Aktionsplan Kinder- und Jugendfreundliche Kommune

Kinderrechte auf kommunaler Ebene verwirklichen – das ist das Ziel des Aktionsplans Kinder- und jugendfreundliche Kommune. Damit verpflichtet sich die Landeshauptstadt zur Stärkung von Kinder- und Jugendrechten und weist den Weg zu mehr Kinderfreundlichkeit in Stuttgart.

Zwei Jungen liegen auf der Straße und legen einen Ball in einen mit Kreide aufgezeichneten Basketballkorb.

Die Temporäre Spielstraße ist ein Ort für Fantasie, Kreativität und Spielfreude, der im Rahmen des "Aktionsplans Kinderfreundliche Kommune" für Stuttgarter Kinder geschaffen wird.

Maßnahmen zum Wohl von Kindern

Der Aktionsplan „Kinder- und Jugendfreundliche Kommune 2024 bis 2026“ ist bereits der zweite Aktionsplan, den die Landeshauptstadt Stuttgart im Rahmen des Programms Kinderfreundliche Kommunen vorgelegt hat. Er wurde am 21. März 2024 im Gemeinderat beschlossen. Der Aktionsplan dient der Umsetzung der UN‐Kinderrechtskonvention in der Kommune und widmet sich entsprechend Kindern und Jugendlichen von 0 bis 18 Jahren. Schwerpunkte des zweiten Aktionsplans sind die Themen Bildung, Sicherheit, Spiel‐ und Aufenthaltsflächen sowie die Zielgruppe der Jugendlichen, die im ersten Aktionsplan noch wenig im Fokus standen.

Der Aktionsplan umfasst 33 Maßnahmen zu sechs Themenbereichen:

Sicherheit, Sauberkeit und Gesundheit
Stadtraum, Spiel- und Bewegungsflächen, Natur und Umwelt, Verkehr und Mobilität
Teilhabe und Chancengerechtigkeit
Partizipation und Information
Angebote und Einrichtungen im Bereich Bildung, Freizeit und Kultur
Strukturelle Rahmenbedingungen

Die Maßnahmen folgen als Leitlinie dem Artikel 3.1. der UN-Kinderrechtskonvention (Öffnet in einem neuen Tab): „Bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, gleichviel ob sie von öffentlichen oder privaten Einrichtungen der sozialen Fürsorge, Gerichten, Verwaltungsbehörden oder Gesetzgebungsorganen getroffen werden, ist das Wohl des Kindes ein Gesichtspunkt, der vorrangig zu berücksichtigen ist.“

Den ersten Aktionsplan Kinderfreundliche Kommune 2020 - 2022 gibt es auch als Lese-, Mal- und Bastelheft für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren. Das interaktive Heft bietet Kindern die Möglichkeit, sich selbst über ihre Rechte und deren Umsetzung in Stuttgart zu informieren und kann im Unterricht oder der Kinder- und Jugendarbeit genutzt werden. Alle, die mit einer Schulklasse oder Gruppe mit dem Kinderaktionsplan arbeiten möchten, finden hier eine kurze Online-Umfrage (Öffnet in einem neuen Tab) zur Umsetzung der Kinderrechte in Stuttgart (Quiz-Code: WABUD1).

Im April 2023 wurde ein Abschlussbericht zur Umsetzung des Aktionsplans „Kinderfreundliche Kommune 2020 bis 2022“ erstellt. Der Bericht stieß auf eine sehr positive Resonanz zu den umgesetzten Maßnahmen für mehr Kinderfreundlichkeit in der Landeshauptstadt Stuttgart.

Vorstellung ausgewählter Maßnahmen

Vier bereits von der Landeshauptstadt Stuttgart umgesetzte Maßnahmen aus dem Aktionsplan "Kinderfreundliche Kommune" werden hier vorgestellt.

Stuttgarter*innen zwischen 14 und 18 Jahren: Digitale Jugendkonferenzen 2021 und 2024

Online-Konferenz für Jugendliche - Digitale Ausstattung an deiner Schule

Bei der Stuttgarter Jugendbefragung 2020 und der anschließenden Online‐Konferenz mit Jugendlichen in 2021 gab es schlechte Noten für die digitale Ausstattung der Schulen. Mittlerweile hat sich Vieles getan und darüber sollte bei der Onlinekonferenz geredet werden. Etwa 50 Jugendliche gingen ins Gespräch mit der Kinderbeauftragten der Stadt, Maria Haller‐Kindler, der Bildungsbürgermeisterin Isabel Fezer und Mitarbeitern des Schulverwaltungsamts ins Gespräch. In 3 Gruppen diskutierten sie folgende Themen:

1. Was haben wir Neues entwickelt – Medienentwicklungsplanung mit Stuttgarter Schulen

2. „All I want is Network for you?“ – Anforderungen und Wünsche an das Netzwerk der Zukunft der Schulen in Stuttgart

3. Support an den Stuttgarter Schulen – aber wie?

Die Ergebnisse haben wir hier zusammengefasst:

Jugendbefragung 2020 und Digitalkonferenz 2021

Alle Stuttgarter Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren waren im Herbst 2020 aufgerufen, an einer Online-Befragung teilzunehmen. Es ging darum, wie sie Stuttgart als Lebensort für junge Menschen wahrnehmen, welche Angebote und Orte in Stuttgart sie schätzen und was ihnen fehlt. 3014 Jugendliche haben Fragen zu Möglichkeiten und Erfahrungen mit Beteiligung, zum Thema Schutz vor Gewalt, zum Recht auf Bildung und zur Einschätzung der persönlichen Zukunftsaussichten beantwortet.

Die Ergebnisse der Jugendbefragung 2020 zur Umsetzung der Kinder- und Jugendrechte in Stuttgart liegen vor: Fast 75 Prozent der jungen Stuttgarter*innen, die den Fragebogen ausgefüllt haben, leben gerne in Stuttgart. Besonders wichtig sind den Jugendlichen attraktive öffentliche Parks und Grünflächen. Sie wünschen sich bessere Radwege und eine bessere schulische Lernausstattung. Ein Ort, um sich mit Freunden treffen zu können, sollte über ausreichend Sitzmöglichkeiten und über eine gute Verkehrsanbindung verfügen.

Der Stuttgarter Jugendrat, der Stadtjugendring Stuttgart und die Stuttgarter Jugendhaus Gesellschaft unterstützten und organisierten die Auswertung der Ergebnisse durch junge Menschen aus Stuttgart. Es wurden konkrete Forderungen und Konsequenzen formuliert, die im Gemeinderat und in der Digitalen Jugendkonferenz am 15. April 2021 vorgestellt wurden.