Solaroffensive

Die Landeshauptstadt Stuttgart unterstützt Gebäudeeigentümer, Mieter, Pächter und Anlagenbetreiber beim Ausbau der Stromerzeugung durch Solarenergie. 

Im Rahmen der Solaroffensive werden Photovoltaik‐Anlagen, steckerfertige Balkon‐PV‐Systeme (BPV), Stromspeicher und Ladeinfrastruktur auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Stuttgart gefördert.

Bezuschusst werden

• begleitende Maßnahmen bei der Installation von Dach‐ und Fassaden‐PV,
• die Errichtung von Stromspeichern in Verbindung mit neu gebauten PV‐Anlagen,
• die Errichtung von vorgelagerter Elektro‐Ladeinfrastruktur in Verbindung mit einer PV‐Anlage,
• steckerfertige PV‐Anlagen (Systeme aus einem Balkonmodul und Plug‐in Wechselrichter).

Die Kosten für begleitende Maßnahmen beim Bau von PV‐Anlagen auf Dächern und Fassaden sind ebenfalls förderfähig, darunter:

• Ertüchtigung der elektrischen Installationen und Einrichtung des Zählerplatzes zur Umsetzung des erforderlichen Messkonzepts (alle notwendigen Arbeiten auf der AC‐Seite (Wechselspannungsseite), vom Wechselrichter bis zum Zählerplatz)  
• Gerüstarbeiten (bei weiteren parallelen Arbeiten am Gebäude (zum Beispiel Fassadenantrich) ist eine anteilige Anerkennung möglich)
• Prüfung der Gebäude‐Statik und eventuell notwendige statische Ertüchtigung (Bericht eines ausgewiesenen Statikers notwendig)
• Versetzung von Bauteilen (zum Beispiel Satellitenschüssel, Schneefanggitter, Solarthermieanlage)
• Baumaßnahmen an der Dachhaut (wenn sie für die Errichtung der PV‐Anlage notwendig sind, zum Beispiel die lokale Abdichtung eines Flachdachs oder der Abbau eines alten Kamins)
• Blitzschutz
• Funkrundsteuerempfänger

Da die genannten Positionen oft sehr kostenintensiv sind, soll die Förderung über die Schwelle zur Umsetzung helfen. Dies gilt insbesondere für Mieterstromanlagen, bei denen häufig ein höherer finanzieller Aufwand entsteht, um das notwendige Messkonzept umzusetzen. Der Fördersatz ist dabei abhängig von der Größe der Anlage. Bei jedem Kilowatt‐Peak (kWp) an installierter Leistung steigt der maximal mögliche Fördersatz für die förderfähigen Zuarbeiten auf 350 Euro (Deckelung). Wird Photovoltaik über einer Dachbegrünung oder an der Gebäudefassade installiert, erhöht sich der maximal mögliche Fördersatz auf 450 Euro je kWp (Deckelung).

Bei den oben genannten Anlagen‐Arten werden 50 Prozent der förderfähigen Kosten anerkannt.

Volleinspeiseanlagen 

Eine Sonderstellung nehmen seit dem 31. August 2023 Volleinspeiseanlagen ein. Bei einem verpflichtenden Betrieb über mindestens 10 Jahre als Volleinspeiseanlage werden diese mit maximal 600 Euro je kWp bei einer Anerkennung von 100 Prozent der förderfähigen Kosten gefördert. Damit sollen insbesondere Mehrfamilienhäuser (WEG´s) und Betriebe angesprochen werden. 

Steckerfertige PV‐Anlagen

Steckerfertige PV‐Anlagen (sogenannte Balkonmodule, bestehend aus PV‐Modul, Wechselrichter und Einspeisekabel) werden mit einem pauschalen Zuschuss von 200 Euro je Anlage gefördert. Inhaber einer gültigen Bonuscard + Kultur erhalten einen pauschalen Zuschuss von 300 Euro. Der Speicher eines Balkonkraftwerkes ist nicht zusätzlich förderfähig.

Stromspeicher

Auch die Errichtung von Stromspeichern (300€/kWh, bis zu einer Kapazität von 80 Prozent der PV‐Leistung in kWp) und die Installation von vorgelagerter Ladeinfrastruktur für E‐Fahrzeuge – jeweils in Verbindung mit PV‐Ausbau – wird finanziell unterstützt. Es werden bis zu 1.000 Euro netto je neu errichteter E‐Ladeeinrichtung gefördert, die durch die vorgelagerte Ladeinfrastruktur versorgt wird. Vorbereitende Maßnahmen sind förderfähig – die Ladestation/Wallbox selbst dagegen nicht.

Details finden Sie in der aktuellen Förderrichtlinie:

Die Tabelle zeigt die Förderung im Überblick:

Details finden Sie in der aktuellen Förderrichtlinie:

Wenn das Angebot keine Einzelpreise für die Förderpositionen enthält, ist nur eine deutlich reduzierte Förderung möglich. Um einen vollständigen Antrag zu stellen, benötigen Sie ein Angebot mit den Einzelpreisen für die förderfähigen Positionen. Nur dann können Sie mit einer adäquaten Förderung rechnen. Berücksichtigt das Angebot keine Einzelpreise für die Förderpositionen, kann gegebenenfalls nur der Speicher gefördert werden. Deshalb ist es empfehlenswert, den Anbieter zu einer Aufschlüsselung im Angebot zu bewegen oder einen alternativen Anbieter zu wählen.

Der verpflichtend zu errichtende Teil der PV‐Anlage kann nicht gefördert werden. Die Speicherförderung bleibt davon unberührt. Ein einfaches Beispiel: Sie errichten eine PV‐Anlage mit 10kWp Leistung. Zudem soll ein Speicher mit 11kWh Kapazität realisiert werden. Es sind 4 kWp PV‐Leistung verpflichtend zu errichten. Bei der PV‐Anlage sind demnach noch 10 – 4 = 6kWp förderfähig. Da die Speicherförderung von der PV‐Pflicht nicht berührt wird, beträgt die Speicherförderung nach wie vor maximal 10kWp x 0,8 = 8kWh. Sofern der geplante Speicher 6kWh groß wäre, erhielten Sie für die 6kWh eine Speicherförderung.

(Details zur PV‐Pflicht inklusive der möglichen Berechnungsgrundlagen finden Sie unter  Photovoltaik‐Pflicht in Baden‐Württemberg (Öffnet in einem neuen Tab)).

Nein, ebenso wie die Module selbst ist auch die Unterkonstruktion nicht förderfähig. Arbeiten an den Dachziegeln für die Befestigung der Unterkonstruktion sowie Metalldachziegel als Ersatz für Standard‐Dachziegel werden ebenfalls der Unterkonstruktion zugerechnet und sind nicht förderfähig.

Entscheidend für die Bearbeitung und die Bewilligung eines Förderantrags sind Ihre angegebenen Daten und Unterlagen zum Zeitpunkt der Einreichung. Eine nachträgliche Erhöhung der Förderung ist entsprechend der Förderrichtlinien nicht möglich. Bei Nachfragen oder fehlenden Unterlagen erhalten Sie eine Nachricht.

Aufgrund des sehr hohen Antragsvolumens kann die Bearbeitung einige Zeit in Anspruch nehmen. Bitte sehen Sie von Nachfragen – außer in dringenden Fällen – ab. Bei Rückfragen zu Ihrem Antrag erhalten Sie eine Nachricht.

Im ersten Schritt reichen Sie einen Förderantrag mit den erforderlichen Unterlagen beim Amt für Umweltschutz ein. Sobald der Antrag eingegangen ist, erhalten Sie eine automatische Eingangsbestätigung. Nach dem Erhalt können Sie den Auftrag an die Fachfirma vergeben. Deren Angebot reichen Sie beim Amt für Umweltschutz ein. Es bildet die Grundlage für die Ermittlung Ihrer maximal möglichen Fördersumme. Nach Prüfung Ihres Antrags erhalten Sie einen Bewilligungsbescheid. Dieser zeigt, wie sich Ihre Fördersumme zusammensetzt.

Gemäß den Förderrichtlinien haben Sie ab Bewilligungsbescheid ein Jahr Zeit, die Anlage zu installieren und die Auszahlungsunterlagen einzureichen. Sollte diese Zeit nicht ausreichen, beantragen Sie bitte in Ihrem Antrag über die Nachrichtenfunktion eine Fristverlängerung.

Wenn Ihre Auszahlungsunterlagen vollständig vorliegen, laden Sie diese über Ihren Online‐Antrag hoch. Auf Basis der eingereichten Rechnung und der umgesetzten Maßnahmen ermitteln wir erneut Ihren Zuschuss. Nach Abschluss der Prüfung wird der Auszahlungsbescheid erstellt und die Auszahlung freigegeben. Den Auszahlungsbescheid können Sie über das Online‐Portal abrufen.