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Landeshauptstadt Stuttgart

Verkehr

Ausbau der digitalen Optimierung des Verkehrsflusses

Die Integrierte Verkehrsleitzentrale Stuttgart (IVLZ) nutzt die digitalen Möglichkeiten für ein umweltsensitives Verkehrsmanagement. Grundlage dafür ist der Green City Masterplan der Stadt Stuttgart. Für das Projekt werden Freiwillige gesucht.

Mit einem Planungswerkzeug werden in Zukunft Verkehrsstrategien für kritische Hotspots erstellt, simuliert und umgesetzt. Im BIld zu sehen die Situation am Olgaeck.

Unter Federführung der Integrierten Verkehrsleitzentrale Stuttgart (IVLZ) begann das Projekt „Digitale Verkehrsflussoptimierung“. Die Digitale Verkehrsflussoptimierung (DVFO) ermöglicht künftig eine aktuelle Darstellung der Verkehrslage, der Verkehrssicherheit, der straßenseitigen Emissionen und der daraus resultierenden Luftbelastung. Mit einem Planungswerkzeug werden in Zukunft Verkehrsstrategien für kritische Hotspots erstellt, simuliert und umgesetzt. Daraus folgt durch gezielte Maßnahmen eine Verbesserung des Verkehrsflusses, der Sicherheit sowie der Luftbelastung.

Susanne Scherz, Abteilungsleiterin Straßenverkehr im Amt für öffentliche Ordnung, erläutert: „Die Fachämter der Stadt Stuttgart haben viel Engagement und Innovation in den Green City Masterplan investiert, der die Grundlage für die Förderung dieses Projekts in Zusammenhang mit dem BMVI Sofortprogramm „Saubere Luft“ war.“ Das Projekt wird ebenso durch Drittmittel von Firmen kofinanziert. Frau Scherz freut sich, dass Stuttgart mit den Möglichkeiten der Digitalisierung im Verkehrsmanagement bundesweit neue Wege geht. „Mit dem umweltsensitiven Verkehrsmanagement nehmen wir eine Vorreiterrolle ein und leisten einen Beitrag für einen fließenden und sicheren Verkehr sowie für positive Wirkungen auf die Luftqualität in Stuttgart.“

Verkehrsstrategien von Experten

Die Experten der IVLZ trafen sich im Oktober 2021 mit den städtischen Verkehrs-, Umwelt- und IT-Experten sowie dem Konsortium der Firmen PRISMA solutions, GEVAS software, Trafficon Traffic Consultants, SSP Consult Beratende Ingenieure und IVU Umwelt zum ersten gemeinsamen Projekttreffen in Präsenz. In Workshops bearbeiteten sie die zahlreichen Fachthemen für die Umsetzung des Gesamtprojektes DVFO. Dieses beinhaltet z. B. die Datenanbindung an die städtischen Verkehrsrechnersysteme und an eine Fahrzeugflotte, Analysemethoden der komplexen Zusammenhänge verkehrlicher Einflüsse sowie Korrelationsmodelle. Ein weiterer Punkt war die Konzeption des Planungswerkzeugs, mit dem künftig Verkehrsstrategien von den Experten der IVLZ erarbeitet und simuliert werden können. Zudem thematisierten sie die gemeinsame digitale Kartengrundlage.

Verknüpfungen zu zahlreichen weiteren Digitalisierungsprojekten der Stadt Stuttgart und der Region waren ebenfalls Thema. So stellt das Projekt z. B. für das Projekt „Digitaler Zwilling Umwelt und Verkehr“ wesentliche Daten bereit.

Ein derartiges System ist neu

Bei der Frage im Plenum, ob es ein derartiges System bereits in einer anderen Stadt gebe, bestand Konsens. Ein umweltsensitives Verkehrsmanagementsystem in dieser Art, in dem auch die strategische Planung mitberücksichtigt wird, gebe es demnach noch nirgends. Auch die Verwendung von aktuellen Fahrzeugdaten, insbesondere den Beschleunigungen für die Emissions- und Sicherheitsberechnungen, ist laut Thomas Oesterle, der in der IVLZ federführend mit der Projektbearbeitung beauftragt ist, bisher nirgends umgesetzt. Diese verspricht deutlich verbesserte Ergebnisse gegenüber bisherigen Berechnungsmethoden.

Auf die Frage, ob die Stadt „überhaupt alle Fakten wissen will“, gaben der Leiter der IVLZ, Ralf Thomas, sowie der Abteilungsleiter für Stadtklimatologie des Amtes für Umweltschutz, Rainer Kapp, ein klares „Ja“ als Rückmeldung: „Nur, wenn wir wissen, was aktuell auf den Straßen passiert, können rechtzeitig wirksame Maßnahmen ergriffen werden.“

Bürgerinnen und Bürger Stuttgarts und der Region können zu dem System beitragen: Es werden Freiwillige für den Betrieb einer Referenzflotte gesucht, die regelmäßig mit dem Auto in Stuttgart fahren und bereit sind, über die Plattform enviroCar ( www.envirocar.org (Öffnet in einem neuen Tab)) ihre Fahrtdaten zu sammeln und anonym an das System DVFO zu übermitteln. Interessierte können bis zum 30.06.2022 unter folgender Emailadresse formlos ihr Interesse bekunden:  dvfo.driverssp-consultde

Weitere Informationen finden Sie unter:  https://www.stuttgart.de/leben/mobilitaet/nachhaltige-mobilitaet/mobilitaets-konzepte/green-city-plan.php (Öffnet in einem neuen Tab) und  https://www.stuttgart.de/leben/mobilitaet/verkehrsleitzentrale/ (Öffnet in einem neuen Tab)

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Bildnachweise

  • Max Kovalenko/LHS