In ganz Deutschland soll es rund 150 Bismarcktürme geben. Viele stehen auf Anhöhen und sind beliebte Aussichtstürme. Der "Bismarck-Kult" geht auf eine Bewegung zurück, die Studentenorganisationen 1898 ins Leben riefen. Sie wollten mit möglichst vielen Türmen an den gerade verstorbenen Reichskanzler Otto von Bismarck erinnern.
Der Turm in Stuttgart wurde 1904 von der Studentenschaft der Technischen Universität eingeweiht. "Götterdämmerung" hieß der Entwurf des Architekten. Genauso monumental wie der Name des Entwurfs wirkt auch der Turm. Auf dem zweistufigen Podest erhebt sich der quadratische Turmsockel. Die Kanten des Turmschafts bestehen aus vier Dreiviertelsäulen. Den Turmkopf krönte einst eine riesige Feuerschale. Bis 1914 wurde hier jedes Jahr zur Sonnenwende ein Feuer entfacht.
Heute ist der Bismarckturm im Stuttgarter Norden ein beliebter Aussichtsturm. Zwischen Ostern und Ende Oktober können Besucher jedes Wochenende die 92 Stufen zur Plattform erklimmen und den sagenhaften Panoramablick weit über das Neckartal genießen.