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Landeshauptstadt Stuttgart

Mobilität

Aktionstag „Innovation Lastenfahrrad“

Ein großer Testparcours zum Probefahren und spannende Ergebnisse aus aktuellen Forschungsprojekten der Wissenschaft erwartet die Besucherinnen und Besucher beim Aktionstag „Innovation Lastenfahrrad“ am 28. Juni von 11 bis 16 Uhr auf dem Stuttgarter Karlsplatz.

Testparcours der letzten Nationalen Radlogistik Konferenz.

Die Stadt Stuttgart bietet bei diesem Event zur gewerblichen E-Lastenradnutzung im Rahmen des Programms „flottes Gewerbe“ interessierten Unternehmen, Betrieben und Gewerbetreibenden die Möglichkeit, verschiedene E-Lastenräder zu vergleichen und sich umfangreich fachlich beraten zu lassen.

Die technische Entwicklung der E-Lastenräder bietet viel Raum für Innovationen, und die Einsatzmöglichkeiten im gewerblichen Bereich sind bereits heute sehr vielfältig. Diese Potenziale der Fahrzeuge und ihrer Nutzung werden im Rahmen des Stuttgarter Wissenschaftsfestivals an ausgewählten, aktuellen Forschungsprojekten auf dem Karlsplatz aufgezeigt.

Ines Aufrecht, Leiterin der Abteilung Koordination S21/Rosenstein und Zukunftsprojekte, sagt zum Engagement der Stadt Stuttgart: „Die Besucher des Aktionstags können sich ein umfassendes Bild zum aktuellen Stand der Technik von E-Lastenrädern, deren Leistungsfähigkeit und Handlichkeit sowie einer zukünftigen Entwicklung der Antriebstechnologie und der Ausstattung gewerblich genutzter Lastenräder machen. Damit wollen wir ganz konkret die Akteure des Wirtschaftsverkehrs auf ihrem Weg hin zu einer nachhaltigeren betrieblichen Mobilität unterstützen.“

Das Programm "flottes Gewerbe"

Volker Zahn, Wirtschaftsverkehrsbeauftragter der Stadt Stuttgart, ergänzt: „Die Erfahrungen unserer Test-Pioniere, die beim Programm ‚flottes Gewerbe‘ über einen Zeitraum von mehreren Wochen Gelegenheit hatten, ein ausgewähltes Lastenrad-Modell unverbindlich in ihrem betrieblichen Einsatz ausgiebig zu testen, sind schon sehr eindrücklich. Viele Vor- aber auch Nachteile sowie die geeignete Größe und Ausstattung eines Fahrzeugs werden erst im täglichen Betrieb bei den Fahrten im Stadtgebiet unter Realbedingungen sichtbar. Positiv gesehen, haben die Pioniere beim Umstieg auf das E-Lastenrad vor allem die Möglichkeit zur Stauumfahrung, eine deutliche Zeitersparnis bei der Parkplatzsuche, hinzu kommt der geleistete Beitrag zur Reduzierung der Schadstoff- und Lärmemissionen.“

Mit der Konzeption und Durchführung des Programms hat die Stadt Stuttgart die cargobike.jetzt GmbH aus Berlin beauftragt. Projektleiterin Kirsten Havers sagt zum Konzept des Programms und des Testparcours: „Moderne E-Lastenräder müssen Unternehmen in der Praxis überzeugen. Dafür braucht es zum einen mehr Testmöglichkeiten und sichtbare Pioniere, zum anderen gute Beratung und verlässlichen technischen Service vor Ort.“

Verschiedene Forschungsprojekte zu Lastenrädern

Ergänzend zum Test- und Beratungsangebot für gewerblich genutzte Lastenräder geben zwei wissenschaftliche Institutionen im Rahmen des Stuttgarter Wissenschaftsfestivals interessante Einblicke in ihre aktuellen Forschungsprojekte im Bereich der Lastenfahrräder. Dabei werden die Zukunft der gewerblich genutzten Lastenräder und Innovationen beim Antrieb und den Aufbauten anschaulich aufgezeigt. Das Institut für Fördertechnik und Logistik der Universität Stuttgart informiert über die ersten Ergebnisse seiner aktuellen Forschungsprojekte zu logistischen Prozessen zwischen Verteilzentrum und Empfänger sowie zu einem neuen, standardisierten Aufbau für gewerbliche Lastenräder. Dabei werden unter anderem Antworten auf die Fragen „Lastenrad auf hoher See – Was Lastenräder und Seecontainer gemeinsam haben?“ und „Wie sieht die Zukunft der Mobilität aus?“ gegeben.

Der Wissenschaftler Prof. Ralf Bogdanski von der TH Nürnberg bemängelt, dass „der Container eines Lastenrads auf kein anderes Lastenrad oder Lkw passt“. So funktioniere Logistik nicht. Auch der logistische Prozess von Verteilzentrum vor der Stadt bis zum Empfänger ist noch unklar: Wo wird der Container beladen? Kann die Versorgung mit der Entsorgung kombiniert werden? All diese Problem- und Fragestellungen verfolgt das Institut für Fördertechnik und Logistik der Universität Stuttgart. Auf dem Aktionstag „Innovation Lastenfahrrad“ informiert das Institut über die ersten Ergebnisse.

Ein Lastenfahrrad mit Wasserstoffversorgung

Die Institute für Technische Thermodynamik und für Fahrzeugkonzepte am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart präsentieren „Das Lastenfahrrad mit Wasserstoffversorgung – emissionsfrei und verkehrsentlastend in der Innenstadt liefern“. Hierbei werden die Potenziale dieser neuen Antriebstechnologie bei Lastenrädern aufgezeigt.

Lastenräder sind eine veritable Antwort auf die gewachsenen Anforderungen der Zustellung auf der letzten Meile. Zur Unterstützung der Fahrer werden in der Regel Batterien eingesetzt. Batterien haben jedoch Nachteile: ihre Leistung ist begrenzt, ihre Aufladung beansprucht Zeit, und bei niedrigen Temperaturen wird die Leistung gemindert.

Die Stuttgarter Firma Rolf Brodbeck Elektrotechnik GmbH ist Test-Pionier mit ihrem durch das Programm „flottes Gewerbe“ zur Verfügung gestellten Lastenrad.

Projektleiter Dr. Mathias Schulze am DLR-Institut für Technische Thermodynamik sagt: „Die emissionsfreie Brennstoffzellentechnologie des DLR liefert bis -20 Grad Celsius deutlich mehr Energie, ist in Sekundenschnelle wiederbefüllt und doppelt so langlebig wie Batterien zu vergleichbaren Kosten. Mit diesen Eigenschaften kann ein Brennstoffzellen-Lastenrad im Vergleich zu einem Lkw 5,5 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.“

Ausführliche Informationen zum Aktionstag und zum Programm „flottes Gewerbe“ sind unter  www.stuttgart-steigt-um.de (Öffnet in einem neuen Tab) und  www.flottes-gewerbe.de (Öffnet in einem neuen Tab) zu finden. Informationen zum Stuttgarter Wissenschaftsfestival 2022 sind unter  https://wissenschaftsfestival.stuttgart.de/ (Öffnet in einem neuen Tab) nachzulesen.

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Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Radlogistik Verband Deutschland (RLVD)/Andreas Löcher
  • cargobike.jetzt/Hänssler
  • LHS/Marcus Gloger
  • AGFK/Marcus Glgoer
  • Thomas Niedermüller/Stadt Stuttgart