Für die Umsetzung dieses Maßnahmenpakets hat der Gemeinderat der Landeshauptstadt im Dezember 2017 Haushaltsmittel in Höhe von jährlich zehn Millionen Euro beschlossen – unter anderem für mehr Personal, mehr Papierkörbe, neue Fahrzeuge und mehr Kontrollen bei höheren Bußgeldern.
Prävention
Der beste Abfall ist der, der gar nicht entsteht. Deshalb ist Prävention so wichtig. Aus diesem Grund informiert die Landeshauptstadt Stuttgart die Bürgerinnen und Bürger zum Thema und bietet unter anderem in Schulen, Kindergärten und Vereinen Abfallberatung an. Initiativen zur Abfallvermeidung werden entwickelt und gefördert. Seit mehr als 20 Jahren organisiert der Förderverein Sicheres und Sauberes Stuttgart e.V. Kampagnen und unterstützt private und startet eigene Projekte, um den Abfall im öffentlichen Raum zu reduzieren. Er arbeitet dabei sehr eng mit der Stadt zusammen.
Mehrweg-Pfandbecher für Stuttgart
Ein weiteres Element der Prävention ist ein Mehrweg‐Pfandsystem für Coffee‐to‐go‐Becher. Die Landeshauptstadt unterstützte dessen Einführung mit dem Ziel, die große Zahl an Einweg-Bechern und den daraus entstehenden Müll einzudämmen. Das wettbewerbliche Auswahlverfahren für das Pfandsystem hatte die Firma reCup GmbH gewonnen.
In Stuttgart sind die Recup‐Mehrwegbecher hier erhältlich:
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Warum ein Mehrweg‐Pfandsystem?
Nach einer Studie des Umweltbundesamts aus dem Jahr 2019 verbrauchen die Menschen in Deutschland pro Jahr rund 2,8 Milliarden Einwegbecher für Heißgetränke – umgerechnet sind das zirka 320.000 Becher pro Stunde. Viele davon landen auf der Straße. Die Einwegbecher bestehen überwiegend aus Papierfasern und sind auf der Innenseite mit Plastik beschichtet. Ein Recycling ist durch die Beschichtung fast unmöglich, was bei der Entsorgung zu einer enormen Ressourcenverschwendung führt.
Verstärkte Reinigung
Stuttgart soll sauberer werden? Die Stadt redet nicht nur, sie handelt: 123 neue Stellen wurden geschaffen, 45 neue Fahrzeuge angeschafft und 1.000 zusätzliche Papierkörbe sukzessive aufgestellt. Insgesamt steigerte sich die Reinigungsleistung um mehr als ein Drittel. Auch Brunnen, Spiel- und Bolzplätze werden häufiger kontrolliert und gereinigt; eine "Kaugummientfernungsmaschine" ist zwischenzeitlich voll im Einsatz, die mit einem Wasserdruck von 200 bar ganz ohne Einsatz von Chemie die klebrigen Hinterlassenschaften beseitigt.
Kontrolle und Bußgelder
Neue Papierkörbe sind gut. Doch es braucht die Bereitschaft, sie auch tatsächlich zu benutzen. Deshalb appelliert die Stadt an die Bürgerinnen und Bürger, sie bei ihrem Einsatz für ein sauberes Stuttgart zu unterstützen. Wer sich trotzdem nicht an die Regeln hält und seine Glasflaschen, Zigarettenkippen, Verpackungsmüll und sonstigen Abfall achtlos wegwirft, zahlt ein Bußgeld. Zur besseren Kontrolle wurde das Personal des Städtischen Vollzugdienstes und beim Amt für Umweltschutz aufgestockt. So geht die Stadt gezielt gegen Müllsünder und Wildpinkler vor. Wer nicht hören will, muss zahlen.
Beispiele aus dem Bußgeldkatalog | |
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Zigarettenkippe oder Kaugummi | mindestens 75 Euro* |
Bananenschalen, Taschentücher, Plastikflaschen, Pappbecher, Zigaretten- oder Pizzaschachteln | 75 Euro* bis 250 Euro* |
Glasflaschen oder -scherben, also scharfkantige oder schneidende Gegenstände | 100 Euro* bis 800 Euro* |
Nicht weggeräumter Hundehaufen | 75 Euro* bis 250 Euro* |
* plus 28,50 Euro Verwaltungsgebühr
Öffentlichkeitsarbeit
„Stuttgart macht‘s rein“: Die Öffentlichkeitskampagne ist ein Baustein des Konzepts „Sauberes Stuttgart“, mit welchem die Stadtverwaltung den Kampf gegen die Vermüllung öffentlicher Plätze und Parks aufnimmt.
Um möglichst viele Stuttgarterinnen und Stuttgarter für das Problem mit den Abfällen zu sensibilisieren, ist die Öffentlichkeitskampagne „Stuttgart macht‘s rein“ mit Werbung auf Großflächenplakaten, City‐Light‐Postern im gesamten Stadtgebiet und Stadtbahn‐Infoscreens sowie Radio‐ und Kinospots breit aufgestellt. Außerdem gibt es große Aufkleber auf Papierkörben, Postkarten, Social‐Media‐Aktionen und eine eigene Homepage (Öffnet in einem neuen Tab) mit weiteren Informationen.