Das Stuttgarter Vorkommen an Travertin ist einzigartig in Deutschland. Schon in der Antike nutzten die Menschen hier, vor allem die Römer, den schnell verfügbaren Kalkstein. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Travertin im Stadtteil Hallschlag industriell abgebaut. Bis 2007 wurde der Steinbruch betrieben. Doch was tun mit einem Steinbruch in der Stadt, der nicht mehr genutzt wird? Das geologisch und ökologisch bedeutende Areal wurde umgewidmet und ist heute Naherholungsgebiet, Freilichtmuseum und Biotop in einem.
Maschinen und Gleistrassen der früheren Steinbrüche wurden in die Parkgestaltung integriert, Informationstafeln berichten über die industrielle Geschichte des Travertinparks. Die historische Bedeutung des Travertins ist hoch. So wurde der Kalkstein aus Bad-Cannstatt in den letzten beiden Jahrhunderten für Bauwerke weit über die Stuttgarter Stadtgrenzen hinaus verwendet. 14 steinerne Zeitzeugen sind unterhalb des Parks zu sehen. Die "Lauster-Säulen" wurden 1936 von der Stadt Berlin für ein Mussolini-Denkmal in Auftrag gegebenen, aber niemals abgeholt.
Neben der Erhaltung der historischen Bezüge wurde bei der Planung des Parks auch großer Wert auf den Schutz des Lebensraums gefährdeter Arten gelegt. Für die hier ansässigen Mauer- und Zauneidechsen wurde ein Biotop erschaffen. Ein neu angelegter Naturteich unterhalb des Steinbruchs dient ihnen als optimaler Lebensraum.