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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

OB Kuhn verwundert über Interview von Sparkassenpräsident Schneider

Oberbürgermeister Fritz Kuhn teilt nicht den Grundtenor der Äußerungen in einem Interview von Sparkassenpräsident Peter Schneider, wonach während der Bankenkrise bei der LBBW alles bestens gewesen sei und erst durch die Durchsuchung der Staatsanwaltschaft Schwierigkeiten entstanden seien.

Kuhn erklärte am Montag, 19. Mai: "Herr Schneider tut so, als hätte die LBBW nichts mit der Bankenkrise zu tun gehabt, spricht gar von einer 'blitzeblanken bärenstarken Landesbank'. Das ist Geschichtsklitterung pur. Die LBBW war Teil der Bankenkrise." Damals seien Risiken eingegangen worden, die nicht hätten eingegangen werden dürfen. Weder der damalige Vorstand, noch die damalige Aufsicht hätten das verhindert, so Kuhn.

Im Zuge der Bankenkrise hatten die Anteilseigner der LBBW (Stadt, Land und Sparkassen) fünf Milliarden Euro zur Rettung der Bank aufgebracht. Schneider, Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, wird in einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten dazu mit den Worten zitiert, man habe sich schwergetan, so viel Kapital aufzubringen und wörtlich: "Insbesondere ein Träger hat lange gebraucht, bis er zu den notwendigen Beschlüssen kam."  

OB Kuhn sagte dazu: "Es ist doch nicht verwunderlich, dass die Landeshauptstadt einige Zeit für die Entscheidung gebraucht hat, eine Milliarde Euro aufzubringen. Es waren Alternativen zu prüfen, denn für die Stadt ist eine Milliarde viel Geld. Und darüber wird bei uns demokratisch entschieden." Die Stadt sei froh, dass mittlerweile ein Restrukturierungsprozess im Rahmen der Auflagen der EU abgeschlossen wurde. Die LBBW habe massive Risiken abgebaut und die Eigenkapitalunterlegung verstärkt. Kuhn: "Das macht die Bank sicherer."

Der OB erklärte: "Der Vorstandsvorsitzende der LBBW, Hans-Jörg Vetter, genießt mein volles Vertrauen und das der Gremien der Stadt." Seine Strategie des Abbaus unüberschaubarer Risiken sei voll umfänglich richtig und liege im Interesse des Anteilseigners Stuttgart. Kuhn zeigte sich erstaunt, dass ausgerechnet der Sparkassenpräsident diese Strategie des vorsichtigen Umgangs mit Risiken in Frage stellt. "Gerade so, als hätte es die Bankenkrise nie gegeben", so Kuhn.

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