Der Stuttgarter Gemeinderat hat am 4. Dezember die Einführung und Erweiterung des Parkraummanagements in sechs Stadtbezirken beschlossen. Damit wird ein weiterer Schritt unternommen, um die Parkplatzsituation in Wohngebieten zu ordnen, den Verkehr zu entlasten und die Ziele des städtischen Klimamobilitätsplans zu unterstützen.
Im Rahmen des Beschlusses werden die zusätzlichen Gebiete 2027 und 2028 in das Parkraummanagement aufgenommen. Das Parkraummanagement kombiniert die Bewirtschaftung öffentlicher Parkplätze mit einer Bewohnerparkregelung. Es sorgt dafür, dass Bewohnerinnen und Bewohner besser einen Parkplatz finden und das Fremdparken in Wohngebieten reduziert wird. Die Landeshauptstadt setzt dieses Instrument seit 2011 ein und bewirtschaftet derzeit mehr als 40.000 öffentliche Parkplätze.
Insgesamt können so rund 8.700 weitere öffentliche Stellplätze mit Bewohnerparkregelung bewirtschaftet werden. Die Einführung erfolgt gestaffelt zum 1. Oktober 2027 und zum 1. April 2028.
Neue und erweiterte Gebiete
Bad Cannstatt
Birkach und Plieningen
Stuttgart-Nord
Untertürkheim
Vaihingen
Stuttgarter Parkraummanagement als Grundlage
Grundlage für die Planung ist das geltende Stuttgarter Parkraummanagement, das auch in übergeordneten Konzepten verankert ist – etwa dem Klimamobilitätsplan. Durch die im Oktober 2024 geänderte Straßenverkehrsordnung haben Kommunen zudem mehr Spielraum, Parkraummanagement auch präventiv einzuführen, um drohendem Parkdruck frühzeitig entgegenzuwirken und es können größere Teilgebiete gebildet werden.
Für die Umsetzung der neuen Stufen entsteht zusätzlicher Personalbedarf beim Amt für öffentliche Ordnung (insbesondere in der Verkehrsüberwachung), beim Tiefbauamt und bei der Stadtkämmerei. Darüber wird im Rahmen des Stellenplanverfahrens 2026/2027 entschieden. Außerdem werden Finanzmittel für die Beschaffung und Aufstellung neuer Parkscheinautomaten benötigt. Diese Automaten entsprechen dem aktuellen technischen Stand und ermöglichen unter anderem digitale Kennzeicheneingabe und bargeldlose Zahlung.
Die Mittel für Sachkosten, Planungsleistungen und Investitionen werden im Doppelhaushalt 2026/2027 berücksichtigt. Die erwarteten Einnahmen werden mittelfristig die notwendigen Ausgaben übersteigen. Darüber hinaus ist vorgesehen, bestehende Parkraumgebiete weiter zu evaluieren und zu verbessern.
Wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Mobilität
Das Parkraummanagement leistet einen Beitrag zu mehr Ordnung im Straßenraum und zu einer Reduzierung der verkehrsbedingten Emissionen. Nach Berechnungen der Stadtverwaltung können die zusätzlichen Maßnahmen jährlich rund 600 Tonnen CO₂ einsparen. Die nun beschlossene Ausweitung setzt damit einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität in Stuttgart.