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Landeshauptstadt Stuttgart

Entsorgung

Erstes vollelektrisches Abfallsammelfahrzeug in Stuttgart

Mit dem eEconic starten das zum weltgrößten Nutzfahrzeughersteller gehörende Unternehmen Mercedes-Benz Special Trucks und der Eigenbetrieb AWS (Abfallwirtschaft Stuttgart) während der zweiten Stuttgarter Mobilitätswoche ein Pilotprojekt der besonderen Art.

Wegweisendes Pilotprojekt: AWS-Geschäftsführer Markus Töpfer (li.), OB Nopper (2.v.l.) und Technikbürgermeister Dirk Thürnau (2.v.r.) erhalten von Dr. Ralf Forcher, Leiter Mercedes-Benz Special Trucks (3.v.l.), ein vollelektrisches Abfallsammelfahrzeug für den Eigenbetrieb AWS.

Dr. Ralf Forcher, Leiter Mercedes-Benz Special Trucks, hat das vollelektrische Abfallsammelfahrzeug am Samstag, 17. September, an den Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper übergeben. Die Übergabe vor dem Rathaus markierte den Startschuss für ein Novum in der Abfallwirtschaft.

Klimafreundlicher und nachhaltiger

OB Nopper sagte: „Ich freue mich, dass mit Mercedes-Benz Special Trucks ein Unternehmen mit starken Stuttgarter Wurzeln und unser AWS partnerschaftlich zusammenarbeiten. Damit tragen beide dazu bei, dass wichtige städtische Services für unsere Bürgerinnen und Bürger klimafreundlicher und nachhaltiger werden.“ Er reichte den Schlüssel für den eEconic an Markus Töpfer, Geschäftsführer des AWS, weiter. „Mit dem eEconic betreten wir spannendes Neuland bei den schweren Nutzfahrzeugen für die Abfallsammlung“, erklärte Töpfer. Denn der eEconic aus dem Lkw-Montagewerk in Wörth ist einer der ersten vollelektrischen schweren Lkw am Markt für die Abfallsammlung. „Wir sind schon seit 2011 dabei, die Emissionen unserer Fahrzeuge konsequent zu reduzieren. Speziell in der Abfallsammlung ist das bislang schwierig mangels Alternativen zum Verbrenner mit herkömmlichen Kraftstoffen. Gasfahrzeuge sind aus verschiedenen Gründen nur bedingt geeignet. Der eEconic ist deshalb ein wichtiger Meilenstein für uns“, so Töpfer weiter.

Herausforderung Topografie

„Städte und Kommunen wünschen sich CO2-neutrale und sichere Fahrzeuge für ihren Fuhrpark. Gerade in Großstädten mit hohem Verkehrs- und Lärmaufkommen besteht der Bedarf nach leisen und sauberen Logistik- und Entsorgungslösungen“, sagte Forcher. Und ergänzte: „Mit dem vollelektrischen eEconic mit aufeinander abgestimmten Sicherheitsassistenz-Systemen bieten wir hierfür genau den passenden Lkw.“

Oberbürgermeister Nopper schaute sich auch die Fahrerkabine an und setzte sich ans Steuer des neuen Spezial-Trucks.

Der E-Lkw wird zunächst für ein Jahr Reststoffe in der Stuttgarter Innenstadt einsammeln. Dabei soll sich unter anderem zeigen: Wie kommt der eEconic mit Stuttgarts hügeliger Topografie klar? Inwieweit genügen die Reichweite der Batterie und das Schnellladesystem den Anforderungen der Routen? Wie zuverlässig und standfest erweist sich die neue Technologie im realen Einsatz?

Erkenntnisse, von denen beide Projektpartner profitieren werden. Mercedes-Benz Special Trucks wird wichtige Rückschlüsse zum Verhalten des Fahrzeugs im Kommunaleinsatz unter den besonderen topografischen Bedingungen in Stuttgart ziehen können. Und der AWS kann fundiert entscheiden, ob E-Lkws die Zukunft der Stuttgarter Abfallsammlung sein können.

Alternative Antriebskonzepte

Alternative Antriebe sind beim AWS längst angekommen. Der AWS betreibt den städtischen zulassungspflichtigen Fuhrpark mit über 800 Fahrzeugen. „Ein Viertel dieser Fahrzeuge fährt bereits mit alternativen Antriebskonzepten. Wir erreichen damit heute schon die gesetzliche Vorgabe von 2025“, erklärte Töpfer. „Wir wollen aber mehr! Natürlich muss dieses Mehr einsatztauglich und bezahlbar sein. Bis 2025 wollen wir bis zu 40 Prozent alternative Antriebe erreichen.“ Strom, Gas, Wasserstoff – seit 2011 bereits hat der AWS nachhaltige Mobilität im Blick, testet Alternativen zu Benzin und Diesel, stellt den Fuhrpark sukzessive um und treibt so den Klimaschutz voran.

Was sich gut in die Ziele der Landeshauptstadt einfügt. Bis 2035 will Stuttgart klimaneutral sein. „Entscheidend ist, wie sich die Mobilität in der Stadt entwickelt“, unterstrich Töpfer. Der Abschied von den fossilen Rohstoffen bedeute weniger Emissionen und damit einen geringeren CO2-Ausstoß. Die Luft bleibt sauberer, und der Verkehr rollt leiser durch die Straßen. „Damit steigt unser aller Lebensqualität.“

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Bildnachweise

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  • Foto: Max Kovalenko/Stadt Stuttgart
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  • Leif Piechowski
  • Stadt Stuttgart/Ferdinando Iannone