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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Jodausgabestellen in Stuttgart

Bei Unfällen in kerntechnischen Anlagen, insbesondere in Kernkraftwerken, kann es unter ungünstigen Umständen zur Freisetzung von radioaktiven Stoffen - darunter auch radioaktivem Jod - kommen. Dieses radioaktive Jod würde von der Schilddrüse gespeichert werden und Jahre später zu Schilddrüsenkrebs führen. Durch die rechtzeitige Einnahme von hochdosierten Jodtabletten wird die Schilddrüse gesättigt (Jodblockade) und die Speicherung von radioaktivem Jod verhindert.

Die Landeshauptstadt Stuttgart als zuständige Katastrophenschutzbehörde hat einen ausreichenden Vorrat an Jodtabletten und gibt diese im Ernstfall an die betroffene Bevölkerung aus. Hierzu wurden im gesamten Stadtgebiet Jodausgabestellen festgelegt. Diese befinden sich in Sport-, Turn- und Versammlungshallen in den jeweiligen Stadtteilen und sind wohnortnah zu erreichen.

Die Kernkraftwerke Philippsburg und Gundremmingen liegen 75 beziehungsweise 95 Kilometer Luftlinie von Stuttgart entfernt. Das Stadtgebiet befindet sich somit komplett in der Fernzonenplanung (25 bis 100-Kilometer-Umkreis um das jeweilige Kernkraftwerk), so dass im Ernstfall Jodtabletten an Kinder bis 18 Jahren und Schwangere innerhalb von zwölf Stunden ausgegeben werden.

Das Kernkraftwerk Neckarwestheim liegt bedeutend näher, so dass die nördlichen Stadtteile Bad Cannstatt, Mühlhausen, Münster, Zuffenhausen, Stammheim, Feuerbach und Weilimdorf in der Außenzone (zehn bis 25-Kilometer-Umkreis um das Kraftwerk) liegen. In der Außenzone werden Personen bis 45 Jahren innerhalb von vier Stunden mit Jodtabletten versorgt. Personen über 45 Jahren sollten keine Jodtabletten einnehmen, da hier das gesundheitliche Risiko einer Schilddrüsenerkrankung durch die Einnahme von hoch dosiertem Kaliumjodid größer ist als eine Schädigung durch die radioaktive Strahlung.

Das restliche Stadtgebiet liegt in der Fernzone (25 bis 100 Kilometer) und wird wie bei den Kernkraftwerken Philippsburg und Gundremmingen mit Jodtabletten versorgt.

Bei einem Ereignis in einem der drei genannten Kernkraftwerke wird die Stuttgarter Bevölkerung über Fernseh- und Rundfunkdurchsagen und gegebenenfalls durch Lautsprecherdurchsagen zum Aufsuchen der Jodausgabestellen aufgefordert. Die Ausgabe bedeutet nicht gleichzeitig die Einnahme der Jodtabletten. Dazu wird es eine gesonderte Meldung geben.

Weitere Informationen zur Jodprophylaxe sowie zu allen Jodausgabestellen in Stuttgart finden sich im Internet unter www.stuttgart.de/katastrophenschutz. Für das Kernkraftwerk Neckarwestheim gibt es zusätzlich die Informationsbroschüre der EnBW "Sicherheit für uns alle - Informationen zum Notfallschutz für die Bevölkerung in der Umgebung des Kernkraftwerks Neckarwestheim", die an der Infothek im Rathaus sowie auf der Internetseite der Stadt Stuttgart im PDF-Format erhältlich ist. In der Broschüre der EnBW sind jedoch nur die aktualisierten Ausgabestellen bis zum 25-Kilometer-Umkreis (nördliches Stadtgebiet) aufgeführt.

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