarter Weg“ gehört, ein vorbildliches Integrationsmodell aus verschiedenen ineinandergreifenden Maßnahmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern des Stipendiums erhofft sich die Stadt innovative Ideen und Ansätze.

Das Vorhaben von Janina Leonie Selzer setzt genau dort an – und geht darüber hinaus, indem die Soziologin die Zugehörigkeitsgefühle von nichtmuslimischen irakischen Geflüchteten sowohl in Deutschland als auch in den USA untersuchen und vergleichen möchte. Dazu hat sie mit Bielefeld und Detroit zwei gleichermaßen strukturschwache Städte ausgewählt, in denen sie in den kommenden Monaten vor Ort Interviews und Gespräche führen wird.

Wie können diese Städte und Regionen zu einem Zufluchtsort für Geflüchtete werden? Und wie gelingt es den Menschen, in einem relativ instabilen Umfeld Wurzeln zu schlagen? Diesen Fragen will die in Stuttgart geborene Soziologin nachgehen. „Es ist eine große Ehre, für dieses Stipendium ausgewählt zu sein, das den Namen des weltoffenen Manfred Rommel trägt“, sagte die 27-Jährige nach der Jury-Entscheidung. „Das Thema der Zugehörigkeit von Geflüchteten liegt mir wirklich am Herzen. In diesen unruhigen Zeiten, in denen wir unser Augenmerk beinahe ausschließlich auf uns selbst richten, vergessen wir leicht jene, die noch dabei sind, anzukommen.“

Der Jury geht es darum, Antworten und Hinweise auf folgende Fragen zu bekommen: Was können andere – auch weniger strukturschwache – Städte und Gemeinden aus der vergleichenden Studie lernen? Welche Integrationsstrategien greifen bereits, was kann verbessert werden? „Das spannende an Selzers Arbeit ist, dass sie mit der emotionalen Ebene der Integration Probleme in den Blick nimmt, die bislang wenig Beachtung finden“, so Torben Giese.

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