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Landeshauptstadt Stuttgart

Kinder und Jugend

Vorfahrt für Kinder auf temporären Spielstraßen

Die Landeshauptstadt Stuttgart lädt wieder zusammen mit der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft Kinder und Jugendliche zum Spielen auf die temporären Spielstraßen ein. Kindern wird die Möglichkeit geboten, die Straße für einen begrenzten Zeitraum als Spiel-, Aufenthalts- und Begegnungsort zu nutzen.

An insgesamt 47 Terminen können Kinder ausgewählte Straßen zum Malen, Spielen und Toben nutzen.

Die erste temporäre Spielstraße startete dieses Jahr am 21. April in Stuttgart-Nord. An 46 weiteren Terminen wird Straßenraum in insgesamt 17 Stadtbezirken für einen Nachmittag spielenden Kindern zur Verfügung gestellt.

Im Jahr 2003 richtete die Initiative Schöne Straße in der Theobald-Kerner-Straße in Bad Cannstatt die erste temporäre Spielstraße im Stadtgebiet ein. Mit ihrer diesjährigen Spielstraße am 28. Juli feiert die Initiative ihr 20-jähriges Bestehen. Die Einrichtung der temporären Spielstraßen findet jährlich als Teil der Umsetzung des Aktionsplans Kinderfreundliche Kommune statt.

Freiraumangebote wichtig für die Entwicklung von Kindern

Während Kinder früher ganz selbstverständlich auf der Straße spielen konnten, ist dies heute in Stadtgebieten mit viel Verkehr und enger Bebauung kaum noch möglich. Dabei zeigt eine Studie des Deutschen Kinderhilfswerks auf, dass es kaum einen Faktor gibt, der den Alltag und die Entwicklung von Kindern mehr beeinflusst, als die räumliche Gestaltung des direkten Wohnumfeldes: Dort können sie erste soziale Kontakte knüpfen, Freundschaften schließen, frei spielen und sich bewegen.

Indem die Straße für einen begrenzten Zeitraum gesperrt wird, können die Kinder und Jugendlichen das zusätzliche Freiraumangebot beispielsweise zum Rennen, Toben, Rollerfahren, zum Kreidemalen oder Ballspielen nutzen. Die temporäre Spielstraße wird von einer Einrichtung vor Ort pädagogisch betreut und es stehen Spielgeräte und -anregungen zur Verfügung. So will die Stadt gezielt auf das in der UN-Kinderrechtskonvention verankerte Recht auf Spiel aufmerksam machen und Kindern in dicht besiedelten Stadtteilen zusätzlichen Spielraum und die Gelegenheit zum Draußen spielen ermöglichen. Kinder werden im Stadtraum sichtbar und machen sichtbar, was möglich sein kann, wenn der öffentliche Raum anders gestaltet und genutzt wird.

Bewegungsräume für jedes Alter und die gesamte Nachbarschaft

Marcus Moreno, Bereichsleiter der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft, erklärt: „Temporäre Spielstraßen erweitern die Spielmöglichkeiten im öffentlichen Raum, um der zunehmenden Verhäuslichung der Kinder entgegenzuwirken und bietet dabei Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten für Menschen allen Alters in den einzelnen Stadtteilen.“

Auch die Kinderbeauftragte der Stadt, Maria Haller-Kindler, betont: „Die temporären Spielstraßen haben sich in den vergangenen Jahren zu beliebten Begegnungsräumen für Kinder in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld entwickelt. Sie erleben, wie sich immer wieder ihre Straße zu einem Spiel- und Bewegungsraum verwandelt, auf dem sie Kinder aus der Nachbarschaft treffen können. Wir richten die temporären Spielstraßen bevorzugt dort ein, wo im Umfeld wenig Frei- und Spielraum zur Verfügung steht und wo die Menschen beengt leben. Dabei beobachten wir, dass die freien Straßen nicht nur von Kindern genutzt werden, sondern dass ein Begegnungsraum für die gesamte Nachbarschaft entsteht, die oftmals erstaunt darüber ist, wer alles dort lebt. So tragen die temporären Spielstraßen auch zum Kennenlernen und zum Zusammenhalt im Wohnumfeld bei – über den Zeitraum der Sperrung hinaus.“

Eine aktuelle Übersicht zu den Terminen ist unter  www.stuttgart.de/kinderfreundliche-kommune (Öffnet in einem neuen Tab) sowie auf der Website der Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft abrufbar.

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