Das Umrüsten der städtischen Eishalle auf klimaneutralen Betrieb ist für das Amt für Sport und Bewegung ein gelungenes Beispiel dafür, dass Umweltschutz und Freizeit- sowie Spitzensport Hand in Hand gehen können. Das Amt für Umweltschutz unterstreicht den Pioniercharakter dieser Sanierung. Sie zeige eindrücklich, dass selbst energieintensive Gebäude wie Eishallen mit passgenauen technischen Lösungen klimaneutral saniert werden können.
Nur noch Erneuerbare Energien für das Eis
In den vergangenen Jahren hat die Landeshauptstadt in der Eiswelt einzelne Maßnahmen ergriffen, um den Energieverbrauch der Eishalle zu reduzieren: Bereits seit 2019 deckt die Abwärme der Kältemaschinen zirka ein Drittel des Wärmebedarfs. Zudem hatte die Eiswelt ihren Erdgasverbrauch in den vergangenen Jahren bereits deutlich reduziert. 2020 hat der Gemeinderat beschlossen, dass Stuttgart bis 2035 klimaneutral werden soll und damit auch der Entwicklung in der Eiswelt weiteren Schub verliehen. Die Eishalle ist ein prominentes Beispiel dafür, wie die Landeshauptstadt den Klimaneutralitätsbeschluss ganz konkret umsetzt. Das zeigt, wie das Ziel der Klimaneutralität mit Maßnahmen in verschiedensten Bereichen des Stadtlebens erreicht wird. Seit der Generalsanierung der Technik im vergangenen Sommer werden für den Gebäudebetrieb der Eiswelt keine fossilen Energieträger mehr eingesetzt.
Kreative Lösungen für den Klimaschutz
Vier Wärmepumpen haben den Gaskessel und das erdgasbetriebene Blockheizkraftwerk ersetzt. Diese Wärmepumpen verwenden die Abwärme der Kältemaschinen als effiziente Wärmequelle. Der Strombedarf wird über eine innovative Photovoltaik-Anlage (PV) gedeckt, denn herkömmliche PV-Anlagen sind für das Eishallendach zu schwer. Die Besonderheit: Eine erheblich leichtere, kaum zwei Zentimeter dicke PV-Folie versorgt die Eiswelt seit 2024 mit Sonnenenergie. Zudem bildet die Eiswelt einen Energieverbund mit der Sporthalle Waldau. Die PV-Anlage der Sporthalle produziert mehr Strom als die Halle selbst verbrauchen kann. Von diesem Stromüberschuss profitiert die Eiswelt. Diese wiederum versorgt die Sporthalle Waldau mit Abwärme, die zum Beheizen und zur Aufbereitung von Warmwasser genutzt wird.
Sportstätten leisten wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
Seit der Umrüstung ist der Betrieb der Eiswelt CO2-neutral. So werden jährlich zirka 246 Tonnen CO2 eingespart. Die Umrüstung auf klimaneutralen Betrieb erfolgte im laufenden Betrieb und kostete insgesamt 2,65 Millionen Euro.
Dr. Clemens Maier, Bürgermeister für Sicherheit, Ordnung und Sport, macht deutlich: „Die Eiswelt Stuttgart ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt für Eissportfans aus der Region, sondern mittlerweile auch ein Vorbild für Nachhaltigkeit im Sport. Wir sind stolz darauf, dass die Eiswelt nun klimaneutral betrieben wird. So sind wir unabhängig von fossilen Energien.“
Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, sagt: „Wir wollen den Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern zeigen, dass sich selbst energieintensive Eishallen mit ausschließlich erneuerbaren Energien betreiben lassen. Wir gehen mit gutem Beispiel die Energiewende an, daher haben wir uns als Landeshauptstadt das Ziel gesetzt, bis 2030 alle unsere städtischen Liegenschaften klimaneutral zu betreiben.“
Stefan Ronzani, Abteilungsleiter Photovoltaik und Speicher bei den Stadtwerken Stuttgart, ergänzt: „Die Eiswelt Stuttgart zeigt, dass wir auch kreative Lösungen für das Erreichen des Klimaziels der Landeshauptstadt benötigen. Als Stadtwerke freuen wir uns, mit unserer neuesten Photovoltaik-Technik einen Beitrag zum Erfolg dieses Projekts zu leisten.“
Seit den 1960er-Jahren ist die Eiswelt beliebt bei den Stuttgarterinnen und Stuttgartern. In der vergangenen Saison waren mehr als 134.000 Menschen allein für den Publikumslauf auf dem Eis. Daneben sind die beiden überdachten und beheizten Eislaufhallen auf der Waldau auch Trainings- und Wettkampfstätte für fünf Stuttgarter Eissportvereine: Sportlerinnen und Sportler aus den Bereichen Eishockey, Eiskunstlauf und Eisstockschießen trainieren hier regelmäßig. Bei der Deutschen Meisterschaft im Eiskunstlauf in Oberstdorf konnten Anna Orlova und Valeria Huber im vergangenen Dezember die Silber- beziehungsweise Bronzemedaille in der Nachwuchsklasse erlaufen und gehören damit zu den besten Nachwuchs-Eiskunstläuferinnen Deutschlands.
Pressefotos zum Download
- Die Bürgermeister Peter Pätzold und Dr. Clemens Maier mit Eiswelt-Maskottchen Fridolin Frostig, Foto: Fabrice Weichelt, Rechte: LHS.JPEG-Datei1,12 MB
- Markus Dürr zeigt ein Foto des ehemaligen gasbetriebenen Blockheizkraftwerks, Foto: Fabrice Weichelt, Rechte: LHS.JPEG-Datei1,06 MB
- BM Maier und BM Pätzold im Maschinenraum der Eiswelt, Foto: Fabrice Weichelt, Rechte: LHS.JPEG-Datei679,29 kB
- Eine innovative Photovoltaik-Folie auf dem Eishallen-Dach versorgt die Eiswelt mit Sonnenenergie, Foto: Fabrice Weichelt, Rechte: LHS.JPEG-Datei774,50 kB
- Der Gasanschluss in der Eiswelt ist mittlerweile verplombt, Foto: Fabrice Weichelt, Rechte: LHS.JPEG-Datei814,31 kB
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