Fragen rund um den Klimarat

Die Teilnahme am Bürgerrat ist freiwillig. Sie müssen nicht teilnehmen. Es sollen aber ganz verschiedene Sichtweisen im Bürgerrat vertreten sein.

Wenn Sie dabei sein wollen, sollten Sie an allen hier genannten Tagen des Bürgerrats Zeit haben. Tragen Sie die Termine am besten schon jetzt in Ihren Kalender ein.

Es gibt viele Probleme, die das Mitmachen beim Bürgerrat Klima erschweren können: Wenig Zeit, Verpflichtungen, Schwierigkeiten mit der Sprache. Bei vielen dieser Gründe versuchen wir zu helfen, damit Sie trotzdem mitmachen können:

• Ich muss an einigen der Tage arbeiten: Wir haben Tage und Zeiten gewählt, zu denen viele nicht arbeiten müssen. Wenn Sie an einem Tag trotzdem beruflich eingespannt sind, können Sie Ihren Arbeitgeber bitten, dass Sie frei bekommen. Zeigen Sie Ihrem Arbeitgeber gerne den offiziellen Brief. Vielleicht können Sie frei bekommen und dafür an einem anderen Tag arbeiten.
• Ich muss meine Kinder betreuen: Wir bieten Kinderbetreuung vor Ort an. Vor dem Bürgerrat können Sie unserem Team Bescheid sagen, dass Sie ihre Kinder zur Betreuung mitbringen wollen. Dann wird es eine gute Kinderbetreuung für die Kinder vor Ort geben.
• Ich muss Angehörige pflegen: Wenn Sie oft Verwandte pflegen müssen, geben Sie uns vor dem Termin Bescheid. Dann bezahlen wir für Sie eine professionelle Pflege für den Tag des Bürgerrats.
• Ich spreche nicht gut Deutsch: Wenn Sie nicht gut Deutsch sprechen, können Sie trotzdem mitmachen. Sagen Sie uns Bescheid. Dann organisieren wir Übersetzerinnen und Übersetzer für die jeweilige Sprache. Beim Diskutieren gibt es auch Hilfe, damit Sie den anderen Mitgliedern im Bürgerrat Ihre Meinung erklären können.
• Ich brauche Unterstützung vor Ort: Auch wenn Sie andere Unterstützung brauchen, können Sie vorher Bescheid sagen. Gemeinsam mit unserem Team suchen wir dann eine Lösung und organisieren Hilfe für Sie vor Ort.

Die Mitglieder im Bürgerrat erhalten für die Mitarbeit eine rechtlich vorgegebene Pauschale von 11 Euro je Stunde.

Beim Bürgerrat Klima gibt es für die Mitglieder zu essen und zu trinken. In den Pausen gibt es Kaffee, Tee und ein warmes Mittagessen. Dabei gibt es immer auch Gerichte, die halal, koscher, vegetarisch und vegan sind.

Wenn Sie für die Teilnahme ausgewählt wurden und bestimmte Speisen nicht vertragen, können Sie uns gerne unter den unten auf dieser Seite angegebenen Kontaktdaten Bescheid geben.

Nein, es gibt keine Regeln zur Kleidung beim Bürgerrat Klima. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ziehen an, was sie gerne tragen. Zeigen Sie sich einfach so, wie Sie sich anderen Menschen gerne präsentieren.

Für den Bürgerrat ist keine Vorbereitung nötig. Alles, was Sie für die Teilnahme wissen müssen, lernen Sie während der Sitzungen. Am Ende werden so alle einen ähnlichen Wissensstand zum Thema haben. Freuen Sie sich einfach auf die jeweiligen Termine!

Ja, das ist möglich und auch erwünscht. Die Koordination für den Bürgerrat wird rechtzeitig vor der ersten Sitzung einen Aufruf an alle Stakeholder starten, sich zu beteiligen. Stakeholder können beispielsweise Impulsvorträge anmelden, wenn sie zum Thema des Bürgerrats passen und die Zeit dafür ausreicht.

Wenn die Zeit nicht ausreicht, haben die Teilnehmenden das letzte Wort darüber, welche Impulse sie anhören wollen. Es wird dann aber möglich sein, Unterlagen zu den Themen elektronisch einzureichen.

Beim einem Bürgerrat ist es wichtig, dass alle Stimmen und Perspektiven gehört werden. Deswegen darf es nicht vorkommen, dass bestimmte Gruppen im Bürgerrat so stark vertreten sind, dass andere untergehen.

Bürgerräte lösen dieses Problem, indem nur zufällig ausgewählte Menschen teilnehmen dürfen. Um teilzunehmen, müssen Sie also zufällig ausgewählt werden.

Eine Bewerbung zur Teilnahme ist nicht möglich. Es soll aber am Ende des Bürgerrats für alle die Möglichkeit geben, über die Empfehlungen zu diskutieren.

Mehr Informationen zur Zufallsauswahl finden Sie unter  Losverfahren

Wer sich mit statistischen Umfragen auskennt, weiß: Normalerweise werden viel größere Gruppen als 60 Menschen befragt, um ein "repräsentatives" Ergebnis für eine Stadt zu erhalten. Kann man also wirklich sagen, dass der Bürgerrat repräsentativ für die Stadtgesellschaft ist und Lösungen erarbeiten kann, die alle akzeptieren können?

Ja, allerdings auf eine andere Art und Weise als bei einer Umfrage. Bei einer Gruppe von nur 60 Menschen können wir uns nicht sicher sein, dass Menschen mit jeder Kombination von Merkmalen, die es in der Stadt gibt, auch im Bürgerrat vertreten sind. Über die Kriterien im zweistufigen  Losverfahren können wir aber sicher stellen, dass eine große Menge von Perspektiven auf jeden Fall im Bürgerrat vertreten sind: Die Perspektiven von Menschen mit unterschiedlichen Schulabschlüssen, mit und ohne Arbeit, mit und ohne minderjährigen Kindern, mit viel und mit wenig Geld und mit und ohne körperlichen oder gesundheitlichen Einschränkungen. Außerdem werden im Bürgerrat Klima die Anteile von Frauen und Männern, von jung und alt und von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund genauso groß sein wie in der Gesellschaft in Stuttgart.

Das alles sind sehr relevante Kriterien, wenn es darum geht, was die Menschen von verschiedenen Maßnahmen zu Klimaschutz, Wärme und Verkehr halten. Durch das zweistufige Losverfahren können wir also sagen: Alle relevanten Perspektiven aus der Stadtgesellschaft sind im Bürgerrat vertreten. Und da die Mitglieder des Bürgerrats sich mit den Perspektiven der anderen Menschen dort intensiv auseinandersetzen, können wir alle erwarten, dass sie wirklich Vorschläge machen, die auch die anderen Menschen in der Stadt akzeptieren würden, wenn sie sich mit den Themen auseinandersetzen.

Der Bürgerrat Klima wird von der Stadt Stuttgart bezahlt. Der Gemeinderat hat für den Bürgerrat Klima und einige Bürgercafés 293.000€ bereitgestellt. Zusätzlich wurde Geld bereitgestellt, damit ein Mitarbeiter eingestellt werden kann, der den Bürgerrat Klima vorbereitet, nachbereitet und gemeinsam mit der externen Koordination organisiert.

Die Summe ist nicht unüblich für einen Bürgerrat dieser Größe und wird für ganz verschiedene Dinge benötigt: Das Drucken und Versenden von Einladungsbriefen, die Beauftragung der Koordination, die Verpflegung und Aufwandsentschädigung für Teilnehmende und Experten während des Bürgerrats, für die Öffentlichkeitsarbeit, den Abschlussbericht und natürlich die Bürgercafés.

Der Bürgerrat Klima hat vom Gemeinderat der Stadt Stuttgart eine Frage mitgegeben bekommen, die auf der Seite  "Das Thema" zu sehen ist. Zu diesem Thema wird die unabhängige Koordination Experten und Stakeholder einladen, damit sie hierzu Input geben. Sobald die Teilnehmenden in der Lernphase die wichtigsten Dinge gelernt haben, sind sie aber frei, selbst vorzuschlagen und zu entscheiden, über welche Maßnahmen sie sprechen möchten und welche Experten und Stakeholder sie vielleicht (noch) einmal hören wollen.

Die Erfahrung aus anderen Bürgerräten zeigt: Ja, das können sie. Die Teilnehmenden des Bürgerrats setzen sich insgesamt 48 Stunden lang sehr intensiv mit einem Thema auseinander, und sie können dabei auf dem Wissen aufbauen, das Wissenschaftler und Stakeholder über mehrere Jahre angehäuft haben. Alles wird in einfacher Sprache erklärt. Weil es beim Bürgerrat Klima nur zwei Teilfragen gibt, bleibt für die Teilnehmenden in den  Phasen des Bürgerrats genug Zeit die Vor- und Nachteile von verschiedenen möglichen Empfehlungen zu verstehen und manchmal auch eigene Vorschläge zu entwickeln.

Die Moderation im Bürgerrat Klima wird von der unabhängigen Koordination übernommen. Hierfür gab es im Jahr 2022 ein Vergabeverfahren, bei dem mehrere Angebote eingegangen sind, wie der Bürgerrat Klima organisiert werden könnte. Den Zuschlag erhalten hat das Angebot, das das Unternehmen ifok gemeinsam mit dem Kommunikationsbüro Ulmer aus Stuttgart eingereicht hat. Diese Bietergemeinschaft wird den Bürgerrat als Koordination organisieren und daher auch die Moderation übernehmen.

Es gibt häufig die Angst bei Bürgerbeteiligung, dass die Ergebnisse am Ende nicht umgesetzt werden. Beim Bürgerrat Klima in Stuttgart ist das unwahrscheinlich aus den folgenden Gründen:

1. Der Bürgerrat Klima wurde von fast allen Fraktionen aus dem Stuttgarter Gemeinderat explizit gefordert: Der Gemeinderat will den Bürgerrat und ist gespannt auf seine Ergebnisse.
2. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 16. Dezember 2021 beschlossen, dass er begründen wird, welche Empfehlungen angenommen werden und welche nicht. Er wird sich also auf jeden Fall mit den Empfehlungen auseinandersetzen, und wenn es dem Bürgerrat gelingt, bereits alle Gründe für und gegen Empfehlungen zu bedenken, ist eine Umsetzung wahrscheinlich.
3. Es gibt bei der Stadt Stuttgart eine Stelle, die sich nach dem Bürgerrat darum kümmert, dass die Ergebnisse in Verwaltung und Politik weiter behandelt werden.