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Landeshauptstadt Stuttgart

Bildungsgerechtigkeit

Handlungsfelder der Bildungsgerechtigkeit

Die Abteilung Bildungspartnerschaft setzt sich dafür ein, dass es in den kommunalen Bildungslandschaften qualitätsvolle Angebote und stabile Unterstützungsstrukturen gibt. Dazu bietet sie eine Vielzahl von Kooperationsmöglichkeiten an.

In der Schule und im Leben durchstarten. Für gute Voraussetzungen und Abbau der Bildungsungerechtigkeit setzt sich die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft ein.

Qualitätsentwicklungsfonds zur kooperativen Schulentwicklung

Schulen sind heute mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Dabei können viele Aufgaben nur gemeinsam mit außerschulischen Partnern gelöst werden. Mit dem Qualitätsentwicklungsfonds eröffnet die Landeshauptstadt Stuttgart allen allgemeinbildenden Schulen und ihren Partnern die Möglichkeit, neue Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln und zu erproben. Gefördert werden Schulentwicklungsvorhaben sowie lebensweltorientierte Entwicklungsvorhaben, die als gemeinsames Vorhaben einer Schule und ihrer außerschulischen Partner angelegt sind. Der Qualitätsentwicklungsfonds umfasst zwei Förderbereiche: Pädagogische Verbünde und Bildungshäuser sowie Schulentwicklungsprozesse.

Qualitätsmanagement in Bildungseinrichtungen

In enger Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt, dem Statistischen Amt Stuttgart sowie unseren außerstädtischen Kooperationspartnern sorgen wir im Bereich Qualitätsanalyse und -management für die kontinuierliche Verbesserung und Sicherstellung einer hohen Qualität an unseren Ganztagsgrundschulen. Die Grundlage hierfür bildet die Qualitätsanalyse, deren Ergebnisse als Basis für die Entwicklung gezielter Maßnahmen dienen. Nach der erstmaligen Durchführung im Jahr 2017 wurde die Qualitätsanalyse Ende 2023 erneut umgesetzt. Erste Ergebnisse erwarten wir im Herbst 2024 und halten Sie auf dieser Seite auf dem Laufenden.

Bildungsberichterstattung

Die Arbeit am Bildungsbericht der Landeshauptstadt Stuttgart stellt einen Teilbereich des Handlungsfelds Datenanalyse und Monitoring der Stuttgarter Bildungspartnerschaft dar. Der Bildungsbericht erfüllt die Aufgabe, Kennzahlen und Informationen zu bildungsrelevanten Themen zu bündeln und miteinander zu verknüpfen. Dieses Vorgehen wird als integrierte Berichterstattung bezeichnet und erlaubt es, Handlungsfelder in der städtischen Bildungslandschaft umfassend darzustellen und bei der Betrachtung von Entwicklungen verschiedene Fachperspektiven mit einzubeziehen. Von dieser datenbasierten Darstellung kann die Kommune in verschiedener Weise profitieren, beispielsweise bei Planungsprozessen für Bildungseinrichtungen oder Bildungsangebote. Um die Bildungslandschaft in Stuttgart auf diese Weise beschreiben zu können, kooperiert die Abteilung eng mit den Fachämtern der Verwaltung, den Schulaufsichtsbehörden und den Akteuren in den außerschulischen Bildungseinrichtungen in der Stadt und befördert die Vernetzung zwischen diesen Kooperationspartnern.

Der erste Band des Stuttgarter Bildungsberichts (veröffentlicht 2018) legt seinen Schwerpunkt auf Kinder im Grundschulalter. Im zweiten Band (veröffentlicht 2019) wird die Sekundarstufe I mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 16 Jahren behandelt. In seinen Fortschreibungen wird der Bildungsbericht den Fokus auf weitere Altersgruppen legen. So werden in Band 3 die Sekundarstufe II beziehungsweise die beruflichen Schulen mit Jugendlichen ab 16 Jahren in den Blick genommen werden. Im Sommer 2020 wird der Sonderband Abschlussklassen vorgestellt, in dem die Ergebnisse einer Erhebung der Verbleibswege von Jugendlichen nach Verlassen der Sekundarstufe I zusammengestellt sind.

Bildungsintegration von neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen

Die Aktivitäten haben zum Ziel, durch das gemeinsame Zusammenspiel der Bildungsakteure die Bildungsteilhabe aller Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verbessern. Hierzu wird die Anschlussfähigkeit der bestehenden Bildungsangebote für Seitenein­steiger­innen und Seiteneinsteiger ins Bildungssystem geprüft und gemeinsam mit allen Beteiligten neue Ansätze und Zugangs­möglichkeiten erarbeitet. Die Perspektive der neuzu­gewanderten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie deren Familien erhält dabei besondere Bedeutsamkeit.

Die Koordination ermöglicht die Vernetzung, Wissensbündelung und Bearbeitung von Lücken im Bereich der Bildungsangebote für neuzugewanderte Kinder und Jugendliche. Ziel der Bildungskoordination ist, auf bestehende Angebote aufmerksam zu machen sowie mögliche Lücken und Bedarfe zu identifizieren und diese mit allen relevanten Akteuren zu bearbeiten, um die Bildungsteilhabe neuzugewanderter Kinder und Jugendlichen zu ermöglichen.

Die Koordinationsstelle bezieht hierfür neben den haupt- und ehrenamtlich engagierten Bildungsakteurinnen und Bildungsakteuren die Perspektiven der Kinder und Jugendlichen mit ein. So wird insgesamt Wissen zur Bildungssituation der Kinder und Jugendlichen in Stuttgart generiert und gebündelt und über die Vernetzung kontinuierlich geteilt sowie Handlungsbedarfe erkannt und bearbeitet. Über diese Aktivitäten unter Einbezug vieler Bildungsakteure wird der Bildungsanschluss sowie die Bildungsteilhabe von neuzugewanderten Kindern und Jugendlichen in Stuttgart systematisch unterstützt.

Arbeitsschwerpunkte der Bildungskoordination in der Abteilung: 

  • Aufbau von Expertise zur Bildungssituation neuzugewanderter Kinder und Jugendlichen in Stuttgart
  • Koordinations- und Vernetzungsarbeit
  • Abbau von Hürden bezogen auf Bildungszugänge
  • Unterstützung von Formaten der Kinder- und Jugendbeteiligung Neuzugewanderter
  • Konzeptentwicklung und Erprobung neuartiger Ansätze und Angebote
  • Ausrichtung von Fachveranstaltungen
  • Gremienarbeit und Berichterstattungen 

Übergang Schule Beruf

Die Abteilung Stuttgarter Bildungs­partnerschaft verantwortet, begleitet und evaluiert das Projekt Neuzugewanderte in Ausbildung. Neuzuge­wanderte in Ausbildung sollen dabei unterstützt werden, einen Berufsabschluss zu erlangen. Sprachliche Schwierigkeiten und andere Hürden erschweren dies oft. Im Projekt wird deshalb über Sprachstands­testungen und Einzelgespräche festgestellt, welche Auszubildenden eine zusätzliche Sprachförderung oder andere Unter­stützungs­angebote benötigen.

Passgenau werden dann berufsbezogene Sprachkurse an den Beruflichen Schulen durch Sprachkursträger durchgeführt. Für die Organisation der Sprachkurse, Beratung der Auszubildenden und die Vermittlung von passenden Angeboten gibt es an acht Beruflichen Schulen in Stuttgart das Ausbildungs­management. Die Ausbildungs­managerinnen und Ausbildungsmanager sind die Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und die Betriebe. 

Unter Federführung der Abteilung Stuttgarter Bildungs­partnerschaft wurde das Projekt in einer Arbeitsgruppe entwickelt, in Zusammenarbeit mit den Beruflichen Schulen, dem Regierungs­präsidium, der Bundesagentur für Arbeit Stuttgart, der Abteilung Integrationspolitik, dem Jobcenter, dem Jugendamt sowie der Industrie- und Handelskammer und Handwerkskammer.

Förderung der Bildung für nachhaltige Entwicklung

Natur- und Umweltbildung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sind zentrale Ansatzpunkte des Bildungsauftrages. Dafür hat der Gemeinderat im Rahmen des Aktionsplans Kinderfreundliche Kommune die Gründung des kommunalen BNE-Netzwerks „Natur erleben Stuttgart – gemeinsam mit Weitblick handeln“ beschlossen. Unter Federführung der Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft hat Ende 2020 das ämter- und trägerübergreifende Netzwerk seine Arbeit aufgenommen. Mit dem kommunalen BNE-Netzwerk leistet die Landeshauptstadt Stuttgart einen wichtigen Beitrag zur Beteiligung von jungen Menschen, der Zivilgesellschaft und von Bildungsinstitutionen auf dem Weg zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Kommune.

Ziele und Arbeitsweise des kommunalen BNE-Netzwerks

Das kommunale  BNE-Netzwerk (Öffnet in einem neuen Tab) versteht sich als zentrale Koordinierungsstelle für Anliegen im Bereich Natur- und Umweltbildung und BNE. Das Netzwerk verfolgt 3 Ziele:

  1. Stärkung von Angeboten der Umweltbildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
  2. Stärkung von Stuttgarter Natur- und Nachhaltigkeitslernorten
  3. Stärkung von Kinder- und Jugendpartizipation in den Bereichen Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit

 Als kommunale Einrichtung hat das BNE-Netzwerk folgende Aufgaben:

  • Schaffung von Transparenz und Sichtbarkeit (mittels Öffentlichkeitsarbeit, Broschüren, etc.)
  • Ermöglichung von Austausch und Kooperationen (beispielsweise mittels Beratung und Netzwerkveranstaltungen)
  • Weiterentwicklung bestehender Ansätze (mittels Modellprojekten und der Ermöglichung von Kooperationen)

Wichtiger Leitgedanke des Netzwerks ist Bildungs- und Umweltgerechtigkeit. Dies bedeutet, dass ein besonderes Augenmerk darauf gelegt wird, dass insbesondere auch neue Zielgruppen Zugänge zu Angeboten der Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung erhalten.

Demokratiebildung und Gewaltprävention

In den vergangenen Jahren wurde zunehmend deutlich, dass das demokratische Wertegerüst unserer Gesellschaft keine voraussetzungslose Selbstverständlichkeit ist. Um die demokratischen Werte und Errungenschaft wach zu halten und aktuellen gesellschaftliche Herausforderungen wie Populismus, (Rechts-)Extremismus und Verunsicherungen durch die Prozesse der Globalisierung und Digitalisierung zu begegnen, braucht es stete Bemühungen. 

In der Vermittlung demokratischer Werte an die nachwachsenden Generationen kommt der Kommune eine wichtige Rolle zu. Erst über die aktive Auseinandersetzung können ein tiefgreifendes Verständnis sowie die Aneignung demokratischer Werte und Haltungen stattfinden. Bildungseinrichtungen und -angebote sowie Angebote der Kinder- und Jugendhilfe können solche Gelegenheiten der aktiven Auseinandersetzung schaffen. Gleichzeitig kann über eine solche Auseinandersetzung auch die Aufmerksamkeit und Fähigkeit geschult werden, zu erkennen und dafür einzustehen, wenn demokratische Werte missachtet werden. 

Die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft arbeitet gemeinsam mit der Partnerschaft für Demokratie Stuttgart daran, mit den kommunalen Bildungsakteuren vor Ort, Demokratiebildung über die Dimensionen des Vernetzens, Sichtbarmachens und Stärkens weiter zu befördern. Im der gemeinsamen Zusammenarbeit sollen die Vielzahl an Aktivitäten in Stuttgart zum Thema Demokratiebildung weiter vernetzt werden, neue oder weitere Kooperationen angestoßen und Schwerpunkte für Weiterentwicklungen gesetzt werden.

Arbeit in den Bildungsregionen

Mit dem  Landesprogramm Bildungsregionen (Öffnet in einem neuen Tab) unterstützt das Land Baden-Württemberg die Landeshauptstadt Stuttgart bei der Einrichtung und Weiterentwicklung von Bildungsregionen. Diese verfolgen das gemeinsame Ziel, durch Vernetzung und Kooperation bestmögliche Bildungs- und Teilhabechancen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu schaffen und ihre regionale Bildungslandschaft auszubauen, zu vernetzen und bedarfsorientiert weiterzuentwickeln. Um ein aufeinander abgestimmtes und attraktives regionales Bildungsangebot zu entwickeln, schließen sich die vielfältigen Bildungsakteure, zum Beispiel Kindertageseinrichtungen, Schulen, Jugendhilfe und Jugendarbeit, Kultureinrichtungen, Vereine und Verbände, im Rahmen einer staatlich-kommunalen Verantwortungsgemeinschaft zu einem aktiven Netzwerk zusammen.

Ganzheitliche Bildung, also ein miteinander abgestimmtes System von Bildung, Betreuung und Erziehung, benötigt die gelingende Zusammenarbeit der Akteure dort, wo die Kinder leben. Für Stuttgart bedeutet das, sich auf die in den Stadtbezirken bestehenden Angebote zu konzentrieren, sie noch besser miteinander zu verzahnen und vorhandene Lücken zu schließen. Jeder Stadtteil weist unterschiedliche Strukturen auf, darauf sind die Bildungsnetzwerke abgestimmt.

Konkret wird zunächst in sechs Modellbezirken der Bildungsregion gearbeitet. Die Bildungsakteure formulieren dort gemeinsam die inhaltlichen Ziele für ihre regionale Bildungslandschaft. Um sie zu erreichen, werden bereits vor Ort bestehende Programme, Projekte und Netzwerke in die Planung einbezogen und weiterentwickelt. Die sechs Modell-Stadtbezirke sind Stuttgart-Nord, Stuttgart-Wangen, Stuttgart-Untertürkheim, Stuttgart-Zuffenhausen und in Stuttgart-Bad Cannstatt die Stadtteile Hallschlag und Veielbrunnen-Neckarpark.

Servicestelle zur Beratung zur Förderung durch Dritte

Mit der Servicestelle bietet die Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft interessierten Schulen und Bildungsakteuren die Möglichkeit, einer Beratung zu Förderoptionen an.

An wen richtet sich das Beratungsangebot?

  • Stuttgarter Schulen mit Projektvorhaben und dafür noch ungeklärter Finanzierung
  • Akteure aus dem Bildungskontext, die gerne Bildungsprojekte umsetzen möchten und dafür noch Fördermittel suchen

Zu was wird informiert und beraten?

  • Förderprogramme und -angebote von Bund, Land, der LHS Stuttgart und Stiftungen
  • Finanzierungsmöglichkeiten von Projektvorhaben im Bildungskontext

Wer berät?

 Frau Rusche steht Montag und Dienstag ganztags, sowie mittwochvormittags für Beratungen und weitere Informationen zur Verfügung.

Netzwerk Stuttgarter Paten für Bildung und Zukunft

„Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“ lautet ein afrikanisches Sprichwort. Kinder lernen nicht nur von ihren Eltern oder in der Schule. Überall nehmen sie etwas mit, was ihnen im Leben nützlich sein kann. Dem Geist des Sprichworts folgend, haben sich in Stuttgart in den vergangenen Jahren viele hervorragende Initiativen gebildet, die Angebote für Kinder und Jugendliche geschaffen haben.

Mit der Aktion „Stuttgarter Paten für Bildung und Zukunft“ möchte die Stadt Stuttgart diese Initiativen stärken und Interessierte ermutigen, sich an der Bildungsoffensive zu beteiligen. Beteiligen können sich Bürger jeden Alters, Vereine, Unternehmen und Stiftungen, die an die Kraft der Bildung glauben. Aufgerufen sind auch Schulen, Kindertageseinrichtungen und Familienzentren, sich für den Einsatz von Bildungspaten zu öffnen.

Referat Jugend und Bildung

Abteilung Stuttgarter Bildungspartnerschaft

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