Hinweis: Jeder Einzelne kann etwas tun, um sich und sein Umfeld zu schützen. Informieren Sie sich zum Thema Hitze und teilen Sie Ihr Wissen mit anderen, insbesondere mit älteren Nachbarn. Die Hitze-Broschüre des Gesundheitsamtes PDF-Datei 935,51 kB bietet Tipps und Hinweise, um möglichst gut durch die heiße Jahreszeit zu kommen. Sie möchten die Broschüre lieber in gedruckter Form? Dann schreiben uns gerne eine Nachricht per Email.
So schön der Sommer auch sein mag - ab einer Temperatur von über 30 °C treten bei vielen Menschen vermehrt gesundheitliche Probleme auf. Insbesondere während Hitzewellen, also jenen Tagen, an denen auch nachts die Temperatur nicht unter 20 °C sinkt, kommt es zu hohen Belastungen für den Körper. Das liegt daran, dass er sich auch beim Schlafen nicht vom Hitzestress erholen kann. Neben Umwohlsein können dadurch Hautausschläge, Wadenkrämpfe und geschwollene Beine auftreten. Zudem wird das Herz-Kreislaufsystem belastet, was zu Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit führen kann.
Was Sie bei einem Hitzschlag tun müssen?
An besonders heißen Tagen kommt es häufiger zu Hitzschlägen. Ein Hitzschlag entsteht, wenn der Körper wegen der hohen Umgebungstemperatur mehr Wärme aufnimmt als er wieder abgeben kann. So gerät die Körpertemperatur außer Kontrolle und steigt rasch an.
Hitzschläge können im Ernstfall sogar zum Tod führen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind im Sommer 2022 schätzungsweise 4500 Menschen durch Hitze gestorben. Besonders anfällig sind die weiter unten aufgezählten Gruppen.
Ein Hitzschlag ist lebensgefährlich! Verständigen Sie sofort einen Arzt (Medizinische Hilfe können Sie über den Notruf 112 anfordern). Bringen Sie die betroffene Person bis zum Eintreffen des Arztes an einen kühlen Ort. Wenn noch keine Bewusstseinseintrübung (Ohnmacht) vorliegt, geben Sie ihr zu trinken. Lockern Sie enge Bekleidung, machen Sie kühle und feuchte Umschläge, sorgen Sie für Luftzug. Sie bemerken eine hilfsbedürftige Person? Gehen Sie nicht achtlos vorbei. Es gilt: anschauen, ansprechen, anfassen.
Symptome für einen Hitzschlag
Wer ist bei Hitze besonders gefährdet (vulnerable Gruppen)?
Welche Sofortmaßnahmen helfen bei Hitze?
Damit Sie sich und Ihre Mitmenschen möglichst effizient während starker Hitze schützen können, haben wir im Folgenden einige Tipps und Ratschläge zusammengetragen:
Achten Sie auf Verschattung und Kühlung
Passen Sie Ihren Tagesablauf an
Ziehen Sie die richtige Kleidung an
Achten Sie auf Ihre Ernährung
Trinken Sie ausreichend
Passen Sie Ihre Medikamente an
Schützen Sie Ihre Haut vor der Sonne
Was können Sie als Einrichtung tun?
Einrichtungen können durch Klimaanpassungsmaßnahmen und die Erstellung eines Hitzeschutzkonzepts präventiv und langfristig vor Hitze schützen. Für soziale Einrichtungen besteht die Möglichkeit, für Klimaanpassungskonzepte eine Förderung zu beantragen. Die Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz heißt „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ (AnpaSo).
Diese Förderung wurde 2023 fortgesetzt und verstetigt. Damit können Anpassungskonzepte, sowie die Umsetzung der Maßnahmen und die übergeordnete Unterstützung durch „Beauftragte für Klimaanpassung“ (Personalausgabenförderung) in Einrichtungen gefördert werden. Nähere Informationen finden Sie auf der Seite der Projektträgerin Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (Öffnet in einem neuen Tab) (ZUG)
Bei der Erstellung einer eigenen Planung können auch beispielhafte Hitzeschutzpläne für soziale Einrichtungen (Öffnet in einem neuen Tab), die durch die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) e.V. zusammengestellt wurden, helfen.
Warum erarbeitet Stuttgart einen Hitzeaktionsplan?
Um unsere Stadt besser auf zukünftige Hitzeperioden vorzubereiten, wird aktuell ein Hitzeaktionsplan entwickelt. Gemeinsam mit Betroffenen und Stuttgarter Akteuren werden geeignete Maßnahmen zum hitzebezogenen Gesundheitsschutz entwickelt und umgesetzt.
Dabei soll ein Paket aus kurz‐, mittel‐ und langfristigen Maßnahmen erarbeitet werden. Die ersten Maßnahmen sollen schnellstmöglich umgesetzt und langfristig im Hitzeaktionsplan verankert werden. Hier wird es immer wieder nötig sein, Maßnahmen nachzuschärfen und anzupassen.
Der Hitzeaktionsplan soll kein einmalig abgeschlossenes Konzept für Stuttgart sein, sondern vielmehr ein dynamischer Prozess, der dauerhaft betreut und weiterentwickelt wird. Es wird im Verlauf Kampagnen und weitere Informationen zu allen Maßnahmen geben.
Kühle Orte in Stuttgart / Teilnahme an einer Umfrage
Zu einer guten Vorbereitung auf heiße Tage in der Stadt gehört auch das Wissen, wo es schnell erreichbare und effektive Möglichkeiten zur Abkühlung für Zwischendurch gibt. Daher arbeitet das Team Hitzeaktionsplan derzeit an der Erstellung einer digitalen und später auch gedruckten Karte der kühlen Orte. Auf dieser werden schattige, kühle und wasserreiche Standorte, sowie Gebäude, Parks, Trinkwasserbrunnen und Füllstationen zu finden sein. Die angezeigten Orte können dann bei Aufenthalt während der Hitze für eine bessere Erholung und Kühlung des Körpers sorgen.
Stuttgarterinnen und Stuttgarter wissen durch Erfahrung oft am besten, wo es öffentlich zugängliche und geeignete Orte gibt, um sich abzukühlen. Für einen umfassenden Überblick von möglichen Plätzen innerhalb Stuttgarts, bittet das Gesundheitsamt die Stuttgarterinnen und Stuttgarter daher um Mithilfe bei der Sammlung kühler Orte durch Teilnahme an einer Umfrage. (Öffnet in einem neuen Tab)
Die Meldungen werden nach der Prüfung in einer Karte der kühlen Orte zusammengefasst.
Die Befragung mit LamaPoll (Öffnet in einem neuen Tab) ist anonym, es werden keine personenbezogenen Daten erhoben, die Rückschlüsse auf eine bestimmte Person zulassen würden. Von der Anzeige von Orten auf Privatgrund ohne die Zustimmung des Eigentümers bitten wir abzusehen.
Wie hat sich die Hitze in Stuttgart entwickelt?
Durch den Klimawandel stiegen die Temperaturen in Baden-Württemberg in den vergangenen 40 Jahren um durchschnittlich 1,6 °C. In Stuttgart war das Jahr 2022 mit einer mittleren Lufttemperatur von 13,4 °C das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung.
Es wurden 98 Sommertage (Tagesmaximaltemperatur ≥ 25 °C), 36 Heiße Tage (≥ 30 °C), 6 Wüstentage (≥ 35 °C) und 11 Tropennächte (minimale Tagestemperatur > 20 °C) gemessen. Zusätzlich muss davon ausgegangen werden, dass die Temperaturen zukünftig weiter steigen und sowohl Anzahl als auch Dauer von Hitzeperioden zunehmen werden.
Insbesondere die Tropennächte, mit ihrer fehlenden Abkühlung in den Nacht- und Morgenstunden, bedeuten auch tagsüber in den Innenräumen eine starke Belastung, da Lüften angestaute Hitze weniger effektiv beseitigt.
Weitere Informationen
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) (Öffnet in einem neuen Tab)
- Umweltbundesamt (UBA) (Öffnet in einem neuen Tab)
- Robert Koch Institut (RKI) (Öffnet in einem neuen Tab)
- Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle (Öffnet in einem neuen Tab)
- Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (Öffnet in einem neuen Tab)
- Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Öffnet in einem neuen Tab)
- Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (Öffnet in einem neuen Tab)
- Seite Deutscher Wetterdienst und Anmeldung für automatische Hitzewarnung (Öffnet in einem neuen Tab)
- Informationen zum Thema Hitze auf der Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Öffnet in einem neuen Tab)