Inhalt anspringen

Landeshauptstadt Stuttgart

Presse

Möhringen könnte als erster Bezirk in Stuttgart ein neu gestaltetes „Wappen“ erhalten

iegerentwurf des Ideenwettbewerbs vorgestellt

Der Wettbewerb „Ein neues Wappen für den Stadtbezirk Möhringen“ ist entschieden. Sowohl das Publikum wie auch der Bezirksbeirat votierten für den Entwurf von Gunther Stolle.

Sein Wappen ist dreigeteilt: Im oberen Drittel ist angeschnitten eine Sonne auf rotem Grund zu sehen, in der Mitte eine gelbe Banderole mit dem Spitalhof und unten ein Fasan auf grünem Grund – der Entwurf vereint also die Stadtteile Sonnenberg, Möhringen und Fasanenhof und platziert sie in geographischer Anordnung von Nord nach Süd.

Bezirksvorsteherin Evelyn Weis sagte bei der Vorstellung des Siegerentwurfs: „Wir könnten mit diesem Entwurf als erster Stuttgarter Stadtbezirk ein neu gestaltetes und zeitgemäßes „Wappen“ haben. Zusätzlich hat die öffentliche Debatte der letzten Zeit viele Menschen bewegt und dabei den Blick auf den Umgang mit Symbolik im näheren Umfeld gerichtet. Klasse ist, dass wir eine breite Diskussion und Beteiligung an dem Wettbewerb hatten. Das historische Wappen der ehemaligen Gemeinde Möhringen auf den Fildern darf formal weiterverwendet werden, dennoch macht das moderne Design deutlich, wie stark sich der Bezirk gewandelt hat.“

Eine globale Debatte über Rassismus hatte im Jahr 2020 viele Menschen bewegt. In diesem Zusammenhang wurde in Stuttgart auch das historische Möhringer Stadtwappen, auf dem unter anderem ein „Mohr“ abgebildet ist, kritisch diskutiert. Der Bezirksbeirat regte daraufhin einen Ideenwettbewerb an. Kreative Köpfe aus dem Bezirk waren aufgerufen, ein zeitgenössisches Wappen zu gestalten. 33 Vorschläge waren eingegangen, im Publikumswettbewerb hatte der Entwurf von Gunther Stolle knapp die Nase vorn, im Bezirksbeirat setzte er sich deutlich durch. Er sagte: „Ich freue mich sehr über den Zuspruch für mein Werk. Wichtig waren mir eine klare Symbolik, eine heraldische Umsetzbarkeit und ein graphischer Anspruch. Bei der Farbwahl habe ich auf optische Harmonie geachtet, einzig das Gelb der Banderole sollte den Bezug zu Stuttgart deutlich machen.“

Der Entwurf wird nun formal, auch unter heraldischen Gesichtspunkten geprüft. Eine Entscheidung über eine Verwendung obliegt dann dem Verwaltungsausschuss des Gemeinderats. Stimmt der Ausschuss zu, wird das Layout des Entwurfs professionell überarbeitet und in den entsprechenden Dateiformaten zur Nutzung bereitgestellt.

Hintergrund Möhringen

Möhringen zählt mit gut 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner zu den größten Außenstadtbezirken der Landeshauptstadt. Eingemeindet wurde der Bezirk 1942. Zu dem Bezirk gehören die Stadtteile Möhringen, Fasanenhof und Sonnenberg.

Möhringen wird in den ersten urkundlichen Zeugnissen zwischen 1100 und 1300 stets als „Moringen“ bezeichnet. Zuerst waren die Grafen von Calw und die Pfalzgrafen von Tübingen, ab 1295 das Katharinenspital Esslingen im Besitz von Möhringen. Nach mehr als 500 Jahren kam Möhringen zum Königreich Württemberg – zuerst zum Oberamt Esslingen, dann zum Oberamt Stuttgart und vor dem Zweiten Weltkrieg vorübergehend zum Kreis Böblingen. Zeuge dieser Vergangenheit ist der 1469 erbaute Spitalhof, in dem heute das Möhringer Heimatmuseum und die Stadtteilbibliothek untergebracht sind.

Der Stadtteil Fasanenhof hat seinen Namen von der Fasanerie, die um 1730 von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg angelegt worden ist. Lange wurde das Gebiet landwirtschaftliche genutzt und wurde 1940 von der Stadt Stuttgart gekauft. Schon damals gab es die Idee eine Großsiedlung auf dem Areal zu errichten. Es dauerte jedoch noch 20 Jahre, diesen Plan umzusetzen. Insgesamt wurde für 10.000 Menschen Wohnplatz geschaffen.
Der Stadtteil Sonnenberg war um das Jahr 1900 mit seinen weiten Obst‐ und Weingärten ein beliebtes Ausflugsziel für die Stuttgarter Bürger. Zu den Sommerhäuschen gesellten sich die ersten Wohnhäuser. 1903 wurde der Sonnenbergverein gegründet mit dem Ziel, die Entwicklung des Gebietes zu fördern. Die Gemeinde Möhringen, zu der Sonnenberg gehörte, erstellte 1930 einen Ortsbauplan, woraufhin zwischen 1934 und 1936 über 200 Wohnhäuser errichtet wurden. Dank seiner hervorragenden Lage und seiner Nähe zur Innenstadt ist der Sonnenberg nach wie vor einer der attraktivsten und beliebtesten Wohnorte der Landeshauptstadt. Zahlreiche namhafte Unternehmen haben eine Niederlassung in Möhringen, das größte Freizeit‐ und Musicalprojekt Stuttgarts befindet sich ebenfalls in Möhringen. Das SI‐Centrum ist einmalig in Europa und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Zur Verfügung gestellte Bilder dürfen nur im Zusammenhang mit einer redaktionellen Berichterstattung zu dieser Pressemitteilung verwendet werden.

Erläuterungen und Hinweise