Der Rückbau der Brücke erfolgt in mehreren Schritten, teilweise sogar vom Neckar aus. Aufgrund der Ausmaße und des Gewichts ist es nicht möglich, die Brücke in zwei oder drei Teile zu zerlegen und anschließend mit einem Kran auszuheben. In einem ersten Schritt wird daher in den kommenden Monaten die Brückentafel in Bereichen der ehemaligen Stadtbahngleise und Gehwege abgesägt und ausgehoben. In einem zweiten Schritt wird schweres, schwimmendes Gerät eingesetzt, um das restliche Teil des Bauwerks vom Neckar aus rückzubauen.
Voraussichtlich im Juli 2024 wird der Rückbau der Rosensteinbrücke abgeschlossen sein. An derselben Stelle soll eine Behelfsbrücke für den Fuß- und Radverkehr errichtet werden. Danach ist der Neubau der Rosensteinbrücke geplant, bis etwa 2031. Über die neue Rosensteinbrücke und deren Funktionalität entscheidet der Gemeinderat. Sobald das Verkehrsstrukturkonzept für Bad Cannstatt und die Neckarvorstadt vorliegt, kann die Ausschreibung der Planungsleistungen für den Ersatzneubau der Rosensteinbrücke erfolgen.
Fuß- und Radverkehr
Während der Bauarbeiten wird der Neckarradweg im Bereich der Badstraße an der Baustelle vorbeigeführt. Mit der Wilhelmsbrücke und dem untergehängten Steg an der neuen Stuttgart-21-Bahnbrücke stehen zwei Querungsmöglichkeiten über den Neckar für den Fuß‐ und Radverkehr zur Verfügung.
Ausführung und zeitlicher Ablauf
Die Arbeiten für den Rückbau der Rosensteinbrücke haben Mitte Januar 2024 begonnen. Dabei wurde der Asphalt ausgefräst, die Straßenbeleuchtung demontiert und der restliche Beton zwischen den bisherigen Stadtbahngleisen entfernt.
Die erste Phase des eigentlichen Brückenrückbaus hat Ende Februar 2024 begonnen. Die auskragenden Brückentafeln in den Bereichen der ehemaligen Stadtbahngleise und der außenliegenden Gehwege werden segmentweise abgesägt und mit dem Raupenkran, der neben dem Hochbunker steht, ausgehoben (in Abbildung 1 orange dargestellt). Es verbleiben zwei bogenförmige Hauptträger, die den Neckar überspannen (in Abbildung 1 im Querschnitt und in den Abbildungen 2 bis 4 im Längsschnitt gelb eingefärbt).
Der Rückbau der beiden Brückenträger erfolgt in der zweiten Phase mit einem schwimmenden Arbeitsgerät vom Neckar aus. Dazu muss der Neckar auf Höhe der Rosensteinbrücke für den Schiffsverkehr voll gesperrt werden. Nach dem derzeitigen Zeitplan sollen diese Arbeiten an den Wochenenden vom 25. bis 27. Mai und vom 1. bis 3. Juni erfolgen.
Am ersten Sperrwochenende werden unterhalb des ersten verbliebenen bogenförmigen Hauptträgers zunächst zwei Pontons, das sind schwimmende Plattformen, vertäut. Auf dem Ponton sind mehrere Gerüsttürme mit Hebeeinrichtungen angeordnet (Abbildung 3).
Nun wird der erste Hauptträger mit zwei Schnitten herausgetrennt und liegt auf den Gerüsttürmen des Pontons auf. Langsam wird der Träger von den Gerüsttürmen auf das Ponton abgelassen. Auf den Pontons fixiert, wird der Hauptträger ausgeschwommen, auf den Pontons zersägt und segmentweise per Schiff über den Neckar abtransportiert (Abbildung 4).
Am zweiten Sperrwochenende wird auf dieselbe Weise der zweite Hauptträger zurückgebaut.
Bildergalerie
Daten und Fakten
Standort: Neckarquerung Bad Cannstatt
Bauherr: Landeshauptstadt Stuttgart, Technisches Referat, Tiefbauamt
Projektleitung: Landeshauptstadt Stuttgart, Technisches Referat, Tiefbauamt
Ausführende Firma: Max Wild GmbH
Baubeginn Rückbau: Mitte Januar 2024
Bauende Rückbau: voraussichtlich Ende Juli 2024
Rückbaukosten: rund 9 Mio. Euro