Die Luftbelastung in Stuttgart bewegt sich heute zum Teil auf einem niedrigen Niveau. Auch die Belastungen der beiden wichtigen und oft diskutierten Luftschadstoffe Stickstoffdioxid und Feinstaubpartikel liegen heute unterhalb der aktuell geltenden gesetzlichen Grenzwerte.
Autoverkehr – die Hauptursache von Luftschadstoffen
Hauptursache für hohe Luftschadstoffbelastungen in Großstädten ist der Autoverkehr. Insbesondere an einigen stark befahrenen Straßen Stuttgarts sind die Belastungen als hoch einzustufen wenngleich auch hier die Luftschadstoffgrenzwerte mittlerweile eingehalten werden. Die Belastung durch Feinstaub und Stickstoffdioxid in Stuttgart sind in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen.
Möglich geworden ist die Entwicklung durch die vielen umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität im Luftreinhalteplan des Landes Baden-Würtemberg und auf Initiative der Stadt Stuttgart eingeleitete stadteigene Maßnahmen zur Luftreinhaltung.
Schlechte Luft durch austauscharme Wetterlage
Die Qualität und Sauberkeit der Luft hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab. Der erste Faktor ist die Menge von Schadstoffen, die in die Luft eingebracht werden. Der zweite Faktor ist die Anreicherung oder Verdünnung der Schadstoffe, was direkt von den Wetterbedingungen abhängt. Schadstoffe konzentrieren sich überwiegend dann in der Luft, wenn es eine austauscharme Wetterlage gibt.
Hohe Belastungen durch Feinstaub und Stickstoffdioxide gibt es vor allem im Winter, weil in dieser Jahreszeit die austauscharmen Wetterlagen andauernder und intensiver sind. Dann tritt besonders oft das Inversionswetter auf: Kalte Luft liegt am Boden, wärmere Luft breitet sich darüber aus. Die Luft kann nicht mehr zirkulieren, weil warme Luft leichter ist als kalte Luft. Die Sonne hat im Winter durch ihren flachen Verlauf, keine Kraft diese besondere Wetterlage tagsüber aufzulösen. So entsteht eine Käseglocke – und Schadstoffe sammeln sich in tieferen Lagen an. In Stuttgart verstärkt der Talkessel diesen Effekt zusätzlich. Erst mit Wind und Regen wird die Luft wieder durcheinandergewirbelt.
Eine zu große Verschmutzung der Luft kann auch im Sommer negative Auswirkungen haben. Die Stickstoffdioxid‐Abgase der Autos und der Industrie sorgen für die Entstehung von bodenahem Ozon. Wenn sich die Luft im Sommer durch die Sonne so richtig aufheizt und Stickstoffdioxide und UV‐Strahlung aufeinandertreffen, gibt es in der Luft eine chemische Reaktion, in deren Verlauf dann das bodennahe Ozon entsteht. Diese Verschmutzung der Luft wirkt sich auf die Gesundheit von Mensch und den Zustand der Natur aus.