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Landeshauptstadt Stuttgart

Soziales

Altersfreundliche Stadt

Vergreist oder ewig jung? Weder noch. Ältere Menschen leben heute so vielfältig wie nie zuvor. Sie reisen, engagieren sich, sind sportlich aktiv. Das Alter bedeutet keinen Stillstand mehr, sondern ist eine Lebensphase voller Möglichkeiten. Stuttgart fördert daher eine altersfreundliche Stadt jenseits der Klischees.

Musik hält jung: Die 101-jährige Pianistin Hana May spielt unter anderem regelmäßig Klavier, um geistig fit zu bleiben. Ihr Porträt ist bis Ende Juni 2025 in der Ausstellung „Stuttgart – in jedem Alter“ im Rathaus zu sehen.

Stuttgart wird älter – und das ist eine Chance. Ältere Menschen sind weit mehr als nur eine demografische Herausforderung: Sie sind eine wertvolle Ressource für Familien, Wirtschaft und Stadtgesellschaft. Ihre Erfahrung, ihr Wissen und ihr Engagement prägen das Leben in der Landeshauptstadt entscheidend mit.

Wissensschatz mit großem Potenzial

Die Zahlen des Statistischen Amtes Stuttgart aus dem Jahr 2023 sind eindeutig: Fast jeder dritte Haushalt in Stuttgart wird von Menschen ab 60 Jahren bewohnt. Diese demografische Entwicklung offenbart eine oft übersehene Ressource – das große Potenzial erfahrener und engagierter Menschen. Besonders aktiv sind die „jungen Alten“: 30 Prozent der 54- bis 74-Jährigen engagieren sich ehrenamtlich – keine andere Altersgruppe ist aktiver. Sie leiten Vereine, helfen Nachbarn, sind Lesepaten in Schulen oder bringen ihre Expertise in vielfältige Projekte ein.

Deshalb will die Stadt Stuttgart gezielt Strukturen schaffen, die diese Lebensphase stärken und wertschätzen. Altersfreundliche Angebote, etwa in den Bereichen Gesundheit, Sicherheit und Teilhabe, erleichtern das Leben aller. Denn viele dieser Angebote, die für ältere Menschen gedacht sind, kommen oft auch anderen Altersgruppen zugute. So entsteht eine Stadt, in der Menschen jeden Alters gerne leben und sich wohlfühlen.

Neue Altersbilder statt alter Klischees

Eine zentrale Voraussetzung für diese Entwicklung sind zeitgemäße Altersbilder. Während das 65. Lebensjahr früher häufig als das Ende des aktiven Lebens galt und mit Rückzug ins Private gleichgesetzt wurde, stehen heute viele Menschen in diesem Alter noch mitten im Berufsleben, gründen Unternehmen oder starten völlig neue Lebensprojekte. Doch diese Erkenntnis setzt sich als gesellschaftliches Leitbild nur allmählich durch.

Darauf weist auch der Neunte Altersbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2025 hin und fordert einen grundlegenden Wandel: weg von überholten Vorstellungen, die Alter mit Passivität und Gebrechlichkeit gleichsetzen, hin zu einem differenzierten Bild, das Alter als Phase der Aktivität und des Potenzials versteht. Dabei blendet der Altersbericht die bestehenden Herausforderungen keineswegs aus: Altersarmut, Pflegebedürftigkeit und gesundheitliche Einschränkungen bleiben im Fokus. Eine moderne Alterspolitik muss sowohl die Potenziale als auch die Risiken des Alters in den Blick nehmen.

Diese ganzheitliche Perspektive findet sich auch in der internationalen Debatte wieder. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versteht Altern als lebenslangen Prozess, der sämtliche Lebensbereiche durchdringt – von Arbeit und Mobilität bis hin zu Ehrenamt und gesellschaftlicher Teilhabe. Laut WHO stärkt eine altersfreundliche Gesellschaft nicht nur das Leben älterer Menschen, sondern auch das Miteinander aller Generationen.

Programm „Unser Stuttgart – in jedem Alter!“

Vor diesem Hintergrund ist Stuttgart im Jahr 2022 nach einem Gemeinderatsbeschluss dem internationalen  WHO‐Netzwerk „Age‐friendly Cities and Communities“ (Öffnet in einem neuen Tab) beigetreten. Mit diesem Schritt reagiert die Stadt auf den demografischen Wandel und möchte eine noch altersfreundlichere Stadt werden.

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Die Umsetzung des WHO‐Programms erfolgt unter dem Titel „Unser Stuttgart – in jedem Alter!“. Dazu wird ein breiter Beteiligungsprozess angestoßen. Dabei werden sowohl die Altersfreundlichkeit der Stadt bewertet als auch die Bedürfnisse älterer Menschen systematisch erfasst. Auf dieser Grundlage entsteht ein Handlungskonzept.

Für die erfolgreiche Gestaltung einer altersfreundlichen Stadt braucht es viele Partner: zivilgesellschaftliche Initiativen und Interessenvertretungen, Sozialverbände, privatwirtschaftliche Unternehmen sowie alle städtischen Ämter, die zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.

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