Abhängigkeit und Chancenungleichheit
Der Bereich der ambulanten Pflege - im Speziellen, wenn Pflege durch Familienangehörige übernommen wird - hat keinerlei Kontrollmechanismen. Dieses Defizit kann sowohl für pflegende als auch für gepflegte Personen schwerwiegende Folgen haben.
Fälle von Gewalt in der häuslichen Pflege werden häufig nicht aufgedeckt. Nur wenige Opfer gehen damit an die Öffentlichkeit beziehungsweise suchen Hilfe. Unter Umständen, weil sie körperlich oder psychisch nicht in der Lage dazu sind und in einem Abhängigkeitsverhältnis zu der pflegenden Person stehen.
Auch für Pflegende, die in vielen Fällen zur Familie oder zum Bekanntenkreis zählen, sind Beratungs- und Hilfsangebote wichtig. Denn auch sie können unter Gewalterfahrungen leiden oder wenden Gewalt aus Überforderung an.
Bei der Übernahme von Pflegeverantwortung gegenüber Familienangehörigen existiert zudem nach wie vor eine Chancenungleichheit zwischen Frauen und Männern. Meistens übernehmen Frauen diese anspruchsvolle Arbeit und verzichten auf Karriere und Einkommen, was langfristig Folgeschäden wie Altersarmut, Erwerbslosigkeit und psychische Belastungen mit sich bringen kann.
Weitere Informationen
- Pflegestützpunkt: Rat und Hilfe für pflegebedürftige Menschen
- Bürgerservice Leben im Alter
- Stuttgarter Netzwerk für pflegende Angehörige (Öffnet in einem neuen Tab)
- leben&wohnen: Altenhilfe und Wohnungslosenhilfe (Öffnet in einem neuen Tab)
- Diakonie Baden-Württemberg (Öffnet in einem neuen Tab)
- Broschüre: Pflege, Biographie und Vielfalt (Öffnet in einem neuen Tab)
- Was ist wenn? 22 Fragen zum Thema PflegePDF-Datei661,62 kB