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Schäden an der Rosensteinbrücke festgestellt

Bei einer Sonderprüfung sind an der Rosensteinbrücke, die im Stadtbezirk Bad Cannstatt den Neckar überspannt, erhebliche Schäden festgestellt worden. Die Brücke ist daher Anfang Mai für den LKW-Verkehr ab 3,5 Tonnen gesperrt worden.

Welche weiteren Sperrungen notwendig sind, hängt vom Ergebnis von Untersuchungen der Spannbetonkonstruktion ab, die gegenwärtig noch laufen.
Das städtische Tiefbauamt hatte einen Schaden an der Rosensteinbrücke festgestellt, welcher in Zusammenhang mit der Verwendung des Betonspannverfahrens steht. Um das Bauwerk zu entlasten, wurde daher in einer ersten Maßnahme die rechte Fahrspur in Fahrtrichtung Bad Cannstatt gesperrt und das LKW-Fahrverbot ausgeschildert.

Umfangreiche Untersuchungen Anfang Mai gestartet

Eine umfassende Untersuchung der Brücke, die zeigen soll, wie umfangreich die Schäden sind und welche weiteren Maßnahmen erforderlich werden, wurde am 2. Mai 2022 begonnen. Diese Untersuchungen gehen über die übliche Bauwerksprüfung hinaus und kommen dann zur Anwendung, wenn der Verdacht an Schäden an den Spanngliedern vorliegt. Im Rahmen dieser Untersuchungen wurden in einzelnen Bereichen die Spannglieder freigelegt. Bei diesen Stichproben wurden umfangreiche Schäden an den Spanngliedern festgestellt.

Im Rahmen der Untersuchungen stellte sich heraus, dass sich der LKW-Verkehr im Gegensatz zum Stadtbahnverkehr sehr ungünstig auf das Schwingungsverhalten der Brücke auswirkt. Um eine weitere Entlastung der Brücke herbeizuführen, wurde diese kurzfristig für den LKW-Verkehr ab 3,5 Tonnen gesperrt. Da das LKW-Verbot häufig missachtet wird, mussten Sicherungsposten zur Sicherstellung der Einhaltung beauftragt werden.

Die Verkehrseinschränkungen wurden auf der Grundlage der derzeitigen Erkenntnisse getroffen. Eine gleichzeitige Nutzung der Brücke durch LKW, Stadtbahn, Busse und PKW ist nicht mehr möglich. Deshalb ist die Brücke für den LKW-Verkehr gesperrt. Von der Sperrung ist der ÖPNV derzeit noch nicht betroffen.

Die SSB erneuert in den kommenden zwölf Wochen ihre Gleise in der Pragstraße. Seit Montag dieser Woche ist auch der Stadtbahnverkehr über die Rosensteinbrücke unterbrochen. Dieser wird durch einen Busersatzverkehr ersetzt.

Verkehrseinschränkungen vom Ergebnis weiterer Analysen abhängig

In den kommenden Wochen werden die Materialproben der Spannstähle im Labor untersucht und statische Untersuchungen zum derzeitigen Zustand der Brücke durchgeführt. Nach Vorliegen der Ergebnisse wird das Tiefbauamt gemeinsam mit den beauftragten Gutachtern beurteilen, ob weitere Verkehrseinschränkungen notwendig werden. Diese Erkenntnisse sollen möglichst bis zum Ende des Busersatzverkehrs vorliegen.

Der aktuelle Stand der Untersuchungen zeigt, dass die Schäden, die sich bei der genannten Bauweise und des verwendeten Materials einstellen können, weit fortgeschritten sind. Nach Erkenntnissen des Tiefbauamtes gibt es allerdings deutliche Anzeichen, dass die fast 70 Jahre alte Brücke durch einen Neubau ersetzt werden muss. Auf Grund der verkehrlichen Bedeutung, auch für den ÖPNV, wäre der Ersatzneubau mit sehr großen Herausforderungen verbunden. Welche Sicherungsmaßnahmen bis zu einem Neubau der Brücke notwendig werden würden, muss in einem weiteren Planungsschritt ermittelt werden. Zu den Kosten können gegenwärtig noch keine Aussagen getroffen werden.

Die Rosensteinbrücke wird regelmäßig von den Fachleuten des Tiefbauamtes auf Schäden überprüft. Neben der jährlichen Besichtigung findet alle 6 Jahre eine Hauptprüfung der Brücke jeweils vor Ort statt. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hatte Ende 2021 die Kommunen in einem Schreiben über neue Erkenntnisse zu Schäden bei Spannbetonbrücken informiert. Es stellte sich heraus, dass auch bei der Rosensteinbrücke das Bauverfahren und der Spannstahl, die im Schreiben genannt wurden, verwendet worden sind. Daraufhin hat das Tiefbauamt nun eine Sonderprüfung der Brücke veranlasst.

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