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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Kinder äußern ihre Meinung zur Umsetzung von Kinderrechten in Stuttgart

30 Kinder aus den Klassen 3 bis 6 aus vier Stuttgarter Schulen tagten am Freitag, 20. Juli, im Stuttgarter Rathaus und äußerten ihre Meinung zur Umsetzung der Kinderrechte in Stuttgart. Die Kinder konnten sich in drei Workshops mit den Kinderrechten auf Beteiligung und Mitbestimmung, auf gesundes Aufwachsen, auf Spiel, Freizeit und Ruhe, sowie das Recht, ohne Gewalt aufzuwachsen, auseinandersetzen und ihre Erfahrungen einbringen. Die Workshops wurden geleitet von Expertinnen aus dem Jugend- und Gesundheitsamt, der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft und dem GesundheitsLaden e.V.

Teilgenommen haben Kinder aus der Körschtalschule in Plieningen, der Lindenrealschule in Untertürkheim, der Grund- und Werkrealschule Gablenberg in Stuttgart-Ost und der Galileo Grundschule in Stuttgart-Mitte. Die Kinderbeauftragte der Stadt Stuttgart, Maria Haller-Kindler, hatte zur Kinderkonferenz und Kinderwerkstatt ins Rathaus eingeladen. Sie zeigte sich sehr beeindruckt von den Ergebnissen: "Die Kinder waren sich ihrer Aufgabe als Vertreterinnen und Vertreter der Kinder in der Stadt sehr bewusst und haben sich sehr intensiv mit den Themen beschäftigt. Wir brauchen die unmittelbare Sicht der Kinder im Prozess, um nicht an ihnen vorbei zu planen. Deshalb werden wir Kinder und Jugendliche am gesamten Prozess beteiligen und solche Veranstaltungen wiederholen."

Kinder wollen mit Respekt behandelt werden

Bei der Vorstellung der Ergebnisse im Plenum kamen viele Themen zur Sprache. Die Kinder forderten unter anderem mehr spannende Spiel- und Aufenthaltsplätze fürgrößere Kinder, mehr Sauberkeit auf Spielplätzen und in der Stadt allgemein. Sie wollen, dass ihre Wünsche beim Schulessen mehr berücksichtigt werden: Das Essen soll lecker und gesund sein. Viel Zustimmung gab es auch zur Forderung, dass es außerhalb der Ganztagesschule keine Hausaufgaben mehr geben sollte, weil die Zeit für Freizeit und Erholung, auch ein Kinderrecht, sonst zu kurz kommt. Ein großer Teil der Kinder widmete sich dem Recht, ohne Gewalt aufzuwachsen. Die Kinder betonten, dass sie mit Respekt behandelt werden, aber auch anderen respektvoll begegnen wollen - sei es in der Schule oder auch in öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit diesen würden sie gerne kostenlos fahren können. Viele sorgten sich auch um die Sicherheit im öffentlichen Raum, zum Beispiel bei öffentlichen Veranstaltungen oder auf öffentlichen Plätzen.

"Kinderfreundliche Kommune"

Die Veranstaltung steht im Kontext zum Prozess "Kinderfreundliche Kommune". Stuttgart hat sich um das Siegel Kinderfreundliche Kommune beworben, das von Unicef und dem Deutschen Kinderhilfswerk verliehen wird. In den vergangenen Wochen wurden über 1.000 Fragebögen zu den Kinderrechten an Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren in Stuttgarter Schulen verteilt, 640 kamen ausgefüllt zurück. In der Kinderwerkstatt hatten nun Kinder die Möglichkeit, sich intensiver mit der Umsetzung der Kinderechte in ihrem Umfeld zu beschäftigen und ihre Meinung dazu zu äußern. Die Ergebnisse der Befragung und der Kinderwerkstatt dienen der Analyse der Ist-Situation in Stuttgart und werden von den Trägern des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, Unicef Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk, ausgewertet. Auf die Analyse folgt ein Aktionsplan, der vom Gemeinderat beschlossen werden muss.

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