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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Teilzeitausbildung eröffnet Chancen

Eine Teilzeitausbildung ist eine gute Chance, trotz zeitlicher Einschränkungen einen qualifizierten Berufsabschluss zu erlangen. In den letzten Jahren machten zwar landesweit zunehmend mehr Auszubildende von dieser Möglichkeit Gebrauch.

Dennoch verzeichnete etwa die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart zu Beginn des Jahres 2014 nur 52 Teilzeitausbildungsverhältnisse, die Handwerkskammer Region Stuttgart aktuell 32.

Eine qualifizierte Berufsausbildung ist jedoch nach wie vor die Grundvoraussetzung für ein geregeltes Berufsleben. Junge Eltern, Alleinerziehende oder Frauen und Männer, die Familienangehörige pflegen, stehen häufig vor dem Problem, Berufsausbildung und familiäre Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen. Neben dem Zeitproblem mangelte es bisher aber auch an geeigneten Rahmenbedingungen und einer entsprechenden Unterstützung, die persönliche und berufliche Perspektiven aufzeigen kann.

Das "Netzwerk Qualifizierung und Ausbildung für Frauen" (Netzwerk QuAF) nimmt sich dieser Aufgabe an. Stuttgarter Organisationen und Institutionen, berufliche Kammern, Unternehmerverbände und einzelne Betriebe wollen gemeinsam neue, lebensphasenorientierte Wege für Menschen auf ihrem Weg in Qualifizierung und Ausbildung erschließen. Die Stadt ist mit der Abteilung für individuelle Chancengleichheit von Frauen und Männern und dem Jobcenter Stuttgart im Netzwerk vertreten. Die städtische Abteilung für individuelle Chancengleichheit agiert dabei als Koordinierungsstelle für das Netzwerk und hilft bei der Entwicklung und Umsetzung inhaltlicher Schwerpunkte. Das Jobcenter betreibt seit 2012 intensive Projektarbeit im Bereich der Teilzeitausbildung: 100 Plätze in Projektmaßnahmen, darunter auch Maßnahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) Baden Württemberg, stehen dafür zur Verfügung. Im vergangenen Jahr konnte das Jobcenter aus diesen Projekten heraus 17 alleinerziehende Frauen in eine Teilzeitausbildung vermitteln, weitere 13 wurden in Vollzeitausbildungen vermittelt.

Auszubildende und Unternehmen profitieren gemeinsam von flexibleren Ausbildungsmodellen

Ziel des Netzwerkes ist es, die Auszubildenden bei der Vorbereitung bis zum Abschluss zu begleiten. Wie die Erfahrung zeigt, ist professionelle Hilfe oft eine Initialzündung für eigene Kraftreserven: Frauen und auch Männer unterschiedlicher Altersklassen und in vielfältigen Lebensentwürfen entwickeln dabei oft ein bislang unerwartetes Durchhaltevermögen für die neuen beruflichen und familiären Herausforderungen.

Dank engagierter Unternehmen gibt es erfolgreiche Modellprojekte und Angebote zur Teilzeitausbildung in der Region Stuttgart. Und diese gilt es, auch im Interesse der Wirtschaft, weiter zu entwickeln. Denn nicht einmal in Stuttgart konnten - trotz einer großen Zahl von jungen Pendlern - alle Ausbildungsstellen zu Beginn des Jahres besetzt werden. Und durch die demografische Entwicklung wird sich dieser Trend noch weiter fortsetzen.

Zum Thema "Teilzeitausbildung - ein attraktiver Weg für Unternehmen" findet am 31. März ein Fachtag im Stuttgarter Rathaus statt. Unternehmen und Fachleute können sich hier über die besonderen Ausbildungswege von Frauen und auch Männern mit Familien- oder Pflegeverantwortung im Rahmen von Gesprächen und einer Ideenmesse informieren.

Mehr Informationen unter www.stuttgart.de/netzwerk-quaf.

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