Stuttgart ist eine der sichersten Großstädte Deutschlands. Die Landeshauptstadt setzt sich aktiv dafür ein, dieses hohe Sicherheitsniveau zu erhalten. Um Kriminalitätstrends frühzeitig zu erkennen, hat die Stadt im November 2023 eine große Studie zum persönlichen Sicherheitsgefühl gestartet.
Nach dem Zufallsprinzip wurden 50.000 Stuttgarterinnen und Stuttgarter ab 14 Jahren aus allen Stadtbezirken ausgewählt. Die persönlichen Anschreiben zur Kommunalen Sicherheitsbefragung werden ab dem 15. November 2023 versendet. Die Teilnahme ist bis zum 31. Dezember 2023 möglich.
Die repräsentative Befragung zum Sicherheitsgefühl soll erstmals Aufschlüsse bis in jeden Bezirk der Landeshauptstadt liefern und beinhaltet unter anderem folgende Themen: Wie sicher fühlen Sie sich in Stuttgart und in Ihrem Stadtbezirk? Waren Sie in den letzten zwölf Monaten Opfer einer Straftat? Haben Sie Anzeige erstattet oder nicht?
Die wissenschaftliche Auswertung der Befragung erfolgt durch die Universität Heidelberg und das Kriminologische Forschungsinstitut Baden-Württemberg (KriFoBW). Ziel ist es, Sicherheit und Lebensqualität weiter zu verbessern. Erste Ergebnisse sollen im Frühjahr 2024 veröffentlicht werden.
Prävention effektiver gestalten
Solange eine Kommune das tatsächliche Sicherheitsgefühl der Menschen nicht genau kennt, kann sie die Kommunale Kriminalprävention nur einseitig auf der Datenbasis der Polizeilichen Kriminalstatistik umsetzen. Und in jeder Kommune gibt es Straftaten, die nicht angezeigt werden - oft aus Scham, Unsicherheit oder Angst.
Das Hauptziel der jetzt angelaufenen Studie besteht darin, dieses Dunkelfeld der Kriminalität in Stuttgart zu identifzieren. Durch die Analyse von nicht gemeldeten Straftaten soll ein genaueres Bild darüber gewonnen werden, wie sich die Kriminalität in der Stadt tatsächlich verteilt, welche Arten von Straftaten nicht entdeckt und warum diese nicht angezeigt werden.
Die Ergebnisse sind wichtig, um Präventionsmaßnahmen effektiver zu gestalten und Ressourcen gezielter einzusetzen. So kann Kriminalität reduziert und der Opferschutz gestärkt werden.
Häufig gestellte Fragen
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Teilnahme an der Sicherheitsbefragung.
Warum ist es wichtig, an der Befragung teilzunehmen?
Die Teilnahme an der Sicherheitsbefragung ist freiwillig. Je mehr Personen sich beteiligen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Insbesondere bei niedrigprävalenten Straftaten – also Straftaten, von denen nur wenige Personen insgesamt betroffen sind – können lediglich bei einer starken Beteiligung aussagekräftige Erkenntnisse gewonnen werden.
Wer führt die Sicherheitsbefragung durch?
Die Stuttgarter Sicherheitsbefragung ist Teil einer Studie, welche in Kooperation mit dem Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg und dem Institut für Kriminologische Forschung Baden‐Württemberg erfolgt. Durch ihre einheitliche Systematik erlaubt sie Vergleiche mit anderen Kommunen in Baden‐Württemberg, die ebenfalls mit den Instituten zusammenarbeiten.
Wie wurden die Teilnehmenden ausgewählt?
Insgesamt wurden für die erste Kommunale Sicherheitsbefragung in Stuttgart rund 50.000 Bürgerinnen und Bürger, die das 14. Lebensjahr vollendet haben, aus allen 23 Stadtbezirken mittels einer zufallsgenerierten Stichprobe zur Teilnahme ausgewählt. Diese Stichprobe soll die Bevölkerung in Stuttgart möglichst gut repräsentieren, daher wurde auf demographische Daten und den Wohnort geachtet.
Welche Möglichkeiten habe ich, an der Befragung teilzunehmen?
Aufgrund der hohen Anzahl der Bürgerinnen und Bürger, die ein persönliches Anschreiben erhalten haben, bitten wir um eine Online-Teilnahme (Öffnet in einem neuen Tab). Dies erleichtert die spätere Auswertung der Fragebögen enorm.
Wenn Sie die Befragung aus persönlichen Gründen nicht online durchführen können, haben Sie die Möglichkeit, die Fragebögen in Papierform anzufordern. Hierfür schicken Sie bitte eine E-Mail an befragungstuttgartde.
Anschließend schicken Sie Ihren ausgefüllten Fragebogen an:
Landeshauptstadt Stuttgart Referat Sicherheit, Ordnung und Sport Sicherheitspartnerschaft in der Kommunalen Kriminalprävention Marktplatz 1 D-70173 Stuttgart
Der Befragungszeitraum erstreckt sich bis zum 31. Dezember 2023. Online-Fragebögen, die bis 31. Dezember 2023 abgeschlossen werden, und Papierfragebögen, die bis zu diesem Zeitpunkt vorliegen, gelangen in die Auswertung. Nach diesem Zeitpunkt ist eine Berücksichtigung nicht mehr möglich.
Kann ich auch ohne persönliche Einladung teilnehmen?
Nein, die persönlich angeschriebenen Bürgerinnen und Bürger wurden gemäß einer zufallsgenerierten Stichprobenziehung ausgewählt. Eine Teilnahme von Personen, die nicht im Rahmen dieser Stichprobenziehung ausgewählt wurden, würde die wissenschaftliche Methodik unterlaufen.
Wir bitten Sie daher, Ihre Individualkennung nicht an andere Personen zur stellvertretenden Teilnahme weiterzuleiten.
Was wird mit den Ergebnissen der Sicherheitsbefragung gemacht?
Die Befragung zielt darauf ab, im Rahmen der Sicherheitsbefragung ein genaueres Bild des Kriminalitätsgeschehens in Stuttgart zu zeichnen. Hierzu gilt es, bestimmte Kriminalitätsphänomene und Abhängigkeiten wie Anzeigeverhalten und Opfer-, beziehungsweise Täterdemographie jenseits des mit der Polizeilichen Kriminalstatistik gemessenen Hellfeldes und damit das Dunkelfeld zu erfassen.
Mittelbarer Zweck ist, aussagekräftigere polizeiliche Lagebilder zu erhalten, die Wirkung polizeilicher Maßnahmen – insbesondere der Kriminalprävention – belastbarer abzuschätzen oder im Einzelfall messbarer zu machen. Auch Zeugen- und Opferverhalten sollen besser eingeordnet werden können. Neben dem Kernthema der Dunkelfeldforschung sind die Messung des Sicherheitsgefühls und der Lebensqualität zentrale Untersuchungsgegenstände.
Die Ergebnisse der Sicherheitsbefragung werden im Frühjahr 2024 veröffentlicht.
Wen kann ich kontaktieren, wenn ich Fragen oder Feedback habe?
Wenn Sie Auskünfte zur Sicherheitsbefragung benötigen, können Sie Ihre Fragen per E-Mail an befragungstuttgartde schicken. Auch Feedback oder Anmerkungen richten Sie bitte an diese Adresse.
Am Ende des Fragebogens finden Sie außerdem ein Freitextfeld, in dem Sie Themen nennen können, die Ihrer Meinung nach in der Befragung unzureichend oder gar nicht berücksichtigt wurden.
Kann ich meine Antworten nachträglich ändern oder korrigieren?
Sollten Sie online an der Befragung teilnehmen, können Sie die Befragung jederzeit unterbrechen und später mit Ihrer Individualkennung fortführen. Sie können auch im Online-Fragebogen zurückspringen und Ihre Antworten anpassen. Sobald Sie den Online-Fragebogen abgeschlossen haben, ist eine Veränderung oder Korrektur Ihrer Antworten nicht mehr möglich.
Wir möchten Sie bitten im Fragebogen die Antwort anzugeben, die Sie für sich selbst spontan als die Passendste empfinden. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten, einzig Ihre persönliche Einschätzung zählt.
Wird der Fragebogen auch in anderen Sprachen angeboten?
Nein. Erfahrungen aus anderen Bürgerbefragungen haben ergeben, dass Fragebögen in anderen Sprachen nur in minimaler Anzahl angefragt werden. Sollten Verständnisprobleme aufgrund von Sprachbarrieren bestehen, können Sie sich von einer Person aus Ihrem privaten Umfeld beim Ausfüllen unterstützen lassen.
Wie wird bei der Befragung der Datenschutz gewährleistet?
Die wissenschaftliche Auswertung der Befragung erfolgt durch die Universität Heidelberg und das Institut der Kriminologischen Forschung Baden-Württemberg (KriFoBW) (Öffnet in einem neuen Tab) und findet getrennt von der Verwaltung Ihrer personenbezogenen Daten statt. Somit können aus den Auswertungen keine Rückschlüsse auf einzelne Personen gezogen werden. Auch dann nicht, wenn Sie nach Abschluss der Befragung an der Verlosung von Sachpreisen teilnehmen. Alle Ihre Angaben werden vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben.
Die Ergebnisse der anonymen Sicherheitsbefragung werden im Frühjahr 2024 veröffentlicht. Sie können nur für Stuttgart repräsentativ sein.
Hier finden Sie detailliert alle Informationen zum Datenschutz.
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