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Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

OB Kuhn überreicht Bürgermedaille an Gisela Scharr

Oberbürgermeister Fritz Kuhn hat am 30. August die Bürgermedaille der Stadt Stuttgart an Gisela Scharr, Vorstandsvorsitzende der Otto F. Scharr-Stiftung, überreicht. Im Rahmen der Veranstaltung hat sich die Preisträgerin ins Goldene Buch der Stadt eingetragen.

Gisela Scharr hat die Stiftung 1998 auf Wunsch ihres verstorbenen Mannes, des Unternehmers Otto F. Scharr, gegründet. Der Zweck der Stiftung liegt in der Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, ebenso wie in der Belebung des Heimatgedankens. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Projekte von der Stiftung mit insgesamt über einer Million Euro unterstützt.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte: "Gisela Scharr ist ein Vorbild der Stuttgarter Stadtgesellschaft. Ihr Engagement strahlt weit über Vaihingen hinaus, wo der Grundstein für die Otto F. Scharr-Stiftung gelegt wurde. Mit ihrer Stiftung hat Gisela Scharr Akzente gesetzt und gezeigt, dass ein Unternehmen auch einen sozialen Auftrag hat und einen Beitrag für die Menschen und das Umfeld leisten kann. Die Stiftung hat in mehr als 20 Jahren zahlreiche Projekte in der Kultur und im Sport, in der Bildung und der Förderung des Heimatgedankens geleistet. Dabei hat sich Gisela Scharr selbst nie in den Vordergrund gestellt, sondern stets durch ihre
Bescheidenheit für das segensreiche Wirken der von ihr ins Leben gerufenen Stiftung überzeugt."

Gisela Scharr wurde am 9. Januar 1940 in Potsdam als Gisela Hildegard Scheinert geboren. Die gelernte Mineralölkauffrau floh 1958 bei einem Besuch der Großeltern in Ostberlin mit der S-Bahn nach Westberlin und zog weiter nach Stuttgart, wo sie zunächst bei Bekannten in Degerloch unterkam. 1959 trat sie eine Stelle als Assistentin in der Flüssiggastechnik bei der Friedrich Scharr oHG an und lernte dort ihren späteren Ehemann, den Unternehmer Otto F. Scharr, kennen. 1964 heiratete das Paar, 1966 wird der Sohn Rainer geboren. 1969 zog die Familie in den Dachswald, wo Gisela Scharr bis heute wohnt.

Otto F. Scharr wollte stets etwas von seinem Erfolg an seine Mitarbeiter und an das Unternehmensumfeld zurückzugeben. Gisela Scharr beriet ihren Mann in sozialen Fragen in Bezug auf das Unternehmen, übernahm zunehmend Verantwortung und traf Entscheidungen im Unternehmen. 1996 wurde sie Kommanditistin im Unternehmen Scharr.

Gründung der Stiftung

Nach dem Tod ihres Mannes wollte Gisela Scharr dessen Namen in Vaihingen "ein Denkmal setzen" und der Heimatgemeinde ihres  verstorbenen Mannes "etwas von ihrem Erbe schenken". Nach Beratungen mit dem damaligen Bezirksvorsteher Herbert Burkhardt rückte die überfällige Sanierung der alten Kelter in Vaihingen in den Fokus. Zunächst war an eine einmalige Großspende angedacht, auf Vorschlag des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Wolfgang Schuster entschloss sich Gisela Scharr 1998 dann für die Gründung einer Stiftung, die nach ihrem Mann benannt wird. In den ersten 20 Jahren ihres Bestehens hat die Stiftung über eine Million Euro ausgeschüttet. Das größte Einzelprojekt war die Sanierung der Kelter und Förderung des denkmalgeschützten Kulturzentrums am Kelterberg in Vaihingen mit 256.000 Euro.

Weiterhin hat die Stiftung Kultureinrichtungen wie das Literaturhaus, das Renitenztheater und das Junge Ensemble Stuttgart gefördert. Zahlreiche Projekte wurden auch in den Bereichen Sport, wie beispielsweise der Abenteuerspielplatz in Vaihingen, Soziales wie die Vesperkirche und das Kinderhospiz, Bildung wie der Energiepreis und Belebung des Heimatgedankens wie die Sanierung des Max-Eyth-Sees, einer Initiative von Christoph Sonntag, unterstützt.

Im Jahr 2008 wurde zum 125-jährigen Bestehen der Friedrich Scharr KG gemeinsam mit der Universität Stuttgart der mit 10.000 Euro dotierte Otto F. Scharr-Preis für  Energietechnik ins Leben gerufen. Mit dem jährlich verliehenen Preis sollen besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Energietechnik anerkannt und gefördert werden.

Der Unternehmer Otto Friedrich Scharr

Otto Friedrich Scharr, geboren am 7. November 1906, hat die Friedrich Scharr KG in über 50 Jahren Tätigkeit vom kleinen Kohlenhandel mit fünf Mitarbeitern zu einem der führenden Energiehandelsunternehmen in der Region geführt. Dabei war für Scharr unternehmerisches Handeln untrennbar verbunden mit sozialer Verantwortung für seine Mitarbeiter und für sein Umfeld.

Über die Bürgermedaille der Stadt Stuttgart

Mit der Bürgermedaille der Stadt Stuttgart werden seit 1970 Persönlichkeiten geehrt, die sich besondere Verdienste um Stuttgart erworben oder hervorragende Leistung vollbracht haben und in Stuttgart entweder geboren oder mit Stuttgart in besonderer Weise verbunden sind. Die Bedeutung der Auszeichnung mit der Bürgermedaille zeigt sich auch darin, dass nicht mehr als 30 lebende Persönlichkeiten die Bürgermedaille besitzen sollen. Über die Verleihung der Bürgermedaille entscheidet der Gemeinderat.

Zuletzt wurde die Medaille Landesrabbiner a.D. Joel Berger (2017), Erster Bürgermeister a.D. Dr. Gerhard Lang (2012), Senator h.c. Rudi Häussler (2008), Professor Dr.-Ing. e.h. Berthold Leibinger (2006), Wolfgang Dauner (2005), Dr.-Ing. Wendelin Wiedeking (2002) und Professor Dr. theol. h.c. Helmuth Rilling (2001), verliehen.

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