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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

OB Kuhn: "Partnerschaft zu Kairo bereichert Bürger"

Die Beziehungen zwischen den Menschen in Stuttgart und Kairo können intensiver werden. Mit diesem Eindruck kehrt Oberbürgermeister Fritz Kuhn von seiner dreitägigen Reise in die ägyptische Partnerstadt zurück. "Der Austausch zwischen den Städten bereichert die Bürger hier wie da. Eine Partnerschaft muss aber auch mit Leben gefüllt werden. Und in Kairo habe ich viele positive Signale vernommen", sagte Kuhn im Anschluss an die Reise. Er war in Kairo auf Einladung der Deutschen Botschaft, die eine Veranstaltung im Al Azahr Park mit rund 10.000 Besuchern ausrichtete. Kuhn nahm daran teil und sprach über Stuttgart und die Partnerschaft zu Kairo.

Der OB sagte weiter: "Unsere Beziehungen konzentrieren sich auf Projekte im Bildungs- und Kulturbereich. Das Potential für eine intensivere Zusammenarbeit ist da: Viele Stuttgarter interessieren sich für Kairo. Ich habe erlebt, dass dies auf Gegenseitigkeit beruht."

Stuttgart präsentierte sich beim Fest der Botschaft mit einem eigenen Stand als innovativer Universitäts- und Klinikstandort; die Jugendhausgesellschaft begeisterte gemeinsam mit einer ägyptischen Partnerorganisation durch ihr Spielangebot eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen.

"Hoffnung geschöpft"

Grundlage der Partnerschaft sind für Kuhn Demokratie und die Wahrung der Menschenrechte. "Hoffnung schöpfe ich aus den Begegnungen mit den mutigen vorwiegend jungen Menschen, die sich weiterhin für eine freie und pluralistische Gesellschaft engagieren. Beindruckt hat mich besonders Mona Shahien, die Gründerin der Tahrir Lounge im Goetheinstitut, einem kreativen Ort für Meinungsbildung und persönliche Weiterentwicklung."

Kuhn weiter: "Gerade im Gespräch mit politischen Verantwortungsträgern habe ich unterstrichen, wie wichtig die kommunale Selbstverwaltung ist und dass besonders die lokale Ebene auf Partizipation angewiesen ist. Die nachhaltige Bereitstellung von Energie, Wasser, Straßen oder die Entsorgung von Abfall und Abwasser gelingt nur, wenn die Betroffenen einbezogen sind."

In Kairo stellte Kuhn in Aussicht, Anfang 2016 eine größere Delegation nach Kairo zu führen, die aus unterschiedlichen Perspektiven die weitere Entwicklung begleiten kann. Zugleich lud Kuhn den Gouverneur von Kairo, S.E. Dr. Galal Mostafa El-Said, zum Gegenbesuch nach Stuttgart ein.

Kairos Vision für das Jahr 2030

Der Gouverneur erläuterte im Gespräch mit Kuhn seine Vision für Kairo im Jahre 2030. Schwerpunkte liegen im Wirtschafts-, Finanz- und Tourismusbereich, zugleich soll die Stadt lebenswerter werden. Dazu sollen bezahlbare Wohnungen errichtet, der Nahverkehr ausgebaut und die Erholungsflächen verdoppelt werden.

Kuhn traf außerdem den Umweltminister sowie den Verkehrsminister und auch Vertreter von Stiftungen, Nicht-Regierungs-Organisationen und der Wirtschaft. Zudem besuchte er eine "informelle Siedlung". In diesen Gebieten werden Häuser ohne Planung und Baurecht errichtet, dennoch leben dort rund 60 Prozent der Bevölkerung. Kuhn informierte sich vor Ort über beteiligungsorientierte Entwicklungsprojekte der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

Die Kooperation der Universität Heliopolis und der Universität Hohenheim wurde bei einem Treffen mit dem Gründer der Universität, Dr. Ibrahim Abouleish, bekräftigt. Vor allem die Erforschung des ökologischen Landbaus in Wüstenregionen steht im Mittelpunkt des gemeinsamen Interesses.

Partnerschaft als friedenspolitisches Signal

Stuttgart und Kairo sind seit 35 Jahren Partner. Im November 1979 unterzeichneten Gouverneur Mohamed Saad El Din Maamoun und Oberbürgermeister Manfred Rommel in Kairo die Urkunden. Die Vereinbarung war ein friedenspolitisches Signal. Im Jahr zuvor hatten sich Ägypten und Israel durch die Verhandlungen in Camp David angenähert. Diese Entwicklung sollte durch eine kommunale Zusammenarbeit unterstützt werden.

Nächste Veranstaltung im Rahmen der Partnerschaft sind die "Kairo-Tage", die vom 13. bis 15. November in Stuttgart stattfinden.

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