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Landeshauptstadt Stuttgart

Verkehr

Rückbau der Rosensteinbrücke hat begonnen: Stadt und Bauunternehmen informieren über die nächsten Schritte

Die Landeshauptstadt Stuttgart macht ihre Infrastruktur fit für die kommenden Jahrzehnte. Dazu zählt die Rosensteinbrücke in Bad Cannstatt, die jetzt zurückgebaut und in einigen Jahren durch ein neues Bauwerk ersetzt werden wird. Grund sind massive Schäden im Tragwerk der rund 70 Jahre alten Brücke.

Der Rückbau der Rosensteinbrücke hat begonnen. Der Asphalt ist abgetragen. Aktuell wird die Brückenfläche mithilfe eines Raupenkrans segmentweise entfernt.

Am Donnerstag, 29. Februar, haben Fachleute vor Ort den Ablauf des Rückbaus der Brücke erläutert. Jürgen Mutz, Leiter des Tiefbauamtes, Bastian Limberg, beim Tiefbauamt zuständig für Instandsetzung und Neubau von Ingenieurbauwerken sowie Gerd Chmeliczek, Oberbauleiter Heavy Move der Firma Max Wild GmbH, informierten über die nächsten Schritte.

Jürgen Mutz sagte: „Der Rückbau eines großen Bauwerks über den Neckar ist ein anspruchsvolles Unterfangen. Mithilfe von Fachfirmen haben wir eine detaillierte Planung ausgearbeitet, um diese schwierige Aufgabe zu meistern. Sicherheit und Effizienz stehen dabei für uns im Vordergrund.“

Phase 1: Die Brückenflächen werden entfernt

Für den Rückbau der Brücke sind zwei Phasen vorgesehen. Zuerst werden die Brückenflächen entfernt, die bislang Fahrbahn, Stadtbahngleise und Gehwege getragen haben (Abbildung 1). Dafür werden Löcher gebohrt und dort die Stahlketten des Krans eingefädelt. Anschließend schneidet eine spezielle Seilsäge die Fläche in Segmente. Darunter schwimmende Arbeitsplattformen (Pontons) verhindern, dass dabei Schadstoffe in den Fluss gelangen.

Der Kran befördert die Segmente zum Ufer an der Badstraße, wo ein Bagger sie mit Betonscheren zerkleinert. Die größten Segmente haben das Gewicht eines Stadtbahnwagens. Dies macht den Spezialkran erforderlich.

Dieser Ablauf wiederholt sich, bis nur noch die zwei bogenförmigen Hauptträger den Neckar überspannen. (Abbildung 2).

Phase 2: Die Brückenträger werden ausgebaut

In der zweiten Phase werden beide Hauptträger von schwimmenden Arbeitsplattformen (Pontons) aus rückgebaut. Damit die Arbeitsplattformen auf dem Neckar in Position bleiben, sind sie mit Stahlseilen am Ufer abgespannt. Ist die Plattform in Position, werden schwerlastfähige Gerüsttürme unter dem Brückenträger verkeilt (Abbildung 3).

Dann trennt eine Säge den Hauptträger mit zwei Schnitten heraus. Der Träger wird von den Gerüsttürmen auf die Pontons abgelassen (Abbildung 4).

Auf der Plattform fixiert wird der Hauptträger schwimmend auf die Seite Bad Cannstatt transportiert und zersägt. Um die Staub- und Lärmemissionen so gering wie möglich zu halten, wird der Hauptträger nicht vollständig vor Ort zerkleinert, sondern in Teilen mit einem Binnenschiff über den Neckar abtransportiert.

Das kleinere Reststück des Hauptträgers wird vom Raupenkran gehalten (Abbildung 5). Nach einem weiteren Trennschnitt wird es vom Kran herausgehoben und am Ufer zwischengelagert, bevor es ebenfalls per Schiff abtransportiert wird.

Schiffsverkehr wird nur zeitweise unterbrochen

Während der ersten Rückbauphase bleibt der Schiffsverkehr möglich. Für die zweite Rückbauphase muss der Neckar auf Höhe der Rosensteinbrücke für den Schiffsverkehr voll gesperrt werden. Geplant ist derzeit, dass der Rückbau der Brückenträger an den Wochenenden vom 25. Mai bis 27. Mai und vom 1. Juni bis 3. Juni erfolgt.

Bastian Limberg vom Tiefbauamt der Stadt Stuttgart betonte: „Für den Rückbau der Brückenträger müssen alle Rahmenbedingungen stimmen: Bei Wind, Wellengang oder Hochwasser können die Arbeiten aus Sicherheitsgründen nicht stattfinden und müssen auf ein nachfolgendes Wochenende verschoben werden.“

Nach dem Abbau wird anstelle der Rosensteinbrücke eine Behelfsbrücke für den Fuß- und Radverkehr erstellt. Über den Neubau der Brücke und deren künftige Funktionalität wird der Stuttgarter Gemeinderat noch entscheiden.

Hier finden Sie weitere  Informationen zum Rückbau der Rosensteinbrücke.

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Bildnachweise

  • Foto: Thomas Hörner/Stadt Stuttgart, Video: Stadt Stuttgart
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