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Landeshauptstadt Stuttgart

Fairtrade

Fairtrade auf kommunaler Ebene

Die Landeshauptstadt Stuttgart vergibt jährlich öffentliche Aufträge im Wert von rund 540 Millionen Euro für Produkte, Baumaßnahmen und Dienstleistungen. Die Stadt will im Einkauf ihrer ökonomischen und sozialen Verantwortung gerecht werden und mit gutem Beispiel vorangehen.

Die Stadtverwaltung geht mit gutem Beispiel voran und schenkt beispielsweise bei Sitzungen des Gemeinderats nur fair gehandelten Kaffee aus.

Um als Stadt fair zu sein, gilt es mehrere Richtlinien zu erfüllen. Besonders beim Einkauf kann eine Kommune zeigen, wie es nachhaltig und ökologisch verträglich geht. Das bedeutet Produkte einzukaufen, die

  • ohne Kinderarbeit und gemäß den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation produziert wurden,
  • nachhaltig, biologisch, und klimafreundlich sind,
  • in der Produktion ökologisch verantwortlich hergestellt wurden,
  • geringe Transportkosten erzeugen und wenn möglich, aus dem Fairen Handel stammen.

Fair bei Einkauf und Vergabe

Bereits 2005 hat der Stuttgarter Gemeinderat beschlossen, keine Produkte mehr zu kaufen, die aus ausbeuterischer Kinderarbeit stammen. Die Verwaltung erweitert diesen Prozess fortlaufend um Artikel, die ökologisch und fair sind. Der Zentrale Einkauf und das Dienstleistungszentrum Bauvertragswesen des Hochbauamts fordern alle Anbieter, deren Tochterunternehmen und Zulieferer auf, die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen einzuhalten. Diese fordern menschenwürdige Arbeitsbedingungen und einen hinreichenden Schutz der Arbeitnehmer.

Städtische Vergaben berücksichtigen zudem ausschließlich Sportartikel, Teppiche, Natursteine, Leder und andere Produkte und Dienstleistungen, die ohne Kinderarbeit hergestellt werden. Produzenten und Händler müssen sich zusätzlich aktiv für einen Ausstieg aus der Kinderarbeit einsetzen.

Zertifikate gewährleisten faire Produktion

Die Stadt legt Wert darauf, dass für die jeweiligen Produkte die Einhaltung der Kernarbeitsnormen belegt werden kann. So ist beim Teppichkauf das Rugmark-Siegel entscheidend, das Fairtrade-Siegel für Textilien und Lebensmittel. Andernfalls müssen die anbietenden Firmen einen Verhaltenskodex, eine Sozialklausel oder eine Selbstverpflichtung vorlegen und damit garantieren, dass sie und auch ihre Zulieferer keine Produkte aus Kinderarbeit anbieten.

Bei allen Sitzungen des Gemeinderats wird fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt. Der Kaffee aus der Cafeteria und in den Rathauskantinen hat Fairtrade- und Bio-Qualität. Im Angebot sind auch fairer Tee, Zucker, Bio-Limonade und Apfelsaft von heimischen Streuobstwiesen. Darüber hinaus hat der Gemeinderat 2017 beschlossen, den Bioanteil bei der Schulverpflegung auf 25 Prozent zu erhöhen.

Auch bei den eigenen Gastgeschenken achtet die Landeshauptstadt auf öko-faire und sozial produzierte Produkte. Stuttgart unterstützt damit unter anderem ein soziales Projekt für benachteiligte Frauen in der Partnerstadt Mumbai, das ihnen Ausbildung und Einkommen sowie Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags ermöglicht.

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Bildnachweise

  • TransFair e.V./Ilkay Karakurt
  • Leif-Hendrik Piechowski
  • Leif-Hendrik Piechowski/Stadt Stuttgart
  • Thomas Wagner